1,1 Millionen Euro wird es teurer

Homburg · 4,7 Millionen Euro sollten Um- und Neubauten für den neuen Musikschul-Standort an der Lappentascherstraße in Erbach eigentlich kosten. Dass es teurer wird, war schon bekannt. Die Summe allerdings noch nicht: 1,1 Millionen Euro Mehrkosten sind nun im Wirtschaftsplan für das Jahr 2015 angegeben.

 Farbenfroh ist die neu gebaute Aula an der Lappentascherstraße, die von der Musikschule und dem Kindergarten Du Bonheur gemeinsam genutzt werden soll. Foto: Thorsten Wolf

Farbenfroh ist die neu gebaute Aula an der Lappentascherstraße, die von der Musikschule und dem Kindergarten Du Bonheur gemeinsam genutzt werden soll. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die gute Nachricht vorweg: Die Musikschule kann bald beginnen, ihre Noten, Instrumente und alles andere zu packen, was sich im Gebäude in der Gerberstraße angesammelt hat. In den kommenden Fastnachtsferien soll nämlich der Umzug in die neuen Räume in der Lappentascherstraße 100 über die Bühne gehen, bestätigt die Stadt. Mit allem Drum und Dran offiziell eröffnet werden soll die neue Bleibe dann aber erst vor Ostern.

Davor ist die Musikschule Thema im Stadtrat am Donnerstag, 18. Dezember, 18 Uhr, im Rathaus, Am Forum. Genauer gesagt geht es unter anderem um den Wirtschaftsplan 2015, Betriebskostenzuschüsse, Jahresabschlüsse. Und es geht bei all den Zahlen auch um den Umbau der beiden Gebäude , in denen früher die Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge untergebracht war, samt Neubau einer verbindenden Aula. Dass der Umbau teurer wird als geplant, war schon länger klar (wir berichteten).

Von mehreren hunderttausend Euro Mehrkosten war da die Rede, nun stehen 1,1 Millionen Euro in den Unterlagen. Damit steigen die Gesamtkosten, so die Stadt weiter, von den ursprünglich angesetzten 4,7 Millionen Euro auf 5,8 Millionen Euro . Zahlen muss die Stadt dies nicht alles aus der eigenen Tasche: Ein Teil des Geldes soll vom Land kommen - allerdings sei nur ein Teil davon förderfähig. Ursprünglich, erläutert Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff, habe man mit drei Millionen Euro gerechnet, die von der Stadt zu zahlen seien. Wie viel das Land, das ja bekanntlich selbst knapp bei Kasse ist, von den 1,1 Millionen Euro übernehmen wird, ist noch unklar. Die Anträge, hieß es, laufen noch. Die Stadt müsse aber mindestens 700 000 Euro selbst zahlen, schätzt Kruthoff.

Damit fielen statt der erwarteten drei Millionen, mindestens 3,7 Millionen Euro an. Warum es teurer wurde, dafür gebe es mehrere Gründe, hatte er bereits bei früherer Gelegenheit angeführt: die Bausubstanz der Gebäude , die schlechter war als erwartet, die Trennung von der ursprünglich verantwortlichen Firma, weil die Stadt mit deren Leistungen nicht zufrieden war. Hier wurde ein Vergleich erzielt, allerdings: Es seien auch Mehrkosten an Honoraren gezahlt worden. Leistungen mussten erneut vergeben und abermals bezahlt werden. Zudem wurden in der ersten Planung Dinge schlicht vergessen.

Neben den Kosten für den neuen Standort fallen für die Musikschule jährlich städtische Zuschüsse für den Betrieb an - auch darum wird es im Stadtrat gehen: Dies waren 2013 rund 633 000 Euro , 2014 werden es voraussichtlich 683 000 Euro sein. Für 2015 stehen rund 886 000 Euro im Ansatz - ein höherer Betrag unter anderem deswegen, da nun auch Zinsen für die Kredite gezahlt werden müssten, hieß es. Ganz so hoch wie angesetzt fallen die Zuschüsse aber in der Regel nicht aus. Was wie verrechnet wird, ist komplex: Die Musikschule zahle etwa an die Stadt einen gewissen Betrag, zum Beispiel für die Verwaltungsarbeit, die für sie geleistet würde. Im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung wird es um die Pläne für den Ausbau des Areals in der Lappentascherstraße zum Kulturzentrum gehen. Ursprünglich gab es die Idee, in einem oder beiden anderen Gebäude Proberäume einzurichten. Das Projekt steht auf dem Prüfstand. Klar ist so viel: Beide Blöcke umzubauen, sei vom Tisch. Von einer günstigeren Alternative war die Rede. Denkbar sei eine Variante mit einem teilweisen Neubau, hatte es geheißen. Bislang ist dafür noch Geld vorgesehen: 2,1 Millionen Euro stehen verteilt auf die Jahre 2015 und 2016 im Haushalt, so die Stadt. Allerdings stamme dies aus früheren Planungen. So werde es wohl nicht mehr kommen.

Zum Thema:

HintergrundDer Homburger Stadtrat hat sich für die letzte Sitzung des Jahres am Donnerstag, 18. Dezember, 18 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses, Am Forum, richtig viel vorgenommen. Allein im öffentlichen Teil der Sitzung umfasst die Tagesordnung 34 Punkte. Es geht zum Beispiel um die neu zu bauenden Kindergärten St. Michael, Am Forum, und die Einrichtung der Arbeiterwohfahrt Cappelallee/Warburgring. Weiter wird über die Fassade des Musikparks, den Wirtschaftsplan der Homburger Parkhaus- und Stadtbus GmbH und den Wirtschaftsplan 2015 der Bädergesellschaft beraten und beschlossen. Ebenfalls Thema sind Anträge der CDU-Fraktion auf die Öffnung der Sporthallen in den Ferien und auf die Ausgabe einer kostenlosen Busfahrkarte für Asylbewerber. ust

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