Die meisten wollen ein Wunschkennzeichen

Kreis Neunkirchen · Fast alles, was mit der Verkehrsregelung auf den Bundes- und Landesstraßen im Kreis Neunkirchen zu tun hat, läuft über die Schreibtische der Straßenverkehrs- und Zulassungsbehörde. Das machte deren Leiter Volker Zecher in einem „Kurzporträt“ seines Amtes deutlich.

Knapp 110 00 Fahrzeuge sind aktuell im Landkreis Neunkirchen zugelassen. Gut drei Viertel davon sind Pkw (82 600), ferner laufen fast 7700 Motorräder, 4300 Lkw, 123 Busse und gut 12 400 Anhänger. Diese Zahlen präsentierte Volker Zecher gestern dem Kreistag. Er gab dem Gremium einen Überblick über die Arbeit seiner Behörde mit 21 Beschäftigten, deren Schwerpunkt die Kfz-Zulassung ist.

Mit diesem Fahrzeugbestand liegt der Kreis Neunkirchen an vierter Stelle im Saarland hinter dem Regionalverband Saarbrücken , dem Kreis Saarlouis und dem Saarpfalzkreis. Wobei die Menge an Fahrzeugen nichts mit der Fahrzeugdichte zu tun hat: So liegt der Regionalverband Saarbrücken mit 555 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner landesweit ganz hinten, der Kreis Neunkirchen mit 606 Fahrzeugen an vorletzter Stelle.

Im abgelaufenen Jahr 2014 wurden nach Zechers Zahlen im Kreis Neunkirchen 22 215 Zulassungen vergeben. Nur rund ein Viertel waren Neuzulassungen, etwa drei Viertel galten einem Halterwechsel. Rund 900 Ummeldungen gab es von Fahrzeughaltern, die im Kreis Neunkirchen zugezogen sind. Hier gibt es, darauf wies Volker Zecher hin, seit Jahresbeginn eine interessante Neuerung: Ein Autobesitzer, der in den Kreis Neunkirchen zieht, darf sein altes Kennzeichen behalten. Hier habe es bereits rege Nachfrage gegeben, so der Behördenchef. "Immerhin muss der Neubürger für die Ummeldung nur noch 17,20 Euro zahlen statt bisher etwa 70 Euro." In der Praxis heißt das: Autos mit Frankfurter, Hamburger oder Münchner Nummernschild, aber auch solche mit SB-, SLS- oder WND-Nummern, die beispielsweise in Neunkirchen herumfahren, können durchaus Neunkircher Bürgern gehören. Seit Anfang Januar hätten dies schon 69 Zugezogene in Anspruch genommen, berichtete Zecher. Interessante Randnotiz: Im Kreis Neunkirchen sind noch 135 Fahrzeuge (Autos, Traktoren, Anhänger) mit OTW-Kennzeichen unterwegs. Sie sind in der Regel Oldtimer, die vor der Gebietsreform 1974 zugelassen wurden.

Bemerkenswert auch: Die ganz große Mehrheit der Fahrzeugbesitzer, die 2014 eine Neuanmeldung oder Ummeldung tätigten, beantragte ein Wunschkennzeichen, meist schon im Vorfeld über Internet. Das brachte der Kasse des Landkreises 207 500 Euro an Gebühren ein. Das ist fast ein Fünftel jener 1,15 Millionen Euro, die die Straßenverkehrsbehörde 2014 durchs Zulassungsgeschäft insgesamt vereinnahmte.

Diese Summe wiederum ist der Löwenanteil des Gesamtgebührenaufkommens der Behörde von 1,24 Millionen Euro. Der geringere Rest kommt herein durch Ausstellung von Führerscheinen beziehungsweise behördliche Strafverfügungen im Zusammenhang mit der Fahrerlaubnis sowie verkehrsrechtliche Sondergenehmigungen - etwa bei Baumaßnahmen, Umzügen oder Schwertransporten.

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