Ein Spaß für alle Ferienkinder aus Syrien und Eritrea Theater, Tiere und ein Rasensprenger

Homburg/Blieskastel · Ausflüge der Flüchtlingshilfe Blieskastel: den Jungen und Mädchen eröffneten sich teils ganz neue Welten.

 Jetzt wird’s laut: Bei der Prozession um den römischen Tempel in Schwarzenacker bekamen alle Kinder ein Instrument.

Jetzt wird’s laut: Bei der Prozession um den römischen Tempel in Schwarzenacker bekamen alle Kinder ein Instrument.

Foto: Maria Herrndobler

Wann machen wir Pause? Ich habe Durst! Bekommen wir ein Eis? Wo sind die Löwen? Was sich wie nach einem ganz normalen Familienausflug anhört, waren die Fragen der syrischen und eritreischen Kinder beim Ferienprogramm der Flüchtlingshilfe Blieskastel bei vier Ausflügen in den Ferien. Der Vereinsvorstand hatte sich für die Jungen und Mädchen ein attraktives Erlebnis-Programm einfallen lassen. Angeboten wurden der Burgsommer in Kirkel, das Kindertheater in Gräfinthal, das Römermuseum in Schwarzenacker und ein Besuch im Neunkircher Zoo. Die meisten Kinder hatten sich gleich für alle vier Ausflüge angemeldet. So nahmen jeweils 14 bis 22 Kinder an den Ausflügen teil.

Mit einer eigens für die Ausflüge eingerichteten Whats-App-Gruppe klappte die Kommunikation zwischen den Familien und den Organisatoren, und wenn es doch mal zu kompliziert wurde, übersetzte Afaf Alhussein, eine syrische Studentin aus Blickweiler, alles blitzschnell. Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten. So konnte jede Tour pünktlich starten, keines der Kinder ließ sich den nächsten Ausflug entgehen, sie waren immer wieder begeistert dabei. In Kirkel beim Kerzenziehen, Bogenschießen oder Perlenbänder basteln, im Römermuseum beim Töpfern, bei Ausgrabungen oder beim Getreide mahlen. Und weil es in Schwarzenacker einer dieser ganz heißen Tage war, durfte sich der Nachwuchs am Rasensprenger erfrischen, den die Gärtner der Anlage eigens für sie laufen ließen.

Bei der Kinderaufführung in Gräfinthal „Popeye und die unkaputtbare Kiste“ waren die Kinder auf eine kleine Geduldsprobe gestellt. Die Texte waren teilweise für sie schwer verständlich, so dass die Konzentration schnell nachließ. Aber die kleinen Kämpfe von Popeye und Brutus ließen sie dann doch wieder munter werden.

Beim letzten Ausflug im Zoo war für Abwechslung gesorgt. Uhu Mia lud zum Streicheln ein, Erdmännchen und Elefanten, Giraffen, Zebras und die Affen wurden bestaunt. Regen Zulauf fanden aber auch die Spielplätze zum Austoben. Und weil bei diesem Ausflug die kleineren Geschwister und Eltern teilnahmen, waren auch die Picknickplätze schnell besetzt.

Ein Hauptanliegen der Flüchtlingshilfe hatte sich indessen erfüllt: Kontakte zwischen den Kindern herzustellen, für Spiel und Spaß, Bewegung und Unterhaltung zu sorgen und beim letzten Ausflug auch den Müttern die Möglichkeit zum gemeinsamen Erleben zu geben. Und wenn dann am Abend in der Gruppe von einer Mutter „Sehr glückliche Kinder“ oder „Es war eine angenehme Reise, vielen Dank“ gepostet wurde, freuten sich die Betreuer und Organisatoren, als da sind: Silvia Schwiersch, Birgit Neuhardt, Manfred Gentes und Maria Herrndobler. Und es wird weitergehen – so die spontane Reaktion nach den Ferienausflügen. Denn die Kleinen, eingebunden in Kindergarten oder Schule und schon gut mit der hiesigen Sprache vertraut, sind, so der Vereinsvorstand „die idealen Vermittler zwischen der deutschen und ausländischen Kultur, geben Erlebtes zu Hause weiter und sorgen so im besten Fall für mehr Verständnis auf beiden Seiten“.

Ein Termin für alle steht jetzt schon fest: Das Sommerfest des Vereins findet am Samstag, 17. August, ab 17 Uhr bei der Flüchtlingshilfe in Blieskastel (Klosterweg 6) statt. Wer mehr über die Arbeit des Vereins (Sprechstunden, Kleiderkammer, Fahrrad-Werkstatt) wissen möchte, kann sich auf der Webseite (www.fh-blk.de) Informieren. E-Mail: info@fluechtlingshilfe-blieskastel.

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