Rampe in Bosen geklaut: Rollstuhlfahrerin (68) ist in Wohnung gefangen

Bosen. Gudrun Schäfer kommt ohne ihren Rollstuhl nirgendwo hin. Und jetzt auch nicht mehr mit ihm. Denn der 68-Jährigen wurde eine notwendige Rampe gestohlen. Diese benötigt sie, um Stufen vor und im Mietshaus zu überwinden. Diese sind ansonsten wie eine Barriere auf dem Weg zu ihrer Wohnung im Erdgeschoss

Bosen. Gudrun Schäfer kommt ohne ihren Rollstuhl nirgendwo hin. Und jetzt auch nicht mehr mit ihm. Denn der 68-Jährigen wurde eine notwendige Rampe gestohlen. Diese benötigt sie, um Stufen vor und im Mietshaus zu überwinden. Diese sind ansonsten wie eine Barriere auf dem Weg zu ihrer Wohnung im Erdgeschoss. "Ich hatte die zweispurige, ausziehbare Rampe auf meinem Balkon deponiert", berichtet sie. Durch das Geländer eigentlich sicher vor allzu neugierigen Diebesblicken. Doch nun ist sie trotzdem spurlos verschwunden.Rund 900 Euro müsse sie für eine neue Aluminiumausführung hinblättern. Geld, das die Gelähmte aus eigener Kraft nicht aufbringen kann. "Ich habe 800 Euro Rente. Das reicht nicht", sagt sie, die seit 2006 nach einer schweren Krebsoperation nicht mehr laufen kann. Ihr rechtes Bein ist seitdem gelähmt.

Ihre Krankenkasse komme nicht für den Verlust auf, weil die Überbrückungshilfe im Freien deponiert war. Und auch die Haftpflichtversicherung weigere sich, für die gestohlene Rampe Ersatz zu finanzieren. Die zahle nur bei Einbrüchen, berichtet Schäfer.

Die Konsequenz: "Ich komme jetzt nicht mehr raus", sagt das Opfer, das trotz seiner gesundheitlichen Schicksalsschläge den Mut nicht verliere. Bereits als Baby hatte sie laut eigenen Angaben an Kinderlähmung gelitten. Dann folgte 2004 ein Schlaganfall.

Trotz aller Einschränkungen lasse sich Gudrun Schäfer nicht unterkriegen, versichert sie und lacht. Dabei helfe ihr auch die Unterstützung, beispielsweise im Haushalt: Bis sie wieder aus dem Haus kann, habe sie jemanden, der sie mit Lebensnotwendigem versorge.

Die Türkismühler Polizei ermittelt derweil. Allerdings bisher ohne einen Hinweis auf die unbekannten Täter. hgn

Zeugenhinweise an die Polizei: Telefon (0 68 52) 90 90.

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