Von Bécaud über Montand bis hin zu ZAZ

Blieskastel · Die Formation „Ça va?!“ überzeugte beim Caveau Chanson das Publikum in der Orangerie mit Klassikern des französischen Kult-Liedes.

"Ich bin platt" - mit der Wiederaufnahme dieses Satzes von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbau vom Landtagswahlabend begann Rudi Kleinpeter - zusammen mit Bodo Ecker Berater des Kulturamtes der Stadt Blieskastel bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler für die dem französischen Chanson gewidmete städtische Veranstaltungsreihe "Caveau Chanson" - seine Begrüßung der Künstler und des Publikums zum Konzert von "Ça va?!" und bezog sich damit auf die fast voll besetzte Orangerie. Im Publikum befanden sich auch wie fast immer beim Caveau Chanson die fast vollständig anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Chansonkurses der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz, dessen Leiter Kleinpeter seit fast acht Jahren ist und der sich mit den Texten und der Musik von französischsprachigen Chansons beschäftigt.

Bereits zum zweiten Mal (sechs Jahre nach ihrem Erstauftritt im Caveau Chanson 2010/2011 - damals noch im Schlösschenkeller) gastierte die saarländisch-lothringische Gruppe "Ça va?!" im Caveau Chanson. "Ça va?!", das sind Patrizia Dejon aus Homburg, die Sängerin der Gruppe, die sizilianische und Blieskasteler Wurzeln hat und im Stil von Pierre Séguy und Gerd Heger zu jedem einzelnen Titel locker, geistreich und gut gelaunt Vorinformationen gab, so dass jede und jeder bei jedem Lied im Groben wusste, worum es inhaltlich ging, Fritz Schneider, der jetzt in Lothringen wohnende Saarländer, der Gitarre spielte und sang, und der vielseitige Vollblutmusiker Herbert Dillmann, der jeweils zum Lied passend mittels Concertina, Querflöte, Mandoline und Gitarre den Chansons ihre Melodie gab.

Schneider und Dillmann sind auch gemeinsam in der vorwiegend im westlichen Saarland tätigen Gruppe "Sommerland" musikalisch tätig. Genauso wie 2011 konnte "Ça va?!" mit einer gelungenen Mischung aus klassischen und neueren, melancholischen und heiteren sowie getragenen und beschwingten Chansons das begeisterungsfähige Publikum schnell für sich gewinnen - kein Wunder bei so klangvollen Originalinterpreten wie Gilbert Bécaud, Edith Piaf, Dalida, Joe Dassin, Hugues Aufray, Patricia Kaas, Michel Polnareff, France Gall, Yves Montand, aber auch Pink Martini oder ZAZ. Ohne Zweifel haben sich die drei Künstler in den sechs Jahren musikalisch, textlich und darbietungstechnisch weiterentwickelt. Die Veranstaltungsgäste hatten - sicht- und hörbar durch Mitsummen, Mitklatschen und Mitsingen - ihren Spaß an den altvertrauten Chansons wie "Sous le ciel de Paris", "La poupée qui fait non", "Paroles, paroles", "La mer", ,,Il venait d'avoir 18 ans", ,,Pour un flirt", "Santiano" oder "Nathalie", aber auch an jüngeren "Tubes" (=Hits) wie "Je veux" oder "Je ne veux pas travailler". So war es nicht verwunderlich, dass "Ça va?!" nach Worten des Dankes und Überreichung von Präsenten im Namen des Kulturamtes durch Rudi Kleinpeter - und durch lang anhaltenden Beifall motiviert - nicht ohne drei Zugaben von der Bühne gehen konnten, darunter als Hommage an die Musik Italiens, zu der Sängerin Patrizia Dejon wegen ihrer sizilianischen Wurzeln eine besondere Beziehung hat, Renato Carosones "Tu vuò fà l'americano".

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Zum vierten und letzten Konzert innerhalb von "Caveau Chanson" 2016/2017 kommt am Donnerstag, 18. Mai 2017, die Gruppe "Les Ricochets" mit mehreren Künstlern, die in der Vergangenheit schon bei Caveau Chanson zu Gast waren, in die Orangerie.

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