Neues Buch erzählt von der gallo-römischen Oberschicht

Reinheim · Andreas Stinsky, Museumsleiter im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, erforscht seit Jahren die römische Besiedlung im südlichen Saarland. Jetzt hat er ein neues Buch zu dem Thema veröffentlicht – mit vielen Plänen und Rekonstruktionen.

 Buchautor Andreas Stinsky mit dem Buchtitel vor der Stellwand zur römischen Villa im Museum des Kulturparks. Foto: Wolfgang Degott

Buchautor Andreas Stinsky mit dem Buchtitel vor der Stellwand zur römischen Villa im Museum des Kulturparks. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

"So lebte die gallo-römische Oberschicht " heißt der Titel des Buches, das im Februar vorgestellt wird. Erstmals wird dabei von Andreas Stinsky, Museumsleiter der Stiftung Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim , die Villa von Reinheim umfassend dargestellt. Auf der Gesamtfläche von sieben Hektar erstreckt sich das weitläufige Gelände mit dem Herzstück, einem repräsentativen Hauptgebäude. Die Überreste dieser herrschaftlichen Römervilla werden seit 1987 kontinuierlich freigelegt, konserviert und sowie punktuell rekonstruiert. Sie sind als Gebäudeensemble in den grenzüberschreitenden Archäologiepark integriert. In dem im Februar veröffentlichten Buch wird die Anlage als Musterbeispiel ländlicher Domizile der gallo-römischen Eliteschicht skizziert. Mit zahlreichen Fotos und Plänen wird die römische Villa von Reinheim, eine der größten ihrer Art im Saar-Mosel-Raum, auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes auf 96 Buchseiten detailliert vorgestellt. Dazu wird eine Auswahl der schönsten Funde gezeigt. Der Leser entdeckt bei der Lektüre einen vergessenen ländlichen Palast, dessen Architektur gallische und römische Einflüsse in sich vereint. Er steht stellvertretend für mehrere solcher herrschaftlicher Anlagen, die einer gesellschaftlichen Elite als Domizile und Investitionsgüter abseits der großen Zentren dienten. Die vergangene Pracht dieses Anwesens entsteht in zahlreichen Rekonstruktionen vor den Augen des Lesers neu. Die Publikation kann zudem zur Vorbereitung und als Führer bei der Besichtigung des Vermächtnisses aus der Römerzeit, einer der beeindruckendsten archäologischen Stätten Deutschlands, dienen.

Andreas Stinsky ist Museumsleiter im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und erforscht seit mehreren Jahren die römische Besiedlung im südlichen Saarland. Er studierte Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften in Freiburg, Saarbrücken und Mainz.

Lehrauftrag an der Saar-Uni

Von 2008 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem geoarchäologischen Forschungsprojekt zur Analyse und Prognose archäologischer Fundplätze am Institut für Physische Geographie und Umweltforschung der Universität des Saarlandes . Zusammen mit Peter Haupt von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz rief er 2012 ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt zur Besiedlungs- und Kulturlandschaftsgenese im Bliesgau ins Leben. Damit soll das Umland des Europäischen Kulturparks stärker in den wissenschaftlichen Fokus gerückt werden. Seit 2014 hat er einen Lehrauftrag an der Uni des Saarlandes zur Archäologie der römischen Provinz Gallia Belgica.

Das Buch (ISBN 978-3-945751-20-6) kostet 17,90 Euro, erscheint im Nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz, und kann im Internet www.na-verlag.de oder im Buchhandel vorbestellt werden.

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