Kunstobjekt kommt mit viel Gefühl an Standort vor Eppelborner Halle

Neunkirchen · Vor der Eppelborner Hellberg-Sport- und Schwimmhalle steht jetzt eine Skulptur. Eine Projektgruppe der Neuen Arbeit Saar (NAS) hat sie gefertigt. Die NAS hatte zuvor schon den Vorplatz der Halle neu gestaltet.

 Unter Anweisung von Bernd Sträßer (links) und Holger Maroldt (rechts) wird die Skulptur an ihren Platz gehoben. Foto: Anika Meyer

Unter Anweisung von Bernd Sträßer (links) und Holger Maroldt (rechts) wird die Skulptur an ihren Platz gehoben. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Nervenkitzel für alle Beteiligten: Die große Skulptur aus Designerbeton, die eine Projektgruppe der Neuen Arbeit Saar (NAS) angefertigt hat, hing in Bändern am Kran. Erst einmal musste sie horizontal auf Holzblöcken abgelegt, dann in die Vertikale gezogen werden. Bei dem sensiblen Material und der Form der Skulptur - zwei schmale, nur unten verbundene Pfeiler - war Vorsicht angesagt. Langsam, Stück für Stück ging man vor. Als einer der Holzbalken wegrutschte, mussten tatsächlich ein paar Krümel Beton dran glauben. Aber: "Das war nur ganz unten", rief Holger Maroldt und jemand anders bestätigte die Entwarnung. Maroldt, Leiter der Abteilung "Hilfe zur Arbeit - Neunkirchen", und Bernd Sträßer, künstlerischer Leiter des Projektes "Kunstpunkte Illingen" (Finanzierung: Europäischer Sozialfond und Jobcenter Neunkirchen), mussten nun, bevor die Skulptur stand, noch die Acrylglaselemente anschrauben: einen Sportler und einen Ring, den man als Ball interpretieren kann. Dank tatkräftiger Mithilfe des Bauhofes war es schließlich geschafft: die Skulptur stand.

Dabei ist sie eigentlich nur die Krönung eines größeren Projektes. "Unseres bisher größten überhaupt", so Maroldt, der auch Ortsvorsteher von Landsweiler-Reden ist. Den gesamten Vorplatz der Hellberg-Sport- und Schwimmhalle in Eppelborn hat die NAS in Zusammenarbeit mit der Gemeinde neu gestaltet. Wo vorher Gestrüpp war, steht heute ein vierstufiger Aufbau aus Trockenmauern und Schotterflächen. 27 Tonnen Steine und 20 Tonnen Schotter wurden in dreieinhalb Monaten verbaut.

Die zehn Teilnehmer des Projektes seien Autodidakten, erklärte Maroldt, deshalb habe die Arbeit nicht so schnell von der Hand gehen können wie bei Profis. Umso stolzer war er, dass das Ergebnis so gelungen ist.

Und auch die Teilnehmer waren stolz: Das fertige Werk zu sehen, fühle sich gut an, sagte Christian Sperlich. Auch Katrin Groß und Michaela Breit freuten sich: "Manchmal war die Arbeit anstrengend, vor allem bei 40 Grad in der Sonne. Jetzt sind wir gespannt, wie alles mit Pflanzen aussehen wird." Die sollen die Stufen nämlich zukünftig zieren.

Die Acrylglasfigur hat Sträßer einige Kreativität gefordert. Denn die tiefblauen Glasplatten, die er dafür wollte, gab es in Deutschland nur in Drei-Millimeter-Stärke. Viel zu dünn. Also hatte er ein Experiment gewagt und mehrere Platten aufeinander geklebt. "Wir hatten nur einen Versuch, der Kleber lässt sich ja nicht mehr lösen. Und wenn sich Blasen bilden, ist es nicht mehr transparent." Nach einem Schockmoment war alles gut gegangen. Auch Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset ist zufrieden: "Super! Ich hoffe, dass unsere Halle dadurch aufgewertet wird." Die Gemeinde hat die NAS bereits für weitere Projekte engagiert.

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