Ein kreativer Job Tamara bedruckt alles, was geht

Bexbach · Die 25jährige Tamara Bur wurde gerade erst von Ministerpräsident Tobias Hans und der IHK ausgezeichnet, jetzt arbeitet sie fest in einer Bexbacher Druckerei und lernt in einem online-Kurs für die Meisterprüfung.

 Tamara Bur hat im letzten Jahr ihre Ausbildung zur Medientechnologin Druck als Landesbeste abgeschlossen, hier an einer großen Druckmaschine an ihrem Arbeitsplatz bei der Firma Kern in Bexbach.

Tamara Bur hat im letzten Jahr ihre Ausbildung zur Medientechnologin Druck als Landesbeste abgeschlossen, hier an einer großen Druckmaschine an ihrem Arbeitsplatz bei der Firma Kern in Bexbach.

Foto: BeckerBredel

Als Tamara Bur an die große Druckmaschine tritt, ist es still. „Aber nur, weil heute der Techniker da ist. Ansonsten rattert das hier“, sagt sie und zeigt uns ihren Arbeitsplatz als Medientechnologin. Bei der Druckerei kern in Bexbach wurde sie gerade nach ihrer Ausbildung übernommen, denn das Unternehmen wollte es sich nicht nehmen lassen, die landesbeste Prüfungsteilnehmerin weiterhin im Team zu haben. Die 25jährige wurde gerade erst von Ministerpräsident Tobias Hans und der IHK ausgezeichnet, jetzt arbeitet sie fest in der Druckerei und lernt in einem online-Kurs für die Meisterprüfung. Dabei ist sie schon hoch qualifiziert. Die junge Frau aus Sitterswald hat nach der Mittleren Reife eine Fotografenlehre gemacht und ihren Gesellenbrief erworben. „Weil die Fotografie aber kein sicherer Job ist, habe ich mich einer weiteren Möglichkeit umgeschaut“, so die junge Frau. „Ich wollte nie aus dem Saarland raus, habe nach der Lehre gejobbt und Fotogeschenke verkauft, aber keine langfristige Perspektive gehabt.“

Die Bewerbung in der Druckerei hat sie nie bereut. Die Zusatzausbildung konnte sie verkürzen, als Landessiegerin wurde sie außerdem sofort eingestellt. Bis Mai 2020 dauert nun ihre Fortbildung, so lange arbeitet sie in der Abteilung für großformatige Digitaldrucke. Dabei bedruckt sie nicht nur Papier, sondern auch dickere Trägermaterialien. Und dann werden aus den bedruckten Platten riesige Einkaufstüten, die als Blickfang aufgestellt werden, Messestände oder Weihnachtsbäume. Selbst Möbel können in der Druckerei entstehen. „Das bietet enorme kreative Möglichkeiten“, so die Medientechnologin, die auch Autos folieren kann. 120 Mitarbeiter hat ihr Unternehmen, mit den Kollegen versteht sie sich bestens. Für Hobbys bleibt wenig Zeit. „Nach dem Dienst sitze ich noch bis zu zwei Stunden am PC wegen des Fernstudiums. Schummeln kann man da nicht, weil die Klausuren zu schreiben sind und es Präsenzabschnitte gibt, wo man auffällt, wenn man sich die Inhalte nicht selbst erarbeitet hat. Aber wenn es abgeschlossen ist, finde ich bestimmt wieder Zeit fürs Fotografieren.“ Der ehemalige Beruf ist stille Leidenschaft geblieben.

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