Gemeinde soll Zuschuss für Kastration zahlen

Schiffweiler. SZ-Leserin Angelika Schnur aus Landsweiler-Reden ist eine engagierte Tierschützerin. Weil sie sich um die zunehmende Anzahl streunender und herrenloser Katzen kümmert und schon etliche der Vierbeiner auf eigene Rechnung kastrieren ließ, ärgerte sie sich nun wegen Veröffentlichungen der Schiffweiler Gemeindeverwaltung

Schiffweiler. SZ-Leserin Angelika Schnur aus Landsweiler-Reden ist eine engagierte Tierschützerin. Weil sie sich um die zunehmende Anzahl streunender und herrenloser Katzen kümmert und schon etliche der Vierbeiner auf eigene Rechnung kastrieren ließ, ärgerte sie sich nun wegen Veröffentlichungen der Schiffweiler Gemeindeverwaltung. Deren Hinweise, so Schnur, seien wenig hilfreich bei der Bekämpfung der so genannten Katzenplage. Auch die Warnung, dass durch die Fütterung von verwilderten, herrenlosen oder ausgesetzten Katzen, die vermehrt im Bereich des Stennweiler Sportplatzes auftauchten, Ratten angelockt würden. Die einzige Möglichkeit, der Katzenplage Herr zu werden, sei eine Kastration. "Ich selbst habe in den vergangenen Wochen zehn meist junge Samtpfoten kastrieren lassen und mit Hilfe des Tierheims Dillingen weiter vermittelt. Die Gemeinde Schiffweiler ist eine der wenigen Kommunen im Saarland, die sich weigern, einen Zuschuss für die Kastration zu gewähren." Stattdessen versuche man, sich jeder Verantwortung zu entziehen. Auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung teilte Ordnungsamtsleiter Joachim Beyer mit, dass es der geltenden Rechtslage entspreche, wenn augenscheinlich herrenlose Katzen von der Gemeinde nicht als Fundsachen angesehen würden. Würde die Kommune allen entsprechenden Anliegen nachkommen, würde das ihre finanzielle Leistungsfähigkeit übersteigen. Allerdings übernehme die Gemeinde nach Rücksprache, nicht im Nachhinein, die Kosten für die tierärztliche Behandlung. Beyer: "Katzen haben ein Revier, aber oft auch ein Zuhause. Deshalb wollen wir scheinbar herrenlose Tiere, die vielleicht doch jemandem gehören, nicht ins Tierheim bringen. Denn die Besitzer würden sie schmerzlich vermissen." Außerdem seien bisher noch keine Anträge gestellt worden, ob sich die Gemeinde an Kastrationskosten beteilige. Würde dies geschehen, sei es vorstellbar, dass die Entscheidungsträger eine Lösung in beiderseitigem Einverständnis anstrebten. Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserer Leser-Reporterin Angelika Schnur aus Landsweiler-Reden. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, E-Mails an leser-reporter@sol.de. "Katzen sind keine Fundsache."Joachim Beyer, Ordnungsamt

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