Stichwahl in Neunkirchen Bei der OB-Wahl steht alles wieder auf Anfang

Neunkirchen · Bei der Stichwahl am Sonntag wird entschieden, wer Oberbürgermeister von Neunkirchen wird: Aumann (SPD) oder Käsbach (CDU).

 Jörg Aumann (50) tritt für die SPD an. Er kam vor zwei Wochen auf 46,8 Prozent der Wählerstimmen.

Jörg Aumann (50) tritt für die SPD an. Er kam vor zwei Wochen auf 46,8 Prozent der Wählerstimmen.

Foto: Thomas Seeber

Da hat er Recht, der Neunkircher Bürgermeister Jörg Aumann: Zwar hat Deutschland bei der WM 2014 im Halbfinale 7:1 gegen Brasilien gewonnen, im Finale gegen Argentinien hat das aber nicht mehr gezählt. Da stand es wieder 0:0. So ist es auch am kommenden Sonntag, wenn die beiden verbliebenen Kandidaten um das Amt des Neunkircher Oberbürgermeisters bei einer Stichwahl gegeneinander antreten. Rund 19 Prozent mehr Stimmen hatte Aumann (SPD) vor Dirk Käsbach (CDU) bei der Urwahl am 26. Mai. 46,8 Prozent der Wähler hatte er auf seiner Seite. Am Sonntag steht dennoch wieder alles auf Anfang. „Unser Hauptaugenmerk liegt deshalb auch derzeit darauf, die Leute erneut zur Wahl zu motivieren. Es soll niemand denken, der Vorsprung sei eh so groß, dass er nicht wählen müsste“, sagt Jörg Aumann (50), der auch die Tage nach der Urwahl zu seiner Tour „von Tür zu Tür“ nutzt. Ganz entspannt und unaufgeregt laufe das ab. Es sei nicht sein Anliegen, Käsbach-Wähler zu bekehren, sondern viel mehr, die Werbetrommel für die Wahl an sich zu rühren.

In den Tagen nach der Urwahl wurden mehrere seiner Plakate zerstört. „Das ist ärgerlich. So etwas macht man einfach nicht“, sagt Aumann, der in der Sache Anzeige erstattet hat, mittlerweile aber wieder gelassen ist. So etwas sei einfach unschön, egal für welchen Kandidaten. Dass es von den Grünen, der FDP und AfD, deren Kandidaten es nicht in die Stichwahl geschafft haben, keine Wahlempfehlung gibt, ist für Aumann kein Problem. Im Gegenteil: „Ich bin froh darüber, dass es keine Wahlempfehlungen gibt. Ich halte nichts davon.“ So etwas sei Politik von gestern. „Die Wähler fällen ihre eigene Entscheidung und lassen sich nicht sagen, wen sie wählen sollen.“

Dirk Käsbach sieht das etwas anders. Er hätte sich Unterstützung von anderen Parteien gewünscht. Die Stimmung bei ihm und seiner Partei sei dennoch sehr gut. 27,5 Prozent der Stimmen erhielt Käsbach (46) bei der ersten Wahl. Es gilt also für ihn, noch einiges aufzuholen. „Die drei anderen Bewerber haben, wie ich auch, damit geworben, frischen Wind ins Rathaus zu bringen. Und dafür haben sich mehr als die Hälfte der Wähler entschieden“, lautet Käsbachs Rechnung, der bei der Stichwahl darauf setzt, dass all jene für ihn stimmen, die einen politischen Wechsel an der Rathausspitze möchten. „Ich stehe für diesen Wechsel und gehe mit dieser Stimmung in den kommenden Sonntag.“ Er glaube an eine realistische Chance, die Wahl gewinnen zu können, sagt Käsbach, für den seine Tage als Kämmerer in Königswinter dann gezählt wären. In den kommenden Tagen sei er im „Endspurt“ nochmal viel auf der Piste, um für sich zu werben. Am Sonntag werde man ihn im Rathaus antreffen. Dort wird auch Jörg Aumann sein. Und am frühen Abend wird feststehen, wie der künftige Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen heißt.

 Dirk Käsbach (46) tritt für die CDU an. Er kam vor zwei Wochen auf 27,5 Prozent der Wählerstimmen.

Dirk Käsbach (46) tritt für die CDU an. Er kam vor zwei Wochen auf 27,5 Prozent der Wählerstimmen.

Foto: Thomas Seeber

Im Wahlamt des Neunkircher Rathauses, kann bereits gewählt werden. Geöffnet: Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr, am Freitag von 8 bis 12 Uhr.

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