Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen Deutsch-Amerikanisches Institut feiert 65-jähriges Jubiläum

Saarbrücken · Zuerst Bibliothek, dann Amerikahaus, dann Institut: Das DAI in Saarbrücken baut Brücken zwischen dem Saarland und Amerika und ist aus der Kulturlandschaft Landes nicht mehr wegzudenken.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die gegenseitige Verständigung sowie die Achtung der Ideale und Institutionen der beiden Länder Deutschland und USA sind die erklärten Ziele des Deutsch-Amerikanischen Instituts (DAI) Saarbrücken. Nun feierte es sein 65-jähriges Jubiläum. Das Gründungsdatum ist am 1. Februar 1957– zunächst als amerikanische Bibliothek und gerade einmal einen Monat, nachdem das Saarland zum 1. Januar 1957 in die Bundesrepublik integriert wurde.

Über die Jahrzehnte hat sich die Bibliothek zu einem Amerikahaus und dann zum Deutsch-Amerikanischen Institut und somit „zu einem wichtigen Faktor in der Kulturszene des Saarlandes“ entwickelt, sagt Direktor Bruno von Lutz. Dabei sei „die Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen“ nicht immer leicht gewesen: „Kritik an der amerikanischen Politik, am Vietnam-Krieg und anderen Entwicklungen wurde an das DAI herangetragen.“ Aber auch viel Mitgefühl, etwa beim Tod des Präsidenten John F. Kennedy 1963 oder in der Folge der Terroranschläge am 11. September 2001.

Einige Jahre nach der Gründung musste sich das Saarland an der Finanzierung der Bibliothek beteiligen. Auch das Ford-Werk habe mit einer „für damalige Verhältnisse sehr großzügigen Spende“ für eine Anschubfinanzierung gesorgt, sagt von Lutz. „Dann trat neben dem amerikanischen „Department of State“ auch das deutsche Auswärtige Amt in die Finanzierung ein, so dass man heute mit einer soliden Grundlage sich auf den Feldern Kultur, Politik, Wirtschaft durch Vorträge, Workshops, Diskussionen mit den transatlantischen Beziehungen beschäftigen kann.“

Zunächst befand sich das Institut in großzügigen Räumlichkeiten an der Berliner Promenade in Saarbrücken. „Die Prioritäten haben sich jedoch geändert“, so der Direktor. Eine gut ausgestattete Bibliothek sei in Zeiten, in denen man jegliche Information sofort im Internet abrufen kann, „nicht mehr von großer Bedeutung, die Präsenz in den sozialen Medien hat heutzutage Vorrang“. Nach einigen Jahren in der Talstraße ist das DAI mittlerweile in der Pestelstraße beheimatet.

Besondere Erwähnung verdiene das Schulengagement des DAI, betont der Direktor. „Zahlreiche Workshops zu interkulturellem Training, American Football, zum politischen System, Theaterworkshops werden regelmäßig angeboten und auch stark nachgefragt.“ Kooperationen mit den örtlichen Stiftungen und politischen und wirtschaftlichen Organisationen des Saarlandes seien ein fester Bestandteil der Arbeit, und die Expertise des DAI auf dem Feld der amerikanischen Politik zeige sich in den zahlreichen Anfragen nach Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen. „Nach 65 erfolgreichen Jahren ist das Deutsch-Amerikanische Institut Saarland aus der Kulturlandschaft des Saarlandes nicht mehr wegzudenken“, sagt von Lutz.