„ Grombeersupp mit Michelin-Stern“ – mundartlich serviert

Merchweiler · Der Erhalt der saarländischen Kultur und Sprache liegt den Merchtal-Kowe am Herzen. Der erste Saarlandabend war ein voller Erfolg – eine Neuauflage der Veranstaltung im nächsten Jahr ist bereits geplant.

 Nehmen kein Blatt vor den Mund und „schwätze, wie ne de Schnawwel gewachs' is“: die fünf Merchtal-Kowe. Foto: Maria Boewen-Dörr

Nehmen kein Blatt vor den Mund und „schwätze, wie ne de Schnawwel gewachs' is“: die fünf Merchtal-Kowe. Foto: Maria Boewen-Dörr

Foto: Maria Boewen-Dörr

. Nicht nur saarländische Mundart servierten die Merchtal-Kowe und Gäste den Besuchern am Saarlandabend im Katholischen Vereinsheim. Eigens für diesen speziellen Abend kreierte die Wirtin Christine Weyand mit ihrem Team ein saarländisches Menü.

Die einzelnen Gänge kündigte Hans Jakob mit kleinen Reimen an: "Vorweg kommt nun für die ganze Truppe, e fein veredelt Grombeersuppe. Die braucht sich vorm Michelin seim Stern nit se verstecke, gude Appetit, lost's euch gut schmecke." "Mit Dibbelabbes onn Lyonerpann" war ein Saarlandteller als Hauptgang dran. Etwas Süßes gab es hinterher ("Gesundes Obscht mit frischem Quark, das is gesund und macht uns stark").

Lustig hörte sich die Definition des Namens "Merchtalkowe" an. "E Kob, das ess e Vochel ganz in schwarz, unn ach vill größer als e Spatz. Ma saht em no, er wär sehr schlau, senn e paar sesamme, gebt's Radau. Die krächtse, schreie, mache Krach, do werschde mit de Nerve schwach. Onn weil mir fünf genauso dowe, heische mir die Merchtal-Kowe." Die fünf gesangsstarken Barden machten ihrem Name am Saarlandabend alle Ehre. Sie verwöhnten mit preisgekrönten Songs ihr Publikum. Die Lieder hatte alle der bereits verstorbene Bruno Bühler getextet und komponiert. Die Formation gründete sich 2001 und gewann schon mehrere Preise beim Wertungssingen des Saarländischen Karnevalverbandes.

Ganz am Anfang des gelungenen Abends begrüßte Günter Leusch die Gäste und stellte heraus, dass es den Sängern um den Erhalt der saarländischen Kultur und der Sprache geht. Arno Meiser mit seiner "Heiterkeitszeit" verbreitete Heiterkeit mit Reimen, bei denen die Phantasie nicht zu kurz kam. Aber auch Humorvolles, Unterhaltsames und Nachdenkliches rezitierte er aus seinen Büchern. Seine ausdrucksstarke Gestik und seine Mimik dürfen ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Nicht saarländisch gestalteten die Messdiener ihre beiden Auftritte. Dennoch ernteten sie viel Applaus für ihre Musicalinterpretation "Tanz der Vampire" und für ihre Schlagerinterpretationen (Heino, Helene Fischer , Valentino, Wolfgang de Benki).

Gegen Ende des Abends wurde es wieder saarländisch mit "Begriffe raten" von Wörtern, die bei manchem schon in Vergessenheit geraten sind. Originell war die Einlage von Günter Leusch "Plattdeitsch tritt Hochdeutsch".

"Die Veranstaltung war für uns ein toller Erfolg. Wir planen sie im nächsten Jahr zu wiederholen. Das Menü hat unseren Gästen gut geschmeckt. Das abwechslungsreiche Musikprogramm sorgte für Kurzweil und gute Unterhaltung", freuten sich die Merchtal-Kowe nach der gelungenen Premiere.

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