Die Heimat lebt Mit 220 Seiten so dick wie noch nie

Schiffweiler · Der Historische Verein Schiffweiler präsentierte seine 21. Auflage der Heimatblätter.

 Gruppenbild mit Dame bei der Vorstellung der Heimatblätter.

Gruppenbild mit Dame bei der Vorstellung der Heimatblätter.

Foto: Isabel Sand

Die Vorstellung der neuen Schiffweiler Heimatblätter hat mit einem kleinen Schrecken begonnen. In der Nacht zum 26. November hatten Diebe versucht, ins Vereinsheim „Strauße“ in Schiffweiler einzubrechen. Glücklicherweise war ihnen der Einbruch nicht gelungen, das Schloss der Vereinsheimtür war allerdings derart beschädigt, dass man es nicht mehr aufschließen konnte. Dicht gedrängt standen geladene Gäste und Geschichtsinteressierte vor der Tür, die nur in gemeinsamer Anstrengung und mit Hilfe eines Schlüsseldienstes zu öffnen war.

Das brachte Winfried Dietz, Vorsitzender des Historischen Vereins Schiffweiler, allerdings kaum aus der Ruhe. Schließlich war die neue Auflage der Heimatblätter für Heiligenwald, Landsweiler-Reden, Schiffweiler und Stennweiler unter Dach und Fach. Druckfrisch und „mit knapp 220 Seiten so dick wie noch nie“ stellte Dietz die Bücher den zahlreich erschienenen Gästen vor.

Immer noch gebe es viele Themen, die der Verein aufarbeiten könne, es fehle aber an Autoren. „Wir brauchen Mitarbeiter“, sagte der Vorsitzende gleich nach der Begrüßung. „Insbesondere aus den Ortsteilen Heiligenwald, Landsweiler-Reden und Stennweiler suchen wir Autoren. Wer Interesse hat, melde sich bitte bei uns. Themen haben wir genug“, so Dietz.

Mit Themenfülle warten die Heimatblätter auch in diesem Jahr wieder auf. Die sechs Autoren Dominik Dietz, Winfried Dietz, Bernhard W. Planz, Dietmar Theis, Dr. Helmut Weyand und Detlev Zägel präsentieren in 13 Beiträgen spannende und gut recherchierte Fakten und Geschichten aus der Vergangenheit der Gemeinde. Ein Text befasst sich beispielsweise mit dem Aufstieg des FC Teutonia 08 Landsweiler-Reden in die Regionalliga Südwest, der damals zweithöchsten Fußballklasse Deutschlands. Das außergewöhnliche Sportereignis war nur von kurzer Dauer, wird aber anschaulich mit zahlreichen Bildern, Spielberichten und Zeitungsausschnitten in den neuen Heimatblättern beschrieben. „Mit seinen Heimatblättern bewahrt der Verein die Geschichte unserer Heimat und damit auch die Identität seiner Bewohner. Vielen Dank dafür“, lobte Bürgermeister Markus Fuchs.

Neben Beiträgen wie „Quellen zum Dreißigjährigen Krieg in Schiffweiler“, „150 Jahre Post in Schiffweiler“ und „Tankstellen in der Gemeinde Schiffweiler einst und heute“ haben sich die Macher der Heimatblätter ein besonderes Schmankerl einfallen lassen. Sie haben den ersten Teil des Romans „Hinter den Halden die Dörfer“ abgedruckt. Der vor 40 Jahren in der Saarbrücker Zeitung als Fortsetzungsroman veröffentlichte Text stammt vom Schiffweiler Schriftsteller Ernst Bingen. Auch nach intensiver Recherche durch den Historischen Verein blieb vieles aus dem Leben Bingens im Dunkeln. Sein Roman, der in 14 Folgen ab Weihnachten 1978 in der Zeitung erschienen war, blieb indes erhalten. Die Geschichte spielt im Schiffweiler der Vor- und Nachkriegszeit.

„Ein großes Projekt in den kommenden Jahren könnte auch die Erfassung der Geschäfte, Gaststätten und Einrichtungen in den einzelnen Ortsteilen sein“, sagte Dietz im Hinblick auf die nächsten Heimatblätter. Denn „wie oft unterhält man sich im Freundes- und Bekanntenkreis und überlegt, wer wann und wo welches Geschäft hatte und wo es eine Gaststätte gab“.

Die Heimatblätter kosten 7,50 Euro und sind in zahlreichen Tabakläden, Geschäften und Banken in der Gemeinde sowie im Bürgerbüro des Rathauses erhältlich.

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