Fark Bronzemedaille geht an die Fark

Schiffweiler · Fanportal Messe Hunter kürt das Fantasie- und Rollenspiel-Konvent in Reden zur drittbesten Messe Deutschlands.

 Desiree aus dem Rheinland als der Drache des Lebens Alexstraza aus „World of Warcraft“ war bei der Fark 2017 dabei. Ob sie im Internet mitgestimmt hat?

Desiree aus dem Rheinland als der Drache des Lebens Alexstraza aus „World of Warcraft“ war bei der Fark 2017 dabei. Ob sie im Internet mitgestimmt hat?

Foto: Jörg Jacobi

Die, die’s wissen müssen, haben entschieden: Der Fantasie- und Rollenspiel-Konvent, die Fark, ist deutschlandweit auf Platz drei der beliebtesten Conventions gewählt worden. Nachzugucken bei Youtube. Dort ist das unabhängige Fanportal namens Messe Hunter unterwegs (www.youtube.com/user/messehunter). Die Mitarbeiter des Portals sehen sich die Messen der Republik an: Buchmessen, Spielemessen, Conventions. Übers Jahr erhalten die Besucher des Fanportals Einblick in die verschiedensten Conventions, berichten die Mitarbeiter von vor Ort. Zum dritten Mal konnten nun die Fans abstimmen, welches denn die beste aller Conventions ist. Die Fark holte dabei Bronze. „Wir waren eingeladen“, so erzählt Laura, alias Cora_Mia, ihres Zeichens 23-jährige Chefredakteurin des Portals, „das hat uns gefreut.“

Mehr als gefreut haben sich auch die Fark-Macher, der Verein Fit4Charity, allen voran Fark-Vater Benjamin Kiehn, alias Commander Frank Fark. „Das ist wirklich fantastisch!“, sagt er der SZ auf Anfrage. „Wir haben in der Beliebtheit in 2017 andere Messegrößen wie die RPC in Köln, die Comicons in Stuttgart, München und so weiter und sogar die GamesCom überholt!“ Und tatsächlich: Die Comicon Germany in Stuttgart hat es grade mal auf Platz zehn geschafft, Animagic Mannheim, Medieval Fantasy Convention von Schloss Burg in Solingen, die Fedcon aus Bonn und die Magcon, die Purcon und die Conichi Kassel hat die Fark überholt. Lediglich die Timelash (zweiter Platz) und die Dokomi auf Platz eins sind noch vornedran.

Das ganz Besondere daran - und darauf weist auch Laura nochmal hin: Die Fark ist eine Benefizveranstaltung. „Das ist für das kleine Saarland eine wahnsinnige Auszeichnung und wir sind auch sehr stolz darauf. Großes entstand hier wirklich im Kleinen!“, sagt Kiehn. Man erinnert sich: Benjamin Kiehn und Dirk Boudier, beides erfahrene Macher des Illinger Mittelaltermarktes, fassen im Jahr 2012 den Entschluss: Das Saarland braucht eine Fantasy-Messe! Im April 2013 ist es dann so weit: Erstmals findet der Fantasie- und Rollenspiel-Konvent statt, damals noch in Illingen in und um die Illipse. Gerade mal 30 Aussteller kommen, das Besucher-Interesse ist riesig, die Initiatoren happy mit dem Erfolg: 10 000 Euro für den Kinderhospizdienst sind zusammengekommen. Die Idee, die Fark im jährlichen Wechsel mit dem Mittelalter-Markt abzuhalten, stößt bei der Fangemeinde auf wenig Gegenliebe. Im Internet wird abgestimmt: Fark jedes Jahr. Fark Nummer zwei wird wesentlich größer. Im August 2014 sind die Fantasy-Wesen, die Endzeitler, Drachen, Animes erstmals auf dem Gelände der Redener Wassergärten. 20 000 Besucher und rund 22 000 Euro Spendengeld sind das Fazit. Ab sofort kostet die Fark keinen Eintritt, jeder kann spenden, so viel, wie ihm richtig scheint und möglich ist. Im Folgejahr ist die Fark nochmal gewachsen, 25 000 Quadratmeter werden bespielt. 30 000 Menschen kommen und spenden rund 39 000 Euro. Weil diese Größe nicht mehr jährlich ehrenamtlich zu stemmen ist, tritt nun doch der Zwei-Jahres-Rhythmus in Kraft. 2017, die vierte Fark legt noch einmal eine Schippe drauf: 40 000 Besucher und 55 000 Euro für Kinderhilfsdienste. Der Jubel am Abschlussabend will kein Ende haben. Danach kommt die Zeit der Wermutstropfen: Kurzzeitig steht der Veranstaltungsort auf der Kippe. Dann aber sind sich Landrat Sören Meng, Kiehn und die anderen Gesprächspartner schnell einig: Die Fark muss in Reden bleiben.

 Die Fark ist eine Benefizveranstaltung, als Convention die Ausnahme. Im vergangenen Jahr kamen 55 000 Euro Spendengeld zusammen, ein Besucher hatte aufgerundet. Rechts: Benjamin Kiehn.

Die Fark ist eine Benefizveranstaltung, als Convention die Ausnahme. Im vergangenen Jahr kamen 55 000 Euro Spendengeld zusammen, ein Besucher hatte aufgerundet. Rechts: Benjamin Kiehn.

Foto: Jörg Jacobi

Der schöne Erfolg im Fanportal und das Lob der Chefredakteurin (“da kommt wirklich jeder auf seine Kosten“) hat Kiehn nochmal von Neuem angespornt: „Wir werden 2019 noch eine Schippe drauf legen. Fark is coming!“

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