Graziös, elefantös und pinkfarben

Stennweiler. Zuerst feierlich, aber dann fetzig und ausgelassen, so kamen die Fastnachter des SV Stennweiler bei ihrer zweiten Kappensitzung, Motto: "Dabeisen ess Alles" in der proppenvollen Lindenhalle daher

 Eine super Kappensitzung gab es beim SV Stennweiler. Foto: Willi Hiegel

Eine super Kappensitzung gab es beim SV Stennweiler. Foto: Willi Hiegel

Stennweiler. Zuerst feierlich, aber dann fetzig und ausgelassen, so kamen die Fastnachter des SV Stennweiler bei ihrer zweiten Kappensitzung, Motto: "Dabeisen ess Alles" in der proppenvollen Lindenhalle daher. Ein "neuer Pastor" namens Gerhard mit Beistand der "Heiligen Pele" alias Reinhard, ebenfalls vom Dorfadel der Schäfers, segnete die Narrenschar und schon ging die Post ab. Natürlich mit Stimmungskanone und Elferratspräsident Emil Mieger, dem Hans Dampf in allen närrischen Fastnachtsgassen des Karnevals zwischen 1000-jähriger Linde und Oberdorf. Ein kritischer junger Mann, Büttenredner-Talent Jan Träm, bewertete seinen Vater als eine Schlaftablette, die aber trotzdem Karriere machte. Die Comedian Harmonists, die vom kleinen grünen Kaktus sangen. Emil Mieger als Platzwart, der mit seiner "Frau" Anne Quack vom Leder zog. Garden tanzten, die vom HCV Die Flitsch Heiligenwald und die Modern-Jazz-Riege der Mazwella Fastnachter, Pam Pam Pam. "Wer's wääß, wärd's wisse" philosophierte Mathias Klein und die Silbergirls brachten die Narhalla mit "Kornblumenblau" und "Que sera" in Schwung. Mit einem Punkt genau eingesprungenen Spagat beendete Chantal Wagner, Funkenmariechen der Illinger Knallerbsen, ihre elegante Darbietung. Doch choreographisch kaum zu überbieten war an diesem Abend das Männerballett, elefantös, graziös und grandios als pinkfarbene Ballettratten. Einfach berauschend deren Körperwelten beim tänzerisch perfekt umgesetzten "Every Body" der Back Street Boys in prächtigen von Jutta Sell und Sabine Spinneweber geschneiderten Kostümen. Auf köstliche Art schilderten Petra Grenner und Iris Müller, was man auf einer Beerdigung alles erleben kann. Von schlimmen, aber auch ergötzlichen Erfahrungen berichtete Edgar "allein zu Haus" De Maddalena, als seine Frau in Kur war und Emil erinnerte die Damen in der Halle daran, dass sie nach Ende der Sitzung noch einige Pflichten erfüllen müssten, "Ich hab' noch ein paar Küsschen gut." Weiter gings mit Tratsch im Hinterhof, pointiert dargereicht von Monika und Jürgen Klein, und mit "Humbatäterä", anfangs intoniert von dem auch im richtigen Leben als Dachdecker arbeitenden Norbert Schappert und dann von Stimmungskanone Matthias Fuchs zu Fastnachthit-Albumreife verfeinert. Toll die Dirty-Dancing-Version von Vivian Sell und Anika Bick so wie "Hamdulla", die Darbietung der Flitscher Hexen aus Hollywood. All diese wirklich närrischen Höhepunkte wurden noch getoppt von Sexberaterin Orgasmika alias Silke Keller, Telefon (04711) 0815, keineswegs ein "Bäbche Dommkäppche". rp

Auf einen BlickDie Akteure: Sitzungspräsident, Büttenredner und närrischer Einpeitscher Emil Mieger, Gerhard und Reinhard Schäfer, Pastor und Heilige Pele, Jan Träm, "Mei Vadda iss e Schlooftablett?", Matthias Klein, "Wer's wääß, werd's wisse", Anne Quack und Emil Mieger, "De Platzwart un sei Fraa", Petra Grenner und Iris Müller, "Auf der Beerdigung", Edgar De Maddalena, "Edgar allein zu Haus", Monika und Jürgen Klein, "Tratsch im Hinterhof", Silke Keller alias Organza Orgasmika. Es tanzten: SVS-Männerballett, Trainerin Petra Grunz, die Jazz-Gruppe der Mainzweiler Karnevalsgesellschaft, Trainerin Heike Saieve, Mariechen Chantal Wagner, Trainerin Janine Fuchs, Vivian Sell und Anika Bick, Dirty Dancing, die Garde und die Hexen des HCV Die Flitsch Heiligenwald. Gesang: Emil Mieger und die Comedian Harmonists Thomas Bier, Olli Dour, Reinhard Schäfer, Jürgen und Matthias Klein, die Silbergirls Marina Cornely, Anne Quack und Jessica Gerber, Ernst Neger alias Norbert Schappert, Matthias Fuchs. Musik Carsten Mieger. Aufbauten SVS-AH-Abteilung. rp

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