Sicher unterwegs im Straßenverkehr

Erbach. Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der das Auto ein ganz wesentlicher Bestandteil ihres Alltages ist. Obwohl sie fast täglich mitfahren, können sie dennoch die Risiken, welche das Auto zwangsläufig in sich birgt, nicht oder nur unzureichend einschätzen

Erbach. Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der das Auto ein ganz wesentlicher Bestandteil ihres Alltages ist. Obwohl sie fast täglich mitfahren, können sie dennoch die Risiken, welche das Auto zwangsläufig in sich birgt, nicht oder nur unzureichend einschätzen. Für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr spielen aber die richtige Einschätzung von Gefahrensituationen, ein gutes Reaktionsvermögen sowie die Kenntnis von grundlegenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten eine wichtige Rolle. Im Rahmen des ADAC-Tüv-Verkehrssicherheitsprogramms "Achtung Auto" werden Schüler der Klassenstufen vier bis sieben aus Homburger Schulen eine Woche lang auf ihre Rolle als Verkehrsteilnehmer aufmerksam gemacht. Bei der Aktion auf dem Gelände der Firma Michelin in Erbach ließen die beiden ADAC-Moderatoren Albert Port und Volker Geber sowie der Beauftragte für Jugendverkehrsarbeit beim ADAC, Kurt Schwindling, Viertklässler der Grundschule Sonnenfeld verschiedene Situationen aus der Sicht eines Fußgängers, eines Radfahrers oder als Beifahrer im Auto erleben. "Achtung Auto" ermöglichte es den Kindern, den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit, Reaktions- und Bremsweg, Fahrbahnbeschaffenheit und Anhalteweg selbst zu erkennen. Die Aktion ist Bestandteil der schulischen Verkehrserziehung, die ab der ersten Klasse mit der Fahrradausbildung und Fahrradführerschein gegen Ende des vierten Schuljahres mit dem ADAC-Training ihren Abschluss findet. Schwindling bezeichnete das Programm als einen wesentlichen Beitrag zur schulischen Verkehrserziehung, weil das Projekt "einen wertvollen Beitrag zur Verkehrssicherheit für die Schwächsten auf unseren Straßen leisten kann". Bis die Schüler die Lehrformel "Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg" gemeinsam erarbeitet hatten, wurden sie zunächst selbst aktiv. Sie mussten aus vollem Lauf stoppen und erkennen, dass sie nicht sofort stehen bleiben konnten. Trotz des Selbstversuches unterschätzten sie später den Bremsweg mit dem Fahrrad und mit dem Auto, erst recht bei nasser Fahrbahn. "Helme können Leben retten", riet Schwindling den Kindern, nicht nur beim Radfahren, sondern auch auf Inlinern und Rollern stets einen Helm zu tragen. Wie Werner Braun, verantwortlich für die Kommunikation bei Michelin, erklärte, habe man in den sechs Jahren mit "Achtung Auto" 5000 Kinder erreicht. " 'Achtung Auto' leistet einen wertvollen Beitrag zur Verkehrssicherheit für die Schwächsten auf unseren Straßen."Kurt Schwindling

Auf einen BlickInsgesamt 2377 Mädchen und Jungen nahmen im vergangenen Jahr an den 105 Veranstaltungen zum Verkehrssicherheitsprogramm "Achtung Auto"" teil. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler des vierten bis siebten Schuljahres. Der ADAC Saarland führt das Programm seit 1996 in Kooperation mit seinem Verkehrssicherheitspartner Tüv durch. Partner sind die Firma Michelin und die Adam Opel AG. Immer noch verunglücken über 40 000 Kinder unter 15 Jahren auf deutschen Straßen. Im Saarland waren es 2009 genau 364, davon wurden 57 schwer verletzt, ein Kind wurde getötet. re

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