"Die Stroß durchs Dorf" soll schöner werden

Höchen. Höchen nimmt als eines von 18 ausgewählten saarländischen Dörfern am Modellprojekt "Die Stroß durchs Dorf" teil. In Zusammenarbeit mit den Orten möchte das Umweltministerium modellhaft die Möglichkeiten von Gestaltungs- und Verschönerungsmaßnahmen an Durchgangsstraßen prüfen

Höchen. Höchen nimmt als eines von 18 ausgewählten saarländischen Dörfern am Modellprojekt "Die Stroß durchs Dorf" teil. In Zusammenarbeit mit den Orten möchte das Umweltministerium modellhaft die Möglichkeiten von Gestaltungs- und Verschönerungsmaßnahmen an Durchgangsstraßen prüfen. Im Rahmen einer öffentlichen Ortsratssitzung in der Unterkirche hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sich über das Projekt sowie Ideen für eine attraktive Ortsdurchfahrt zu informieren. Ziel sei es, "gemeinsam realistische Gestaltungslösungen für eine individuell gestaltete, lebendige Saar-Pfalz-Straße zu entwickeln", erklärte Ortsvorsteher Karl-Heinz Klein. Er erinnerte an die Bewerbung Höchens für den Wettbewerb, an die Problematik der Saarpfalzstraße und die touristischen Ziele sowie an die Ortsbegehung mit dem für Raum- und Umweltplanung zuständigen Professor Karl Ziegler von der TU Kaiserslautern. "Wir brauchen Ideen, wie man monotone Straßenzüge aufwerten, einen lebens- und liebenswerten Raum für die Anwohner schaffen, Verkehr und Geschwindigkeit reduzieren kann, um so mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu bekommen", begrüßte Bürgermeister Heinz Müller das Interesse des Landes. Für die Gestaltung der Ortsdurchfahrt gebe es eine Fülle von Wünschen, doch die müssten finanziell machbar sein, verwies Müller auf die Zuständigkeit des Landes. "Viele Fragen werden nach dieser Sitzung offen bleiben", machte Otmar Weber, Leiter der Agentur Ländlicher Raum im saarländischen Umweltministerium, den Zuhörern zu Beginn keine allzu große Hoffnung auf eine schnelle Umsetzung: "Die meisten Vorsätze sind nicht umsetzbar." Vor dem Hintergrund, dass der Verkehr in der Durchgangstraße in Höchen dominiert, wenig Aufenthaltsqualität vorhanden ist und die Problematik durch Leerstände verschärft wird, stellte Diplom-Ingenieurin Sylvia Schlicher vom Planungsbüro Argus Concept aus Saarbrücken eine modellhafte Konzeption für eine Aufwertung der Ortsdurchfahrt vor. Die Topographie, 3600 Fahrzeuge, davon 140 Lkws pro Tag, ein enges Straßenraumprofil mit schmalen, teilweise nicht vorhandenen Bürgersteigen, die hohe Geschwindigkeit am Ortseingang und im abschüssigen Bereich sowie die farblose und wenig begrünte Durchgangsstraße seien Fakt, so Schlicher, die gelungene Beispiele aus anderen Orten präsentierte. "Die Aufenthaltsqualität ist vorrangig für die Bürger", sah Jürgen Rosar, Verkehrsraumplaner beim Landesbetrieb für Straßenbau, einige Punkte als kritisch an. re

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