Bexbach Keine Abkühlung im Kneippbecken

Bexbach · Wegen einer möglichen Belastung durch Keime im Wasser bleibt die Kneippanlage in Bexbach vorerst gesperrt.

 Die Kneipp-Anlage ist ein beliebter Treffpunkt im Sommer. Zurzeit ist sie nur eingeschränkt zu benutzen.

Die Kneipp-Anlage ist ein beliebter Treffpunkt im Sommer. Zurzeit ist sie nur eingeschränkt zu benutzen.

Foto: Jennifer Klein

Viele Menschen stehen dieser Tage vor der Kneipp-Anlage am Bexbacher Freibad Hochwiesmühle und gucken einigermaßen irritiert aus der Wäsche. Das Wassertretbecken der schönen und gepflegten Anlage, die der Prießnitz-Kneipp-Verein ehrenamtlich gebaut hat und in Schuss hält, ist nämlich seit einigen Tagen trocken. „Wegen Problemen mit der Wasserversorgung wurde die Wassertretanlage von den Stadtwerken gesperrt“, informiert ein Schild die Besucher.

„Und daran wird sich wohl auch die nächsten Tage nichts ändern“, schätzt Dirk Vogelgesang, zweiter Vorsitzender des Prießnitz-Kneipp-Vereins Bexbach. Mitglieder des Vereins haben 1983 die Anlage mit einem Wassertret- und einem Armbad-Becken erbaut; der Verein kümmert sich ehrenamtlich um die Pflege und Instandhaltung. Zahlreiche Menschen, jung wie alt, darunter auch viele Besucher aus Homburg oder der Pfalz, kommen an die Anlage zum Erfrischen und Abkühlen. Und viele Gäste des benachbarten Freibades Hochwiesmühle drehen nach dem Schwimmbadbesuch noch eine Runde im Kneippbecken – das 9 Grad kalte Wasser ist gerade im Sommer richtig erfrischend.

Wie beliebt das Kneippbecken ist, zeigte sich denn auch in den vergangenen Tagen, als der Vereinsvorstand per Telefon und E-Mail von Anfragen überflutet wurde, wieso denn das Kneippbecken trocken sei, sagt Vogelgesang – „weniger schön war allerdings, dass darunter zum Teil auch richtig böse und unhöfliche E-Mails waren“, sagt er. Klar wollten sich gerade bei den jetzt herrschenden hohen Temperaturen viele Menschen im Becken abkühlen und waren verärgert, als dieses dann nicht zur Verfügung stand. Derzeit ist lediglich das Armbade-Becken zu benutzen. Mitglieder des Vereins hätten alles gereinigt, wie üblich einmal in der Woche.

Bei einer der routinemäßigen Kontrollen, die im Auftrag der Stadtwerke durchgeführt werden, wurde eine Wasserprobe entnommen, „und die war wohl mit Keimen oder Bakterien belastet“, sagt Dirk Vogelgesang, nähere Informationen, um was es sich handele, habe er bislang nicht. „Das Wasser im Kneippbecken ist natürlich kein Trinkwasser, darauf weisen wir ja auch an der Anlage mit Schildern hin“, sagt er, bislang habe es auch noch keine problematischen Vorkommnisse gegeben.

„Die Sperrung ist eine Vorsichtsmaßnahme“, bestätigt auch Mathias Frigo, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Bexbach. Seit vergangenem Freitag sei das Wassertretbecken gesperrt. „Es ist eine leichte Verkeimung im Wasser des Tretbeckens festgestellt worden, deshalb haben wir vorsorglich das Becken gesperrt“, erklärt Mathias Frigo, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke. Bisher sei nur eine grobe Analyse der Probe erfolgt, „das muss man noch detailliert überprüfen“, ergänzt er. Dann könne man auch eher etwas dazu sagen, wo die Belastung herrühre. Das Wasser für das Kneippbecken stamme aus einem Brunnen im hinteren Bereich des Freibad-Geländes. Regelmäßig werde eine Probe des Wassers zur Kontrolle entnommen, ebenso beim benachbarten Schwimmbad. „Das Schwimmbad ist keimfrei“, erklärt Frigo, „das hat damit nichts zu tun“.

An diesem Donnerstag sei ein Termin vor Ort mit Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, danach könne man dann Genaueres sagen. „Das Quellwasser, welches die Kneippanlage füllt, wird alle zwei beziehungsweise vier Wochen beprobt. Die Schließung der Kneippanlage war eine reine Vorsichtsmaßnahme der Stadtwerke Bexbach“, gibt die Pressestelle des Saarpfalz-Kreises nach Rücksprache mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes Auskunft. „Es wurden Keime nachgewiesen, die auf eine fäkale Belastung des Quellwassers hinweisen. Diese Keime können Krankheiten verursachen, müssen aber nicht.“ Bislang ist noch nicht abzuschätzen, wann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden kann.

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