Älteste Musikerin ist 81 Wiener Ballatmosphäre im Kuppelsaal

Wemmetsweiler · Der Harmonika-Verein Hüttigweiler begeistert in Wemmetsweiler mit zeitgenössischen und volkstümlichen Melodien.

 Als musikalischen Gast und Solisten konnte das Publikum Serge Reger, Bildmitte, begrüßen. Die Leiterin des Hüttigweiler Orchesters, Christine Scheid-Künzer, nicht im Bild, hat den Künstler bei einem Konzert in Güdingen entdeckt.

Als musikalischen Gast und Solisten konnte das Publikum Serge Reger, Bildmitte, begrüßen. Die Leiterin des Hüttigweiler Orchesters, Christine Scheid-Künzer, nicht im Bild, hat den Künstler bei einem Konzert in Güdingen entdeckt.

Foto: Volker Ammann

Der Kuppelsaal des Wemmetsweiler Rathauses bot den passenden Rahmen beim gut besuchten Konzert des Akkordeonorchesters des Harmonika-Vereins Hüttigweiler. Unter Leitung von Dirigentin Christine Scheid-Künzer spielten die Musiker sowohl zeitgenössische als auch volkstümliche Stücke dem Schwerpunkt an russischen Melodien. Scheid-Künzer leitet Orchester und Ensemble des Vereins seit 30 Jahren. Sie studierte ebenso wie ihre Kolleginnen Sabine Fritze und Anke Eiswirt am Hohner- Konservatorium in Trossingen. Das Orchester besteht seit 1950 und hat derzeit 40 Mitglieder, davon 28 aktive Musiker im Orchester. Das Ensemble der Musikschule Homburg besteht aus elf Musikern. Laut Dirigentin sind das jüngste Mitglied des Vereins zwölf Jahre und das älteste 81 Jahre alt, das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Scheid-Künzer: „Dass wir trotz des großen Altersunterschieds ein harmonisches Miteinander haben, liegt am respektvollen Umgang von Jung und Alt. Aber auch an der Disziplin der Eltern, die ihre Kinder motivieren und rechtzeitig zu den Proben bringen.“ Da der Verein über kein eigenes Jugendorchester verfügt, rekrutieren die drei Musiklehrerinnen Jugendliche aus der Musikschule Homburg und der Städtischen Musikschule in Zweibrücken. Die Nachwuchskünstler werden behutsam in das Akkordeonorchester Hüttigweiler integriert und bei verschiedenen Auftritten eingesetzt. So auch Katharina Weckbecker, die an diesem Abend als Solistin Werke von Fernando Sor und Torbjörn Lundquist spielte. Sie ist eine Akkordeonschülerin der Dirigentin und entwickelt sich zunehmend zu einer äußerst talentierten Akkordeonsolistin.

Im ersten Teil des Programms spielte das große Orchester Stücke von Kees Vlak, Aram Khachaturian, Luigi di Ghisallo und Sergej Prokofjew. Als Höhepunkt des ersten Teils spielte Serge Reger als Solist die Kindersuite Nummer 2 „Goldener Schlüssel“ von Nikolay Malygin. Moderator Manfred Sick, seit 30 Jahren im Harmonika-Verein aktiv, kündigte den Künstler entsprechend an: „Ich darf Ihnen nun einen musikalischen Gast ankündigen, von dem wir sehr froh sind, dass wir ihn für unsere heutiges Konzert gewinnen konnten. Unsere Dirigentin hat ihn bei einem Konzert unserer Akkordeonfreunde in Güdingen gehört und war von seinem solistischen Vortrag so angetan, dass sie ihn spontan fragte, ob er sich vorstellen könne, auch bei unserem Konzert aufzutreten. Und genau so spontan hat er zugesagt. Darüber sind wir hoch erfreut!“

Im zweiten Teil des Programms spielte das elfköpfige Akkordeonensemble der Musikschule Homburg die Stücke „La Storia“ von Jacob de Haan, „Mountain Panorama“ von Manfred Schneider, den „Teufelstanz“ von Joseph Hellmesberger, „Fascinating Rhyrthm“ von George Gershwin und „Hello Dolly“ von Jerry Hermann. Einziger Wermutstropfen an diesen stimmungsvollen Abend, erklärte der Vorsitzende des Vereins, Ewald Dörr: „Die Saalmiete inklusive Endreinigung beträgt 570,00 Euro. Viel Geld für einen kleinen Verein.“

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