Schiffweiler Grüne starten Petition zur Halde Reden

Schiffweiler · Schiffweiler Ortsverband lehnt eine Fahrstraße für Besucher auf den Berg weiter ab.

 Die Schiffweiler Grünen lehnen eine Straße für Autofahrer zur Gastronomie auf der Halde Reden ab.

Die Schiffweiler Grünen lehnen eine Straße für Autofahrer zur Gastronomie auf der Halde Reden ab.

Foto: Michael Beer

Läuten die Grünen eine neue Runde ein im Dauerkonflikt um die Halde Reden? Auf Antrag der Industrie-Kultur Saar (IKS), der Eigentümerin der Halde Reden, hat der Gemeinderat von Schiffweiler Ende Januar ein Verfahren zur mittlerweile dritten Änderung des bestehenden Bebauungsplanes eingeleitet. Dagegen hat der Ortsverband Schiffweiler von Bündnis 90/Die Grünen nun eine Petition „Sanfter Tourismus im Einklang mit der Natur!“ gestartet. Das teilt der Ortsverband mit. Darin fordert er die Verantwortlichen bei Gemeinde, Gemeinderat, IKS und Planungsbüro auf, ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Natur wahrzunehmen: „Vermeiden Sie weitere Eingriffe in die Halde! Stellen Sie den Willen und die Meinung der Bürgerinnen und Bürger über mögliche wirtschaftliche Interessen!“

Damit stellen sich die Grünen gegen die aktuellen Pläne, mit einer kleineren Straßenlösung als noch vor einem Jahr angedacht das Plateau der Halde für motorisierte Besucher zugänglich zu machen. Die Befürworter des Projektes haben mehrfach erläutert, die Halde damit barrierefrei zu machen. Sie solle auf diesem Weg für bewegungseingeschränkte Menschen zugänglicher werden. Zugleich würde dies die Gastronomie auf dem Berg stärken. Vorangegangene Pläne der IKS, mit einer zweispurigen Straße den Berg zu erschließen, waren am Protest vor Ort gescheitert.

Zwischenzeitlich haben alle Partner vor Ort in einem Letter of Intent eine Zusammenarbeit vereinbart, mit der der Erlebnisort einerseits erschlossen werden soll, andererseits aber auch die Interessen der Erholungssuchenden vor Ort und der Naturfreunde berücksichtigt werden sollen. Landrat Sören Meng, der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs, IKS, Land und Tourismuszentrale waren sich zuletzt einig: Um den Standort zu entwickeln, müsse es zumindest eine kleine Straßenlösung geben. Im Letter of Intent haben die Partner zudem festgehalten, in diesem Sommer ein Standortmanagement für Reden zu installieren. Alles in einer Hand, lautet die Devise.

Eine öffentliche Befahrbarkeit des Haldengipfels lehnen die Grünen unterdessen weiterhin ab. Ohne Straße entfalle auch die Notwendigkeit, weitere Straßen und Wege zu bauen, erklären sie. Darüber hinaus sprechen sich die Grünen in ihrer Petition dagegen aus, den Parkplatz auf dem Haldengipfel zu erweitern und die Haldennutzung überdimensioniert auszudehnen. Christian Rau, Werksleiter der Tourismuszentrale im Kreis Neunkirchen, hat indes öffentlich betont, es werde definitiv kein Parkplatz auf dem Berg gebaut, sondern lediglich das vorhandene Veranstaltungsgelände zum Parken freigegeben (die SZ berichtete).

Die Grünen befürchten, dass die Halde aus wirtschaftlichen Interessen nachhaltig geschädigt und der Erholungswert für bisherige Nutzer wie Familien, Fußgängern, Radfahrern, Sportlern beiderlei Geschlechts verringert werde. Vor allem aber sehen die Schiffweiler Grünen die Gefahr, dass die Natur als Garantin natürlicher Lebens-Grundlagen die große Verliererin sein wird.

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