Hospiz-Baustelle: Anwohner irritiert über Baumfällungen

Neunkirchen · Ein stationäres Hospiz-Angebot in Zentrumsnähe – so lässt sich die Absicht zusammenfassen, die die Kreuznacher Diakonie mit dem Neubau am Neunkircher Fliedner-Krankenhaus verfolgt. Zum Bau mussten Bäume weichen – Anwohner sehen ihre Interessen nicht beachtet.

 Auf dem Gelände des späteren Hospizes in Neunkirchen wurden jetzt Bäume gefällt. Foto: Willi Hiegel

Auf dem Gelände des späteren Hospizes in Neunkirchen wurden jetzt Bäume gefällt. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Die Bauarbeiten für das neue Hospiz am Fliedner-Krankenhaus in Neunkirchen haben nach dem offiziellen Spatenstich (wir hatten berichtet) jetzt begonnen. Zu Beginn musste Platz geschaffen werden, und das hieß, dass mehrere Bäume im parkähnlichen Gelände hinter dem Klinikum weichen mussten. SZ-Leserreporterin Monika Busch ist Anwohnerin in der Blumenstraße. Sie zeigte sich irritiert, dass am Freitag dort damit begonnen wurde, Ahornbäume zu fällen.

Sie wirft den Verantwortlichen Wortbruch vor. Erstens, so Busch, habe man immer - auch ihr persönlich gegenüber - betont, "den alten Baumbestand in der Planung zu berücksichtigen". Park und Bäume sollten sogar in das Konzept des Hospizes integriert werden. Zum anderen habe man den Anwohnern eine Informationsveranstaltung zum geplanten Verlauf der anstehenden Bauarbeiten versprochen, die noch nicht stattgefunden habe. In einem Gespräch 2013 habe man Monika Busch auch bestätigt, dass eine vorhandene Zufahrtstraße genutzt werden solle.

Frank Lambert ist stellvertretender Geschäftsführer bei den Saarland Kliniken der Kreuznacher Diakonie . Auf SZ-Anfrage informierte er, dass man sieben Bäume , davon drei Tannen, gefällt habe, weil diese auf dem Teil des Geländes standen, wo später der Bau und eine gepflasterte Zufahrt für Rettungsfahrzeuge Platz finden sollen. Schon vor drei Jahren habe man vier neue Bäume gepflanzt, die jetzt auch stehen bleiben, so Lambert. Der Park sei für das Konzept von besonderer Bedeutung. Man lege größtes Augenmerk auf die Pflege der Natur und des Parkes. Mit dem Hospiz leiste man einen wichtigen Beitrag zur Versorgung schwerstkranker Menschen in der Region.

Anstelle einer Infoveranstaltung habe man die Anwohner vor dem Spatenstich mit einem ausführlichen Schreiben informiert und Ansprechpartner benannt, falls es Fragen in der Bevölkerung gebe. Lediglich mit dem nahen Kindergarten habe man sich persönlich abgestimmt.

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