Passionskonzert des Musikvereins

Aßweiler/Ommersheim · Der MVO setzt auf Neues: mehr sinfonische Blasmusik denn ernster, tragender Stücke war entsprechend die Parole für den Programmzettel.

 Der Musikverein Ommersheim bei seinem Passionskonzert in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Aßweiler. Foto: Jörg Martin

Der Musikverein Ommersheim bei seinem Passionskonzert in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Aßweiler. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Mittlerweile hat sich das Passionskonzert, welches das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim (MVO) seit einer Weile alljährlich veranstaltet, zu einer kleinen Tradition entwickelt. Bereits zum dritten Mal fand am Sonntagnachmittag das etwas andere Konzert in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Aßweiler statt. Im Blieskasteler Stadtteil deshalb, weil dort die Handhabung weniger kompliziert sei, sagte Moderator Marc Bauer anfangs. Kompliziert war das MVO-Programm nicht. Aber eben anders und mit einem nicht unerheblichem Anspruch.

Dem Anlass entsprechend völlig in schwarz gekleidet, waren die Musiker unter der Leitung von Stefan Weber, dieses Mal ein klein wenig von ihrer sonst üblichen Richtung abgekommen. Mehr sinfonische Blasmusik denn ernster, tragender Stücke, wie in den beiden Jahren zuvor, bestimmten dieses Mal das Programm. "Synergy Rising" von Ryan Nowlin machte den Auftakt. Ein Stück, welches von einem US-Schulorchester zur Eröffnung eines Konzertsaals in Auftrag gegeben wurde. "Es ist an manchen Stellen verwirrend", gab Marc Bauer vorab zu bedenken. Zusätzlich wünschte er dem Publikum viel positive Energie, weil es für ein Passionskonzert gegebenenfalls etwas unpassend wirken könnte. Dem Publikum schien es zu gefallen. Da passte auch das mit einer Folie improvisierte Feuergeräusch bei "Of Castles an Legends" (Thomas Doss), welches das Treiben der Raubritter auf der Burg Kugelsberg symbolisierte. Eigentlich wurde "Concerto de Aranjuez" von Joaquin Rodrigo, in einem Arrangement des früheren MVO-Dirigenten Thomas Becker, als Solokonzert für Gitarre geschrieben. Da der erste Trompeter, Volker Toussaint, das Saiteninstrument nicht ganz so gut beherrscht, spielte er sein Solo auf dem Flügelhorn. Ein mehr als passendes Stück für die Kirchenakustik. Es stellt das populärste Werk Rodrigos überhaupt dar. Trotz des sehr ernsten Themas, es handelt von der Totgeburt des Komponisten-Sohnes, ist das Werk beeindruckend. Diese Wirkung trafen die Ommersheimer gut. Die Aufführung kam bei den Besuchern an, wie sich am langen Applaus zeigte. Auch das Wehklagen eines Liebenden in Form des englisches Volksliedes "Greensleves" passte gut ins Gotteshaus. Es sei eigentlich ein perfektes Weihnachtslied und gleichzeitig zu schade, dass man es das Jahr über nicht spiele, meinte Bauer. "Ja, Sie haben richtig gelesen", gab der Ansager bei "Russian Christmas Music" (Alfred Reed) bekannt, als er auf das Programmblatt hinwies. Gegen Ende würde es ein wenig laut. Das Kirchendach könne sich bei diesem Weihnachtslied durchaus heben. Ganz so heftig wurde es nicht. Doch man merkte, dass es sich um ein anspruchsvolles Stück handelte. Die Musikfreunde goutierten das Niveau mit einem besonders intensiven Applaus. Da passte zum Abschluss die Dramatik von "The Witch and the Saint" von Steven Reineke mehr als gut ins Programm. Am Ende gab es stehende Ovationen, für die sich das Orchester mit dem "Pachelbel`s Canon" revanchierte.

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