Promi-Koch Korbinian Wolf besuchte seine alte Schule

Ommersheim. Koch-Shows erfreuen sich in den letzten Jahren einer ständig steigenden Beliebtheit. Sie schießen geradezu wie Pilze aus dem Boden. Das Interesse an Rezepten und daran, zu erfahren, wie man fremdländische Gerichte zubereitet, ist ungebrochen

 In der Mandelbachtalschule in Ommersheim kochte Korbinian Wolf zusammen mit den Schülern. Foto: Jörg Martin

In der Mandelbachtalschule in Ommersheim kochte Korbinian Wolf zusammen mit den Schülern. Foto: Jörg Martin

Ommersheim. Koch-Shows erfreuen sich in den letzten Jahren einer ständig steigenden Beliebtheit. Sie schießen geradezu wie Pilze aus dem Boden. Das Interesse an Rezepten und daran, zu erfahren, wie man fremdländische Gerichte zubereitet, ist ungebrochen. Die Mandelbachtalschule, gleichsam die Erweiterte Realschule des Saarpfalz-Kreises, war am Samstag Austragungsort eines gar nicht alltäglichen Schaukochens.In der Ommersheimer Vichterstraße gab sich nämlich Promi-Koch Korbinian Wolf ein Stelldichein. Das alleine wäre schon etwas Besonderes gewesen. Doch, was viele nicht wissen: Der Gastrokünstler stammt aus Erfweiler-Ehlingen. Damit nicht genug. Für "Korbi" war es eine Reise in die Vergangenheit, da es sich bei der Mandelbachtalschule um seine eigene handelt.

2002, also vor gerade einmal rund zehn Jahren, machte der heute 25-Jährige, hier seinen mittleren Bildungsabschluss. Bereits ein Jahr später wurde er Saarlandmeister. Heute ist er Souschef bei Lea Linster in Luxemburg. In Fresange ist er mit acht Jahren der dienstälteste Koch.

Der sonst in der Branche übliche Stellenwechsel liegt dem blonden Jüngling nicht. Er ist trotz seiner Erfolge auf dem Boden geblieben. Wolf ist im Hause Linster für die Shows, Events und Messen zuständig. Wegen seiner deutschen Muttersprache — die übliche Küchensprache in Luxemburg ist französisch — hat er auch einen großen Anteil an den Kochbüchern von Lea Linster.

"Ich habe ihn noch nie so aufgeregt erlebt", berichtete sein Vater, Professor Hans W. Keller, der in seiner Eigenschaft als Fördervereinsvorsitzender auch moderierte. Und das, wo Korbinian bereits für die Mutter von Barack Obama, die Scorpions oder den Herzog von Luxemburg gekocht hat. In Ommersheim galt es nun, zusammen mit den Schülern zu kochen. Das sei zwar anstrengend gewesen, weil diese viel fragten, doch es habe allen Beteiligten viel Freude bereitet.

"Das macht viel Spaß", meinte etwa Jannis Hussong von der Klasse 5a, der wie viele andere am Kräuter-Risotto mit Mangoldstiel und Kräuterseitling beteiligt war. "Risotto muss Biss haben" hatte Korbinian soeben gerufen. Dennoch dürfe der Reis nicht zu sehr aufkochen. Statt mehr Hitze gan der Koch soeben mal zwei große Hände voll Parmesan in den Topf. Auch Landrat Clemens Lindemann und Bürgermeister Herbert Keßler kochten quasi als Assistenten mit. Beim ersten Durchgang bedeutete dies Lachs im Zucchinibett und Käsekuchen im Glas. Schulleiterin Hildegard Buhmann-Högel hatte eigens in den Unterlagen nachgesehen, wie denn die Zensuren von Wolf im Kochen gewesen waren.

Daraus wurde nichts: Korbinian Wolf hatte sich im Wahlpflichtbereich damals für Englisch entschieden. "Man muss mit den Lebensmitteln spielen können", rät der bekannte Fachmann allen, die seinen Beruf einmal ergreifen wollen. Damit meint er vor allem, Mut zu ungewöhnlichen Kombinationen zu haben. Dazu brauche man jedoch gute Produkte und Vorbereitung. "Ich hab' da schon was vorbereitet", ist also nicht nur ein so dahergesagter Spruch. jma

schule.de

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