120 Gäste waren dabei Goldene Jumelage in Hirzweiler gefeiert

Hirzweiler · Jetzt ist es offiziell: Der Hallenvorplatz vor der Hirzbachhalle heißt jetzt „Place de Walschbronn“. Das goldene Partnerschaftsjubiläum wurde in dem Illinger Ortsteil gebührend gefeiert.

 Bürgermeister Christian Schwalbach (Walschbronn; links) und Ortvorsteher Ralf Fischer (Hirzweiler)

Bürgermeister Christian Schwalbach (Walschbronn; links) und Ortvorsteher Ralf Fischer (Hirzweiler)

Foto: Boewen-Dörr

Die deutsch-französische Freundschaft lebt – das jedenfalls zeigte das goldene Jubiläum der Städtepartnerschaft (Jumelage) zwischen Hirzweiler und Walschbronn, das in Hirzweiler gebührend gefeiert wurde. Schirmherr Sören Meng, Landrat des Kreises Neunkirchen, zitierte das französisches Sprichwort: „L’amitié est long à trouver et prompt à perdre“ (Es dauert lange einen Freund zu finden, aber er ist schnell verloren). Meng motivierte: „Lassen Sie uns alles tun, um diese Freundschaft zu erhalten.“ Gerade in diesen turbulenten Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrsche, sei die deutsch-französische Freundschaft ein Hoffnungsschimmer.

Bürgermeister Armin König sprach von einem „wunderbaren Jubiläum, extraordinär, außergewöhnlich, mustergültig. Bei dieser Partnerschaft zwischen Hirzweiler und Walschbronn wissen wir definitiv: Sie wird gelebt, ist aktiv, sie macht Freude, sie führt noch immer und immer wieder viele Menschen zusammen“. In Anlehnung an die Festschrift sagte König: „Wenn man die Bilder dieser Partnerschaft betrachtet, kommt man ins Staunen, manchmal auch ins Schmunzeln: die Moden, die Frisuren, auch die der Männer, der Honoratioren – alles hat sich gewandelt.“ Die Partnerschaft hätte alle Moden überdauert. „Sie hat Präsidenten, Kanzlerinnen, Kanzler, Ministerpräsidenten kommen und gehen sehen. Sie hat auch – und das ist kein geringer Verdienst – europäische Krisen überdauert.“ König führte weiter aus, dass ohne Bürger keine Partnerschaft stattfinde und ohne Bürger auch Europa nicht Bestand hätte. „Wir leisten einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zu Frieden und Verständigung, gerade in diesen Zeiten des Ukraine-Krieges.“

Monsieur le députée Vincent Seitlinger, Abgeordneter in der Assemblée nationale in Paris, wünschte sich, dass die deutsch-französische Freundschaft die nächsten Jahrzehnte bestehen bleibt und intensiv gepflegt wird.

Der Bundestagsabgeordnete Christian Petry sagte, es sei eine Ehre „hier zu sprechen“. Die deutsch-französische Freundschaft sei nicht selbstverständlich. Umso mehr sei er stolz, dass in Berlin ein deutsch-französisches Parlament gegründet wurde und er dabei mitmachen durfte. Dies sei ein großer Baustein für Frieden in Europa.

Der Bürgermeister der Hirzweiler Partnergemeinde Walschbronn, Christian Schwalbach dankte den Initiatoren der Partnerschaft, Joseph Bubel und Karl Wagner (wir berichteten bereits). Seit der offiziellen Gründung der Partnerschaft hätte diese nie aufgehört zu leben. „Die Flamme wird kontinuierlich von aufeinander folgenden Gemeinderäten und Vereinen wach gehalten.“ Anlässlich des Jubiläums werde ein neues Kapitel aufgeschlagen. „Die Geschichte muss weitergehen, jeder möge seinen Platz darin finden“, so die abschließenden Worte des französischen Bürgermeisters.

Ortsvorsteher Ralf Fischer resümierte die Geschichte der Partnerschaft, begrüßte die Nachkommen der eigentlichen Gründer: Agnes Scheidler (Tochter von Joseph Bubel) und seine Enkelin Sylviane Scheidler von der französischen Seite und die Töchter von Karl Wagner, Erika Wedertz und Elisabeth Weber. Fischer machte auf eine weitere Besonderheit aufmerksam. 1972, als die Partnerschaft offiziell geschlossen wurde, kamen sowohl in Walschbronn als auch in Hirzweiler Enkelkinder der Gründer auf die Welt. Die mittlerweile 50-jährigen Romain Scheidler und Martin Weber waren bei den Jubiläumsfeierlichkeiten dabei. Fischer erinnerte an zahlreiche Aktivitäten und formulierte Ziele für den Fortbestand der Partnerschaft. Alle Redner dankten den Gründungsvätern und den Menschen, die in all den Jahren die Freundschaft lebendig gehalten haben.

Sehr schön war die abwechslungsreiche musikalische Untermalung beim Festkommers durch das Orchester des Musikvereins Hüttigweiler. Dirigent Christian Deuschel hatte mit seinem Orchester die zirka 120 Gäste mit einem deutsch-französischen Potpourri treffend auf das Jubiläum eingestimmt. Zwischen den Redebeiträgen präsentierten die Musiker weitere anspruchsvolle Medleys mit Udo-Jürgens-Interpretationen und Abba-Songs. Bei der Interpretation der Europa-Hymne bildeten die Gäste den Chor bei „Freude schöner Götterfunken.“

 Rund 120 Gäste waren zu den Feierlichkeiten gekommen.

Rund 120 Gäste waren zu den Feierlichkeiten gekommen.

Foto: Boewen-Dörr

Als sichtbares Zeichen für diese innige Freundschaft zwischen Walschbronn und Hirzweiler wurde auf dem Hallenvorplatz eine Tafel enthüllt. Der Hallenvorplatz heißt jetzt offiziell „Place de Walschbronn“. Die Franzosen fanden die Idee toll und übernahmen die Kosten für diese Tafel. „Dieser Moment der Einweihung ist für uns eine Ehre, er bestärkt unsere Freundschaft für die nächsten 50 Jahre“, so Bürgermeister Schwalbach. Er zeigte sich sehr gerührt von dieser Geste, „die ein schönes Zeichen von euch für uns an diese Partnerschaft ist“, so seine emotionalen Worte zum Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten.

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