2009 weniger Kinder verunglückt

Saarpfalz-Kreis. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Saarpfalz-Kreis ist im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr davor leicht gesunken (wir berichteten): Im Jahr 2009 wurden 4682 Unfälle registriert, im Jahr 2008 waren es 4693

 Ein ganzes Paket vorbeugender Maßnahmen, wie hier der Einsatz von Schülerlotsen, sorgen für mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr. Foto: dpa

Ein ganzes Paket vorbeugender Maßnahmen, wie hier der Einsatz von Schülerlotsen, sorgen für mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr. Foto: dpa

Saarpfalz-Kreis. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Saarpfalz-Kreis ist im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr davor leicht gesunken (wir berichteten): Im Jahr 2009 wurden 4682 Unfälle registriert, im Jahr 2008 waren es 4693. Zwei Zahlen stechen aus der Statistik heraus, und zwar im positiven Sinne: Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist um 5,04 Prozent zurückgegangen (von 714 auf 678) und die Zahl der Unfälle mit alkoholischer Beeinflussung um 20,97 Prozent (von 124 auf 98). Verantwortlich dafür, so Kriminaloberrat Christof Baltes, Leiter des Polizeibezirks Saarpfalzkreis, sind sowohl die Kontrollen als auch eine zunehmende Vernunft der Autofahrer. "Der Führerschein sichert Mobilität und ist ein hohes Gut. Da scheut man jedes Risiko." Vor zehn, 20 Jahren sei es völlig unüblich gewesen, dass auf dem Tisch zusätzlich Mineralwasser gestanden habe. "Das ist heute selbstverständlich", so Baltes. Weiter zurückgegangen ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen: Waren es 2007 noch acht und 2008 noch sechs, liegt die Zahl der Getöteten in 2009 bei vier. Um gut 15 Prozent zugenommen hat die Zahl der Schwerverletzten, sie lag in 2009 bei 787. Eine positive Zahlenentwicklung gibt es auch bei den verunglückten Kindern: Die Zahl dieser Unfälle sank von 70 auf 58, die der schwer verletzten Kinder von neun auf sieben und die der leicht Verletzten von 61 auf 58. Innerhalb des Saarpfalz-Kreises wurde seit vier Jahren kein Kind mehr bei einem Verkehrsunfall getötet. Mit einem umfangreichen Vorbeugungs-Programm versucht die Polizei, die Gefahren des Straßenverkehrs den jüngsten Teilnehmern zu verdeutlichen und dadurch die Unfallzahlen zu verringern. Neben der erfolgreichen Arbeit der Jugendverkehrsschulen in St. Ingbert, Bexbach und Homburg gehören dazu die Verkehrsüberwachung der Schulwege, die Schulwegsicherung durch Mobilisierung von Schülerlotsen und Verkehrshelfern, gezielte Überwachungsmaßnahmen im Umfeld von Schulen und Maßnahmen unter Beteiligung der Schüler, mit denen Autofahrer zur Reduzierung ihrer Fahrgeschwindigkeit gebracht werden. "Diese Maßnahmen vermitteln einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Der Rückgang der Unfälle ist auch darauf zurückzuführen", sagte Baltes im Gespräch mit der SZ.Von 93 auf 81 verringert hat sich 2009 die Zahl der verunglückten Senioren. Drei Senioren wurden bei Verkehrsunfällen getötet, im Jahr 2008 war es einer. Meinung

Vernunft ist gefragt

Von SZ-RedakteurRalph Schäfer Die wichtigen Zahlen der Verkehrsunfall-Statistik gehen runter - eine gute Entwicklung. Verantwortlich dafür sind sicher einige Faktoren. Der Zufall gehört dazu, auch die Vorbeugungsarbeit der Polizei. Aber vor allem die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. Sie lässt sich besonders deutlich ablesen am kreisweiten Rückgang der Unfälle unter alkoholischer Beeinflussung von fast 21 Prozent, der in Homburg, Bexbach und Kirkel mit 44 Prozent noch viel deutlicher ausfällt. Zwar gilt natürlich nach wie vor als eiserne Grundregel, jeder Unfall ist einer zu viel, aber Vernunft am Steuer ist mehr denn je gefragt und sie scheint sich mehr und mehr durchzusetzen. Hoffentlich bleibt das so.

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