Konzert in Breitfurt Drei Tage hieß es „Blasmusik trifft Rock“ in Breitfurt

Breitfurt · Die Initiative „Musik und Kultur im Bliesgau“ (MIB) bot auf dem Schulhof es eine vielfältige Stil-Mischung, die beim Publikum gut ankam.

 Die Bigband „Beer River Baskets“ mit Sängerin Christine Nehlig fand sonntags die richtigen Arrangements, unterhielt ihr Publikum prächtig.

Die Bigband „Beer River Baskets“ mit Sängerin Christine Nehlig fand sonntags die richtigen Arrangements, unterhielt ihr Publikum prächtig.

Foto: Wolfgang Degott

Drei Tage verwandelte sich der Breitfurter Schulhof in eine Kulturmeile, bei dem sich sieben Bands und Gruppen dem Publikum mit ihrem Repertoire, ihrem Können, vorstellten und dafür viel Beifall ernteten. Joachim „Mecki“ Forsch und Gerhard Thoni hatten wieder ein bemerkenswertes Programm auf die Beine gestellt und freuten sich auch über die vielen Helfer, die Unterstützung aus den Dorfvereinen, aber auch Menschen, die sich aus anderen Orten teilweise selbst beworben hatten.

Die Initiative „Musik und Kultur im Bliesgau“, kurz MIB, war vor mehr als zehn Jahren mit einer Nachmittagsveranstaltung auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins Breitfurt am Bliestal-Freizeitweg entstanden. Vor acht Jahren wechselte die Veranstaltung auf den Schulhof, wo auch infrastrukturell bessere Bedingungen genutzt werden können. Forsch erinnert sich, dass die Veranstaltung 2020 schon fertig organisiert, die Bands verpflichtet waren, und dann die pandemiebedingte Absage folgte. So war er sehr erfreut darüber, dass die Bands auch jetzt wieder dabei waren, zu denselben Konditionen wie vor zwei Jahren.

Wie beim großen Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken, wo die dortige Feuerwehrkapelle „Wacken Fire Fighters“ das Opening spielt, eröffnete diesmal die Breitfurter Blaskapelle des Turnvereins unter der Leitung von Thomas Welsch das Musikwochenende. Die 20-köpfige Kapelle hatte klassische Blasmusik, Märsche und Polkas mitgebracht.

Es folgte die an dem Abend fünfköpfige Band Purple Haze, die auf ihren etatmäßigen Solo-Gitarristen Nico Kiefer verzichten musste. Das machte der Stimmung und dem Erfolg des Auftritts der Gruppe keinen Abbruch, wurden sie doch ihrem Anspruch, eine der besten saarländischen Rock-Coverbands zu sein, mehr als gerecht. Sie boten eine Spitzenleistung, die die Zuhörer mitriss. Während ihres Auftritts des Quintetts um Sänger Dirk Reichel freuten sich die vielen Zuhörer über Titel aus den Genres Hard- über Classicrock, von Metal bis zu einfühlsamen Balladen. „Der Publikumszuspruch hat uns bestätigt, auch mal zu experimentieren, andere, außergewöhnliche Musik zu präsentieren,“ freute sich Forsch. Surf-Pop, akustische, rhythmische und authentische Songs charakterisierten den Auftritt der Saarbrücker Band Surf ’n’ Turf um den Lokalmatadoren David Gentes (Akustikgitarre) und seine Mitstreiter Felix Rummel (Schlagzeug), Sänger Puyan Teyfurj und E-Gitarristen Gerald Schmitz-Reinthal. Die Cover-Band, die schon vor drei Jahren Teil des Programmes war, sorgte für den Auftakt des zweiten und abwechslungsreichen Musikabends.

Noch eins drauf setzte danach Thomas Blug‘s Rockanarchie. Die Formation hatte vor allem die großen Songs der Rock-Geschichte dabei. Rudi „Gulli“ Spiller und Blug bilden das Grundgerüst der Formation. Blug zählt zu den weltbesten Gitarristen und genießt seit Jahren internationale Anerkennung. Seine Arrangements und Kompositionen sind in Soundtracks von Filmen oder Fernsehserien zu hören.

Drei Auftritte standen am letzten Tag auf dem Programm. Der Frühschoppen mit Weißwurst und Weizenbier wurde mit bayrisch-böhmischer Blasmusik in feinster Ernst-Mosch-Manier garniert. Es spielte die Kapelle „Die Hofgassler“ mit ihrem Kapellmeister Klaus Dejon auf. Beim Mittagstisch, der vom kurzfristig eingesprungenen Team der Fischerhütte und ihrem Chef Peter Savalkouls aus der „Wurstbraterei“ verkauft wurde, waren alle Plätze im Zelt vor der Bühne besetzt.

Glenn-Miller-Sound, lockerere Unterhaltung mit traditionellem Swing sind die Markenzeichen der bekannten, fast seit 40 Jahren bestehenden Big Band Beer-River-Baskets. Nach einer jahrelangen Abstinenz, ihr letzter Auftritt fand im November 2019 in der Blieskasteler Kurklinik statt, hatten sie sich in einigen Proben intensiv auf ihr Comeback vorbereitet. Angeführt von ihrem Leader Ronald Lück zeigten sie ihre Qualität unter anderem bei den Titeln In the mood, Kansas City, Pink Panther, String of Pearls oder auch Peter Gunn. Zudem glänzte Sängerin Christine Nehlig, die unter anderem mit dem Titel „How High the Moon”, einem Lied aus der Feder von Mary Ford“ den Instrumentalisten noch eine Stimme gab.

Den musikalischen Reigen beendete traditionell das Trio Scheldenborn. Doris Hertel, Axel Weinland und Peter Baarß boten Musik zum Zuhören, Träumen und Nachdenken. „Es wird eine Neuauflage der Veranstaltung geben,“ kündigte Forsch an. Jedoch stehe derzeit weder Termin noch das Programm. Der Erfolg habe ihn beflügelt. „Wir machen so lange weiter, wie es uns Spaß macht,“ so der Chef-Organisator, der selbst bei den Hofgasslern und den Beer River Baskets mit seiner Posaune mitspielte.

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