Temporeiches Derby im Ellenfeld

Neunkirchen · Im letzten Spiel des Jahres kam Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen im Saarderby gegen Röchling trotz zweimaliger Führung nur zu einem 2:2. In der hektischen Schlussphase mussten sich die Gastgeber sogar gegen eine Niederlage stemmen.

 Der Neunkircher Tim Cullmann (rechts), hier gegen den Völklinger Kapitän Michael Ogrodniczek, bereitete mit einem schönen Doppelpass das frühe 1:0 von Felix Dausend vor. Im Hintergrund (links) schaut Röchlings Alexander Otto zu.Foto: Thomas Burgardt

Der Neunkircher Tim Cullmann (rechts), hier gegen den Völklinger Kapitän Michael Ogrodniczek, bereitete mit einem schönen Doppelpass das frühe 1:0 von Felix Dausend vor. Im Hintergrund (links) schaut Röchlings Alexander Otto zu.Foto: Thomas Burgardt

Foto: Thomas Burgardt

Die 282 Zuschauer im Ellenfeld konnten sich am Samstagnachmittag über einige Heimkehrer freuen. Beim letzten Ligaspiel des Jahres von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen begrüßten sie mit Athanasios Noutsos, Alpcan Ömeroglu, Pascal Stelletta und Mersad Mehmedovic gleich vier Gegenspieler des SV Röchling Völklingen, die noch vor Kurzem das Trikot der Borussia trugen. Sie durften sich schließlich mit einem Punkt von ihrer früheren Spielstätte verabschieden, die Partie endete 2:2 (2:1).

Es dauerte gerade mal sechs Minuten, bis die Gastgeber mit 1:0 in Führung gingen. Linksverteidiger Tim Cullmann erkämpfte sich den Ball und konterte per Doppelpass mit Felix Dausend. An der Strafraumkante bekam Dausend den Ball wieder und schloss den Angriff mit einem satten Flachschuss ins rechte Toreck ab. Auch in der Folge schalteten die Hausherren im Mittelfeld schnell um und zeigten durchaus gefälliges Kombinationsspiel. Dennoch waren es die Gäste, die den nächsten Treffer erzielten. Xavier Novic verwertete dabei eine Flanke von Linksaußen Fatih Günes (14.).

Neunkirchen brauchte ein paar Minuten, um sich vom Ausgleich zu erholen, legte aber in der 28. Minute nach. Schmitt erkämpfte sich auf Höhe der Mittellinie gegen Völklingens Vedran Ivankovic den Ball, startete mit einem starken Dribbling durch bis in den Strafraum, wo er mit einer ebenso starken Flanke von halbrechts Andreas Haas am zweiten Pfosten bediente, der zum 2:1 einköpfte.

Die unterhaltsame Partie, deren Niveau klar besser war als der seifige Rasenplatz, wurde nach der Pause körperbetonter, ohne dabei an Tempo zu verlieren. Schiedsrichter Stephan Spengler tat gut daran, den Spielfluss nicht bei jedem robust geführten Zweikampf zu unterbrechen. Völklingen suchte die Kontrolle über das Geschehen, kam aber gegen die gut organisierte Neunkircher Defensive nicht zu zwingenden Chancen. Der 2:2-Ausgleich war eine Zufallsproduktion: Eine abgefälschte Flanke von Holger Klein segelte auf den Kopf des zuvor für Abdul Kizmaz eingewechselten Borussen Levan Iashvili und sprang von dort aus zurück in den Neunkircher Fünfmeterraum, wo der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Völklinger Yannick Nonnweiler unbedrängt vollenden konnte (71.).

In der hektischen Schlussphase war Völklingen am Drücker, doch Neunkirchen stemmte sich erfolgreich gegen eine Niederlage. "Eigentlich müssen wir als Sieger vom Platz gehen. Wir waren in der ersten Halbzeit besser, dann kassieren wir ein Tor zum 2:2, das so nie wieder fallen wird", meint Armend Haliti, dem die Freude auf die Winterpause angesichts seiner Verletzungsprobleme (wir berichteten) ins Gesicht geschrieben stand. "Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist."

"Hut ab vor deinem Körper", rief Borussias Trainer Daniel Paulus seinem Defensiv-Spezialisten nach dem Abpfiff anerkennend zu und sagte zum Spiel: "Nach vorne war das heute eine gute Leistung, nach hinten sind wir verbesserungswürdig. Das Gegentor fiel äußerst unglücklich." Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach hat sich am Freitagabend mit einem 3:0-Heimsieg über den SC Idar-Oberstein in die Winterpause verabschiedet. So einseitig, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war die Partie aber nicht. Wiesbach hatte vor 300 Zuschauern im heimischen Stadion zwar die erste Chance durch Patrick Ackermann (7. Minute), doch im Anschluss waren die beweglichen und ballsicheren Gäste eine halbe Stunde lang das bessere Team. Ein Doppelschlag brachte die Hertha gegen Ende der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße. Zuerst traf Patrick Ackermann von der Strafraumgrenze mit einem Flachschuss ins lange Eck (38.). Kurz darauf erhöhte Angelo dal Col nach Flanke von Ackermann per Volleyabnahme auf 2:0 (40.). Als Engin Yalcin nach der Pause aus 18 Metern zum 3:0 traf (56.), war die Partie entschieden.

"Idar ist gut ins Spiel gekommen und war dem 1:0 näher als wir. Dass wir mit dem ersten konstruktiven Angriff gleich ein Tor erzielt haben, hat uns in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir die Partie dann kontrolliert", resümierte Hertha-Trainer Heiko Wilhelm und zeigte sich erleichtert, "mit einem positiven Erlebnis in die wohlverdiente Pause" gehen zu können. Die SV Elversberg II hat sich mit 33 Punkten und Rang fünf in die Winterpause der Fußball-Oberliga verabschiedet. Am Sonntag gab es für die Elf von Trainer Peter Eiden zum Jahresabschluss einen 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen den bisherigen Tabellenfünften SV Gonsenheim. Die SVE hätte in Hälfte eins bei Chancen von Hendrik Schmidt und Murat Adigüzel in Führung gehen können, geriet dann aber durch einen von Babak Keyhanfar verwandelten Strafstoß mit 0:1 in Rückstand. Zuvor hatte Nino Kannengießer Keyhanfar gefoult und die Rote Karte gesehen (44.). "Der Elfmeterpfiff ging in Ordnung, Rot aufgrund einer angeblichen Notbremse war aber zu hart", meinte der SVE-Spielausschuss-Vorsitzende Hans-Joachim Mainka.

Nach der Pause zeigte die Heimelf in Unterzahl eine tolle Moral und kam noch zum verdienten Sieg. Beide Treffer bereitete Christian Frank per Freistoß vor. Zunächst köpfte Kapitän Rouven Weber das 1:1 (63.), ehe Schmidt aus 20 Metern den Sieg perfekt machte (73.). Mainka: "Wir sind in dieser ausgeglichenen Liga mit der bisherigen Saison sehr zufrieden. Eiden macht mit der insgesamt jungen Mannschaft und den drei erfahrenen Säulen Weber, Frank sowie Sebastian Holzer einen sehr guten Job."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort