Denkmal in Wiebelskirchen Historiker fordern Erhalt von Haus Harig

Wiebelskirchen · Neunkircher Verein macht noch einmal auf Bedeutung des Bauwerks aufmerksam.

 Der Historische Verein Stadt Neunkirchen will sich noch nicht mit dem Gedanken abfinden, dass Harigs Haus tatsächlich verfallen und abgerissen wird.

Der Historische Verein Stadt Neunkirchen will sich noch nicht mit dem Gedanken abfinden, dass Harigs Haus tatsächlich verfallen und abgerissen wird.

Foto: Dieter Gräbner

In der Diskussion um das denkmalgeschützte und vom Verfall bedrohte Haus Harig in Wiebelskirchen meldet sich der Historische Verein Stadt Neunkirchen zu Wort. Er schreibt: „Mit großer Sorge und Unverständnis nimmt der Verein wahr, wie wieder einmal politische Entscheidungsträger mit einem Kleinod der Stadt Neunkirchen umgehen.“ Viele Bauwerke seien nahezu sang- und klanglos verschwunden über die vergangenen Jahrzehnte. Nun drohe dieses Schicksal auch dem Haus Harig.

Mit Grundmauern aus den Jahren um 1525 sei das Gemäuer das älteste Wohnhaus im Kreis Neunkirchen und eines der ältesten Profanbauten im Saarland. Seit vielen Jahren beschäftige es Heimatkundler, Bauforscher und Denkmalschützer. Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz. Der Eigentümer hat vor längerer Zeit angekündigt, er wolle abreißen. Der Erhalt überschreite bei weitem seine finanziellen Möglichkeiten.

Tatsächlich stehen Zahlen im Raum von einer Million Euro, um das Gebäude zukunftstauglich zu machen. Die Frage der Finanzierung war Teil der Debatte sowohl im Neunkircher Stadtrat als auch im Kreistag. Die AfD hatte jeweils eine Resolution eingebracht mit dem Wunsch, die öffentliche Hand möge sich dem Gebäude widmen und den Verfall verhindern. Die Resolution fand aber keine Mehrheit in den kommunalen Gremien. Karl Albert (CDU) und Thomas Baldauf (SPD) gaben im Stadtrat vielmehr zu bedenken, dass der Erhalt „immense Kosten“ verursachen würde. Baldauf: „Eine Millionen Euro sind hier im Gespräch. Es wäre unverantwortlich, so viel Geld auszugeben.“

Der Historische Verein Stadt Neunkirchen sieht in der Haltung der Gremien „eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber diesem historischen Schatz“. Der Vorstand des Vereins sei sicher gerne bereit, die Bedeutung des Hauses näher darzulegen. Wörtlich heißt es: „Vielleicht ist nicht jedem oder jeder Abgeordneten diese Bedeutung bewusst gewesen und man ist bereit, die Entscheidung zu überdenken. Wert wäre es das.“

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