Kein Stadtmarketing-Halloween

Blieskastel · Der Blieskasteler Marketingverein sieht sich aus Kostengründen nicht mehr in der Lage, die Halloween-Veranstaltung zu stemmen. Auch das Nikolaus-Shopping wird es in diesem Jahr nicht geben.

 Die kleinen und großen Hexen hatten beim Halloween-Fest Spaß am Rummelboozen-Schnitzen beim Schutzengelverein. Foto: Klaus Port

Die kleinen und großen Hexen hatten beim Halloween-Fest Spaß am Rummelboozen-Schnitzen beim Schutzengelverein. Foto: Klaus Port

Foto: Klaus Port

Während das Stadtmarketing St. Ingbert am kommenden Montag, 31. Oktober, zum ersten Mal zur Halloween-Veranstaltung in die Innenstadt einlädt und ein Programm für Groß und Klein anbietet, geht Blieskastel in diesem Jahr leer aus: Die Veranstaltung "Halloween ", die in den vergangenen drei Jahren vom Stadtmarketing Blieskastel e.V. organisiert in der Barockstadt angeboten wurde, findet diesmal nicht statt.

Wie Marketing-Chef Rainer Schetting in dieser Woche unserer Zeitung erklärte, halten allerdings einige Gewerbetreibende in der Blieskasteler Altstadt die Halloween-Fahne weiterhin hoch und wollen ihre Geschäfte am kommenden Montag länger als üblich öffnen. So werben die Ladeninhaber mit Plakaten, auf denen sie die Kunden zum "Halloween-Shopping" bis 22 Uhr einladen.

Manche Kneipen machen Party, wie Stadtbeigeordnete Brigitte Adamek-Rinderle ergänzend mitteilt. Wie berichtet, hatte der Marketingverein bereits im Frühjahr dieses Jahres erklärt, dass man sich aus Kostengründen nicht mehr in der Lage sehe, die Halloween-Veranstaltung zu stemmen. Die Kosten nach Abzug aller Einnahmen wie Standgelder, Zuschüsse und Sponsorengelder lägen in diesem Zeitraum bei 14 000 Euro, die allein vom Verein durch einen Teil des Mitgliederbeitrags getragen würden. "Die zu erwartenden, immens gestiegenen Kosten für Sicherheitskonzepte , Sicherheitsdienste wie Feuerwehr, DRK, Infrastruktur, Veranstalter-Versicherungen, Bewachungspersonal und Event-Organisation verbieten es dem Vereinsvorstand, ein solch hohes finanzielles Risiko für eine erneute Halloween-Veranstaltung in 2016 einzugehen", so Rainer Schetting damals gegenüber unserer Zeitung. Die Kosten für Rahmenprogramme wie Feuerschau und Hexentanz seien von Jahr zu Jahr gestiegen und forderten immer höhere kostenintensive Sicherheitsmaßnahmen. Deswegen sei Halloween in Blieskastel aber nicht gleich tot. "Selbstverständlich ist es jedem Geschäftsbetreiber in der Altstadt anheim gestellt, in eigener Initiative am Halloween-Tag sein Ladengeschäft geisterhaft zu schmücken, Süßes oder Saures anzubieten und - nach eingeholter Genehmigung beim Ordnungsamt der Stadt Blieskastel - Getränke auszuschenken.

Auch die ansässige Gastronomie ist gefordert, sich etwas einfallen zu lassen", so der Stadtmarketing-Chef.

Kein Ersatz für die Buden

Auch das Nikolaus-Shopping des Vereins Stadtmarketing Blieskastel , das bereits zwei Mal parallel zum Blieskasteler Christkindmarkt Anfang Dezember stattgefunden hat, fällt in diesem Jahr aus. Wie Schetting unserer Zeitung erklärt, sei kein Ersatz für die Weihnachtsbuden der Stadt gefunden worden, die nicht mehr zur Verfügung stehen. Wie berichtet, waren beim Ausräumen der alten Bosch-Halle, wo die Buden gelagert waren, diese "wegen ihres maroden Zustands entsorgt worden". Die Stadt habe sich daraufhin um Ersatzbuden bemüht, sei allerdings nicht fündig geworden, so Schetting, der verärgert ist, dass vor der Entsorgung der Buden nicht mit dem Stadtmarketing-Verein gesprochen wurde. Hier hätte sich gewiss jemand gefunden, der die vier Weihnachtsstände wieder auf Vordermann gebracht hätte. Die Stadtverwaltung hatte argumentiert, die 35 Jahre alten Holzhäuschen seien nicht nur verschmutzt und marode, sondern zudem aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht mehr tragbar gewesen. "Auch die Zubereitung und der Verkauf von Speisen und Getränken wären darin nicht mehr zu verantworten gewesen, zumal das Holz vom Schimmel durchzogen war", hieß es aus dem Rathaus.

Meinung:

Zurück zu den Wurzeln

Von SZ-Redakteur Joachim Schickert

 Einige Gewerbetreibende rund um den Schlangenbrunnen wollen am Montag ihre Geschäfte bis 22 Uhr öffnen. Foto: Joachim Schickert

Einige Gewerbetreibende rund um den Schlangenbrunnen wollen am Montag ihre Geschäfte bis 22 Uhr öffnen. Foto: Joachim Schickert

Foto: Joachim Schickert

Ein echter Knaller war in den vergangenen 15 Jahren Halloween in Blieskastel . Viele Gewerbetreibende hatten zum Nacht-Shopping eingeladen, und die Resonanz war groß. Vielleicht auch zu groß, wie so mancher Blieskasteler unkt. Denn die Masse an Menschen und Ständen wurde schier unüberschaubar. Kurz und gut: Die Veranstaltung wurde riesig, dadurch auch zu teuer. Nach dem Motto "Zurück zu den Wurzeln" sollte man wieder kleinere Brötchen backen, vor allem ein Fest für die Kinder mit Gruselgeschichten und Rummelbooze-Wettbewerben für die Blieskasteler machen. Auch themenbezogene Führungen wären eine Möglichkeit, das Fest auf die Barockstadt zuzuschneiden und den Kommerz nicht in den Vordergrund zu rücken, sondern den Spaß an der Freude. Vielleicht würde dann auch die Motivation der Geschäftsinhaber, mit Schaufensterdekorationen zu punkten, wieder steigen.

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