Neunkirchen liest Liebe mit Krisen und Happy End

Neunkirchen · In der Stadtbibliothek Neunkirchen dreht sich alles um Jane Austen und die Romantik.

 Mit großem Einfühlungsvermögen lesen Petra Zurkaulen, links, und Astrid Lorig, beide Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek Neunkirchen, aus den Werken und dem Leben der Autorin Jane Austen.

Mit großem Einfühlungsvermögen lesen Petra Zurkaulen, links, und Astrid Lorig, beide Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek Neunkirchen, aus den Werken und dem Leben der Autorin Jane Austen.

Foto: Volker Ammann

Die dritte Auflage von „Neunkirchen liest“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Romantik“. Den Anfang machte in der Stadtbibliothek die szenische Lesung von Texten der Autorin Jane Austen. Petra Zurkaulen und Astrid Lorig, beide Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek Neunkirchen. Sie lasen mit großem Einfühlungsvermögen aus einem der bekanntesten Werke der Britin, aus dem Roman „Stolz und Vorurteil“. Dazu berichteten beide über verschiedene Lebensabschnitte der Schriftstellerin. Jane Austen war eine Schriftstellerin aus der Zeit des Regency, deren Hauptwerke „Stolz und Vorurteil“ und „Emma“ zu den Klassikern der englischen Literatur gehören.

„Stolz und Vorurteil“ ist ein Entwicklungsroman, in dem sich die beiden Hauptfiguren Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy durch die Überwindung einiger Krisen verändern, um sich in neuer Bescheidenheit und Einsicht für eine gemeinsame Zukunft zu finden. Das Thema einer Liebesgeschichte mit glücklichem Ausgang, die Art seiner Bearbeitung und unsere heutigen Erwartungen an Literatur sichern diesem Jahrhundertwerk auch heute noch eine große Aufmerksamkeit. Infolge unzähliger Auflagen, einiger Verfilmungen und sogar der Umarbeitung in ein Broadway-Musical, ist sein Inhalt einer der bekanntesten der englischsprachigen Literatur; von dem Roman wurden weltweit bisher etwa 20 Millionen Exemplare verkauft.

Die Romane von Jane Austen reichen über die „romantische Liebesgeschichte“ hinaus und erlangten ähnlichen kulturellen Status wie beispielsweise William Shakespeares Komödien. Austens Haupttalent war ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe, mit der sie die menschliche Natur und soziale Interaktionen aufs Korn nahm. Zu den wegweisenden stilistischen Entwicklungen zählt die erlebte Rede, die Ende des 18. Jahrhunderts als literarisches Stilmittel eingeführt wurde und von Jane Austen entscheidend weiterentwickelt wurde. Thematisch orientierte sie sich anfangs an der Tradition des Sittenromans. Ihr literarischer und sprachlicher Stil sind von Beginn an als zukunftsweisend eingestuft worden, da sie die strukturellen Voraussetzungen einer modernen Form der Kommunikation zwischen Text und Leser zum Gegenstand eines bewussten und geplanten Schreibprozesses machte.

Seit den 1990er Jahren erlebte ihr Werk erneut einen Höhepunkt:  durch die Verfilmung ihrer Romane. Zum Beispiel übernimmt Helen Fielding in „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ Motive aus „Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil)“. 2007 erschien der Film „Becoming Jane“ (Geliebte Jane), der ein imaginäres Porträt des Lebens von Jane Austen darstellt, diese wird verkörpert von Anne Hathaway.

Die Lesereihe wird am 11. Juni in der Bücherei König mit Maria W. Peter und am 18. Juni im Momentum mit Uwe Andresen fortgesetzt.

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