Die Welt des Chansons in der Orangerie

Blieskastel · Caveau Chanson heißt die Veranstaltungsreihe in der Blieskasteler Orangerie, zu der jüngst auch der lothringische Liedermacher Noël Walterthum seine Kunst präsentierte. Vor fast ausverkauftem Haus wusste der Franzose seine Gäste zu begeistern.

 Jean-Marc Letullier, Noël Walterthum und Alain Wittische (von links) beim Caveau Chanson in der Orangerie Blieskastel. Foto: Rudi Kleinpeter

Jean-Marc Letullier, Noël Walterthum und Alain Wittische (von links) beim Caveau Chanson in der Orangerie Blieskastel. Foto: Rudi Kleinpeter

Foto: Rudi Kleinpeter

. Eines der bisher besten Konzerte in der städtischen Veranstaltungsserie Caveau Chanson erlebten die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer in der nahezu ausverkauften Orangerie in Blieskastel , als jüngst der lothringische Liedermacher Noël Walterthum zusammen mit Jean-Marc Letullier (Gitarre) und Alain Wittische (Kontrabass) gastierte.

Chansonexperte Rudi Kleinpeter, der das Kulturamt Blieskastel bei der Auswahl der Künstler fürs Caveau Chanson berät und den Chansonkurs "Vive la Chanson " der Katholischen Erwachsenenbildung leitet, konnte dazu neben den zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörern mit Ortsvorsteher Jürgen Trautmann einen langjährigen Freund des französischen Chansons begrüßen. Es sei kein Zufall, dass Walterthum nun schon zum drittenmal beim Caveau Chanson auftrete, denn er sei ein enorm sympathischer, warmherziger und kooperativer Mensch, der mit einer Mischung aus legendären großen Chansons von Georges Moustaki , Joe Dassin , Gilbert Bécaud, Michel Delpech, Gérard Lenorman und anderen einerseits und eigenen Liedern andererseits, von denen einige auch fast schon Kultstatus haben, ein Programm vom Feinsten präsentieren werde.

In der Tat sangen viele Zuhörerinnen und Zuhörer schon bei den ersten Walterthum-Klassikern wie "La fille du café" oder "Comme une grande indifférence" begeistert mit, wobei sich besonders die Mitglieder des Chansonkurses hervortaten und mit sehr guter Textkenntnis glänzten. Die schon früh aufgekommene heiter-aufgeräumte Grundstimmung hielt dann auch während des gesamten Konzertes an - nicht zuletzt auch wegen der geglückten Liederauswahl des Trios, die eine große Zahl von eigenen Liedern von Walterthum neben die klassischen Chansons von Moustaki, Dassin, Bécaud, Delpech und Lenorman stellte und immer wieder Gelegenheit zum Mitsingen bot. Schnell deutlich wurde, dass das Konzert den Aktiven auf der Bühne ebenso viel Freude machte wie dem begeisterten Publikum.

Die launigen Zwischenansagen von Walterthum mit vielen Verweisen auf seine Biographie und sein Selbstverständnis als Künstler taten ein Übriges, um das Publikum für sich einzunehmen, "einzufangen", wie es der Chansonpapst Pierre Séguy schon vor langen Jahren als die besondere Fähigkeit Walterthums beschrieb. Dabei sparte der Künstler aber auch eher ernste Aspekte der Realität, zum Beispiel die Dritte-Welt-Problematik (mit "Anna Célia") und das Flüchtlings-Thema (mit "Etre ailleurs"), nicht aus. Er erinnerte auch an den Anfang Januar verstorbenen Sänger Michel Delpech und sang spontan - und vom vorgesehenen Programm abweichend - a capella zusammen mit den Zuhörern zu Ehren Delpechs "Wight ist Wight", einen seiner großen Erfolge. Es gab sogar einige "Live-Welt-Premieren": so erklangen - von Walterthum erstmals auf der Bühne gesungen - das "Schnullerlied" ("Mama guck, da liegt mein Schnuller"), das sehr poetische "Les miroirs dans la boue" von William Sheller und ein Medley aus 4 bekannten Liedern von Georges Moustaki . So war es kein Wunder, dass die begeisterten Veranstaltungsbesucherbesucher insgesamt fünf Zugaben erklatschten, die die Künstler auch gern gewährten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort