Trachtenträger und „Festzelthupen“

Merchweiler · Das viertägige Merchweiler Oktoberfest, diesmal in vierter Auflage hat sich etabliert: Alle Festzeltabende seit Donnerstag waren ausverkauft. Ein Höhepunkt am Sonntag war der Trachtenumzug.

 Kleine und große Trachtenträger galt es am Sonntag in der Merchweiler Hauptstraße zu bewundern. Fotos: anika meyer

Kleine und große Trachtenträger galt es am Sonntag in der Merchweiler Hauptstraße zu bewundern. Fotos: anika meyer

 Das Angebot von etwa 70 Händlern lockte auf dem Kreativ- und Bauernmarkt zum Stöbern.

Das Angebot von etwa 70 Händlern lockte auf dem Kreativ- und Bauernmarkt zum Stöbern.

Dirndl- und Lederhosenträger wohin man auch schaute, darunter auch zwei Volkstanzgruppen in besonders schönen, authentisch-traditionellen Trachten. Aber auch eine Dame in grauer Robe mit enorm ausladendem Reifrock schritt die mit Zuschauern gesäumte Hauptstraße entlang, gefolgt von einem Fahnenschwinger und Linedancern in Kleidung der amerikanischen Bürgerkriegszeit. Über 20 Fußgruppen gab es zu sehen beim Trachtenumzug, der den gestrigen Abschlusstag des Merchweiler Oktoberfestes einläutete, und noch mehr: Esel, Ziegen und liebevoll restaurierte Oldtimertraktoren. Der Merchweiler-Wiesn-Moderator Reiner Mark stellte dabei die Umzugsteilnehmer über Mikro vor. Bestens gelaunt schritt auch der Verein der "Gestressten Hausfrauen" mit: "Entspannter wie dehemm!", freute sich Manuela Ley.

Auf dem Festgelände vor dem großen Zelt gab es zudem beim Kreativ- und Bauernmarkt das Angebot von rund 70 Händlern zu durchstöbern: Kulinarisches, allerlei Deko, Schmuck und Kleidung - alles handgemacht. Auch Besucherin Manuela Quirin spazierte mit ihrem Mann zwischen den Ständen hindurch. "Sehr vielfältig! Wir sind zum ersten Mal hier und es gefällt uns prima."

Die Esel und Ziegen grasten, nach dem getanen Job beim Umzug, am Rand des Geschehens oder dösten an einem schattigen Plätzchen. Der Verein "Maltiz - Naturerfahrung Waldpädagogik" hatte sie mitgebracht. Während die Vorsitzende Astrid Bach-Staap den Besuchern, die die Tiere auch streicheln durften, Infos gab, hatte sie einen unweit aufgebauten Hut-Stand im Auge: "Das ist das nächste Ziel, ich liebe Hüte! Die sehen allerdings sehr exklusiv aus, ich hoffe, der Verkäufer lässt mit sich handeln!" Auf dem Markt Station machte auch die Landpartie von SR3 und Umweltministerium, die das Landleben hautnah erfahrbar machen will.

Das große Oktoberfestzelt war voll besetzt: Hier genoss man ein deftiges, bayrisches Mittagessen, während die Bubacher Dorfdudler mit Blasmusik für Stimmung sorgten. Später spielte die Trachtengruppe Edelweiß und danach Sound 75. "Und danach trinken wir ein Bier!", kündigten Moderator Mark und Guido Geiger, einer der Hauptorganisatoren, an. Nach vier Tagen gelungener Party waren sie äußerst zufrieden, sehnten sich aber nach ein wenig Entspannung. "Es ist extrem gut gelaufen! Super Stimmung und, was uns vor allem wichtig ist, alles ruhig, null Vorfälle.", so Geiger.

Die drei Abendveranstaltungen seit der Eröffnung am Donnerstag seien mit je 2000 Personen alle ausverkauft gewesen, auch der Seniorennachmittag der Gemeinde hatte Anklang gefunden. "Bester Abend war der Samstagabend mit Peter Wackel und Frontal." Doch auch Jürgen Drews und Mickie Krause hatten dem Publikum ordentlich eingeheizt, unterstützt von den Midnight-Ladies beziehungsweise Krachleder. Die prominenten "Festzelthupen" der Schlagerszene für das vierte Oktoberfest an Land zu ziehen, war für die Veranstalter kein Problem gewesen. Für den Trachtenumzug, obwohl erst zum zweiten Mal veranstaltet, und vor allem für den Bauernmarkt waren die Anmeldungen nur so hereingeflattert. "Wir haben uns etabliert!"

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