Hubert Ulrich stolz auf seine Tina

Kreis Neunkirchen · Nach der Wahl ist vor der Wahl: Am 22. November sind die Bürger im Landkreis Neunkirchen erneut dazu aufgerufen, einen Landrat zu wählen. Sören Meng (SPD) und Tobias Hans (CDU) gehen in den Endspurt.

 Die Helfer der Landratswahl sind in zwei Wochen erneut zur Stimmenauszählung gebeten. Foto: Andreas Engel

Die Helfer der Landratswahl sind in zwei Wochen erneut zur Stimmenauszählung gebeten. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Während die Grünen-Landratskandidatin nach starken zehn Prozent bei der Landratswahl schon wieder mit 100 Prozent an ihrem Arbeitsplatz in Saarbrücken zurückgekehrt ist, erleben Sören Meng (SPD ) und Tobias Hans (CDU ) weitere zwei Wochen Wahlkampf. Aus dem Bewerber-Trio ist ein Stichwahl-Duo geworden. Beide sind respektvoll miteinander umgegangen, und auch am Sonntagabend betonte Hans noch einmal, wie fair der Wahlkampf gewesen sei, und dass es wohl auch in den kommenden Tagen so bleiben werde.

Eine schlechtere Ausgangslage für die Stichwahl will er im Übrigen nicht erkennen, auch wenn Meng mit 48,3 Prozent einen guten Vorsprung vor Hans (41,5 Prozent) hatte. "Wir müssen noch stärker glaubhaft machen, dass es mit einem CDU-Landrat im Kreis besser werden kann," zeigt sich der Christdemokrat kämpferisch. Auch die Überlegung, dass Grünen-Stammwähler womöglich eine größere Nähe zum Sozialdemokraten verspüren könnten, ficht ihn nicht an. "Ich will Landrat für alle werden." Die Bewahrung der Schöpfung, streicht Hans das Christliche im Namen seiner Partei heraus, und mithin der Umweltschutz seien ihm wichtig.

Kontrahent Meng sieht sehr wohl nach dem ersten Wahlgang einen Feldvorteil, will aber auf dem Boden bleiben. Sein Motto "nah am Menschen" wolle er in den verbleibenden Tagen noch mehr Bürgern vermitteln und so für sich werben. Wenn das gelinge, sei er zuversichtlich, wieder ins Landratsamt zurückzukehren, wo er bereits viele Jahre gearbeitet hatte vor seiner Zeit bei der Stadt Neunkirchen .

In Neunkirchen hat Meng mit 59,4 Prozent mit Abstand sein bestes Teilergebnis erzielt. Eppelborn und Illingen ging mit 53,9 und 50,1 Prozent an Hans. Im Eppelborner Ortsteil Habach erreichte Hans mit 67 Prozent der Stimmen sein höchste Ergebnis im Landkreis. Geklärt hat sich auch, warum das Eppelborner Wahlergebnis mit rund 20-minütiger Verzögerung im Landratsamt "eintraf". Es musste nicht etwa "nachgezählt" werden, wie der Beigeordnete Karlheinz Müller vermutet hatte, sondern erneut ein Zahlenabgleich gemacht werden. Grünen-Kandidatin Tina Schöpfer war besonders in ihrer Heimatstadt Ottweiler mit 15,1 Prozent stark, hatte aber auch ansonsten keinen Ausreißer nach unten. In der Kernstadt Ottweiler machten sogar 20,1 Prozent der Wähler das Kreuzchen hinter ihrem Namen. Ob ihre Wähler zur Stichwahl gehen und wie sie dann entscheiden, das könnte die entscheidende Frage werden im Stichwahl-Duell zwischen Hans und Meng.

"Hoch erfreut" haben die Grünen im Saarland das Wahlergebnis von Tina Schöpfer aufgenommen. Das war der allgemeine Tenor bei der Fraktionssitzung am Montagmorgen. Landeschef Hubert Ulrich sagte gestern auf SZ-Anfrage, dass die 10,2 Prozent mehr seien, als man erwartet habe. "Wir hatten mit einem Ergebnis jenseits der fünf Prozent gerechnet." Das sehr gute Abschneiden zeige, dass die Grünen mit einem guten Kandidaten im Saarland auch gute Wahlerfolge erzielen könnten.

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