Schiffweiler. Der Aero-Club Funkboys gehört zu den ältesten Modellflugvereinen im süddeutschen Raum. 7 Gründungsmitglieder haben den Verein 1957 aus der Taufe gehoben. Seither widmet er sich der Förderung und Ausübung des Modellflugsports in all seinen Formen. Dazu zählen Elektro-, Segel- oder Motorflugzeuge ebenso wie Hubschrauber, Fallschirmspringer und Motordrachen. Im Mittelpunkt steht neben dem Spaß immer das gemeinsame Ausüben und die Förderung des Teamgeistes beim Modellbau und natürlich auch beim Modellfliegen. Was seit 38 Jahren auf dem von der Luftfahrtbehörde genehmigten Modellflugplatz "Auf dem Striedt" in Schiffweiler stattfindet, wurde zu Anfangszeiten noch auf der "Stennweiler Kipp" praktiziert. "Dort hatte der Verein ein Grundstück gepachtet. Damals musste noch von den Plänen über die Technik bis zur Materialbeschaffung alles selbst gemacht werden", erinnert sich Gerhard Schweitzer, der Vorsitzende der Funkboys. "Das war richtige Pionierarbeit und nicht nur für uns Kinder ein echtes Abenteuer. An eine Fernsteuerung, wie wir sie heute haben, war noch nicht zu denken." Nicht selten sei es vorgekommen, dass man wochenlang nach einem Flugzeug suchen musste. Bis Nalbach habe es diese mitunter verschlagen. Nach der rasanten technischen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten müsse man heute mit solchen Schwierigkeiten nicht mehr kämpfen. Mit der Verfügbarkeit aller nur denkbaren technischen Gerätschaften sei jedoch ein Teil des Hobbys auf der Strecke geblieben. "Man kann alles kaufen, schnell zusammenbauen und losfliegen. Das Basteln und gegenseitige Unterstützen ist dadurch etwas in den Hintergrund geraten. Wir stellen einen Trend zum Individualismus fest, den wir bedauern", so der Vorsitzende. Heute sei vielmehr das Können der Piloten gefragt. Die Schwierigkeit bei Start, Flug und Landung bestehe in der Auge-Hand-Koordination, erklärt Schweitzer. "Man sitzt geistig im Cockpit und muss quasi umdenken." Die dazu notwendigen Fertigkeiten können bei den Funkboys erlernt werden. Wer geübt ist, kann sein Geschick bei Wettbewerben unter Beweis stellen. Obwohl es die Funkboys das ganze Jahr in die Natur zieht, wird im Winter auch in der Halle geflogen. Ähnlich wie beim Eiskunstlauf arbeiten die Piloten eine Kür aus, die sie präsentieren. "Das erfordert viel Konzentration, kommt aber sehr gut an. Sowohl bei den Piloten, als auch bei den Zuschauern." Das Hobby sei für Jung und Alt geeignet, betont Schweitzer und verweist darauf, dass im Verein Personen zwischen 10 und 75 Jahren sind. "Wir wollen den Modellflug populär halten. Es ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die technisches Interesse, Kreativität und Sportsgeist vereint. Viele, die in ihrer Jugend damit beginnen, orientieren sich auch beruflich in diese Richtung. Sei es als Ingenieur, Maschinenbauer oder Pilot." www.funkboys.de "Ich lebe gerne in Schiffweiler, weil dort nette Leute leben, Feste noch gefeiert werden und die Landschaft schön ist.Ralf Ebel (42)

Auf einen BlickWer sich für den Modellflug interessiert, kann beim Aero-Club an einem Schnupperfliegen teilnehmen. Außerdem widmet sich der Verein Modellbaukursen, Fernsteuertechnik, Elektronik im Modellbau, Motorenkunde, Aerodynamik und Modellbaukonstruktion, sowie Luftrecht und Modellflugtheorie. Die Funkboys nehmen auch an nationalen und internationalen Flugtagen und Wettbewerben teil. Wer Näheres wissen möchte, trifft die Mitglieder entweder auf dem Vereinsgelände in Schiffweiler an oder kann sich telefonisch an sie wenden. Telefon ab 18 Uhr (0 68 21) 96 22 84. pra