Betäubungslose Kastration Saar-CDU kritisiert Merkels Tierschutzpolitik

Saarbrücken · Die CDU-Fraktion im Landtag hat massive Bedenken gegen die Tierschutzpolitik der schwarz-roten Bundesregierung geäußert.

 Ein Verbot der betäubungslosen Kastration sollte eigentlich zum 1. Januar 2019 in Kraft treten. Dieses Vorhaben wurde aber auf weitere zwei Jahre verschoben.

Ein Verbot der betäubungslosen Kastration sollte eigentlich zum 1. Januar 2019 in Kraft treten. Dieses Vorhaben wurde aber auf weitere zwei Jahre verschoben.

Foto: dpa/Ingo Wagner

Grund ist, dass das Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln, das eigentlich zum 1. Januar 2019 in Kraft treten sollte, um zwei Jahre verschoben wird – vor allem auf Betreiben der CSU.

CDU-Fraktionschef Alexander Funk sagte gestern: „Wir sind mit der Entscheidung nicht einverstanden und wünschen uns, dass diese verlängerte Übergangsfrist noch einmal überdacht wird.“ Dieses Anliegen werde man auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) überbringen, die am Freitag zum CDU-Landesparteitag nach Neunkirchen kommt. Funk sagte, es habe eine fünfjährige Übergangsfrist gegeben, die aus welchen Gründen auch immer nicht genutzt worden sei. „Nun zu sagen, wir machen mit diesen barbarischen Verfahren zwei Jahre weiter, das ist für uns als CDU-Fraktion inakzeptabel.“

Die SPD-Abgeordnete Petra Berg bekräftigte die Position von Umweltminister Reinhold Jost (SPD), der sich bereits gegen den Beschluss der Bundesregierung gewandt hatte. „Wir wollen ein Ende dieser betäubungsfreien Kastration von Ferkeln“, sagte Berg. Die tierschutzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, Pia Döring, habe dazu auch ein entsprechendes Papier verfasst.

Die CDU-Fraktion befasste sich auch mit der Diskussion über den Abschuss von Rotmilanen unmittelbar hinter der deutsch-französischen Grenze in Waldwisse (die SZ berichtete). Funk forderte Gespräche mit der französischen Seite: „Für uns ist das absolut absurd, dass wir auf deutscher Seite Naturschutzgebiete ausweisen, die Vögel aufpäppeln und sie dann auf französischer Seite abgeschossen und gegessen werden.“

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