Arbeitsmarkt August Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Merzig-Wadern · Weniger Arbeitslose und mehr offene Stellen als im Jahr zuvor weisen Arbeitsmarkt und Ausbildungsmarkt im August für den Grünen Kreis aus. Das teilte die Arbeitsagentur mit.

 Die Arbeitslosigkeit bei den Frauen im Kreis Merzig-Wadern ist im August gestiegen.

Die Arbeitslosigkeit bei den Frauen im Kreis Merzig-Wadern ist im August gestiegen.

Foto: picture-alliance / dpa/Waltraud_Grubitzsch

Im August waren im Kreis Merzig-Wadern 2623 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 105 mehr als im Juli und 425 weniger als vor einem Jahr (minus 13,9 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist um zwei auf 4747 gestiegen. Zu den Arbeitsuchenden gehören neben den Arbeitslosen (bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldete Personen, einschließlich Langzeitarbeitslose) auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbständige, die eine andere Arbeit suchen.

„Die im August noch andauernden Sommerferien haben die Arbeitslosigkeit leicht ansteigen lassen“, sagt Christina Arend, Operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Saarland. „Man könnte auch formulieren: Der Arbeitsmarkt macht in diesem Jahr länger Ferien“, kommentiert sie die Entwicklung des Arbeitsmarktes

Weil viele Unternehmen noch Betriebsferien hatten und ein Großteil der Ausbildungsstarts im September stattfindet, wurden im abgelaufenen Monat erwartungsgemäß wenige Einstellungen realisiert. Arend zeigte sich zuversichtlich, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten deutlich sinkt: „Erfahrungsgemäß belebt sich im Spätsommer und Herbst nochmals das Personalgeschäft. Aber auch der Studienbeginn wird den Arbeitsmarkt weiter entlasten.“

Die Arbeitslosenquote lag im August bei 4,8 Prozent, 0,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in August um 67 auf 1030 gestiegen und lag um 25 über dem Vorjahreswert (plus 2,5 Prozent). Im aktuellen Monat waren 576 Männer arbeitslos, 28 mehr als im Juli.

Bei den Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 39 auf 454 gestiegen. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren waren 171 Personen gemeldet, neun mehr als im Vormonat und fünf mehr als vor einem Jahr. In der Altersgruppe 50plus waren 426 Menschen arbeitslos, 34 mehr als im Juli.

Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von Agentur und Jobcenter beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt werden und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Landkreises Merzig-Wadern ist im August um 38 auf 1593 Personen gestiegen, das waren 450 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr (minus 22 Prozent). Im August waren 854 Männer arbeitslos, zehn oder 1,2 Prozent mehr als im Juli. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 285 oder 25 Prozent gesunken.

739 arbeitslose Frauen wurden gezählt, 28 oder 3,9 Prozent mehr als im Vormonat. Auch bei den Frauen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen und zwar um 165 oder 18,3 Prozent. 705 der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit um 15,3 Prozent festzustellen. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist binnen Jahresfrist um 37,8 Prozent auf 397 gestiegen.

Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im August bei 1213 Personen. Das waren 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im August bei 2596 Personen (minus 9,3 Prozent zum Vorjahr). In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Bislang haben sich von Oktober 2016 bis August 324 junge Frauen und Männer, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren, bei der Berufsberatung gemeldet. Dies waren 57 oder 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Demgegenüber wurden 691 Ausbildungsstellen gemeldet, 121 oder 21,2 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Weiterhin suchen 42 junge Menschen einem Ausbildungsplatz und 206 Ausbildungsstellen warten noch auf Bewerber. Viele offene Ausbildungsstellen gibt es derzeit noch für Frisöre/Frisörinnen, Verkäufer/innen und Elektroniker/innen Gebäudetechnik. Aber auch für die Ausbildungsberufe Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik, Restaurantfachmann/-frau, Metallbauer/in Konstruktionstechnik, Koch/Köchin, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Fleischerei und Kaufmann/-frau Büromanagement bestehen aktuell noch gute Chancen. Der Ausbildungsmarkt befindet sich aktuell auf der Zielgeraden. Auch wenn viele Jugendliche am 1. September in die Ausbildung starten, ist dies kein Grund für noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber, die eigenen Bemühungen resigniert einzustellen.

„Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass viele Bewerber bei der Ausbildungsplatzsuche noch bis in den Oktober hinein erfolgreich sein können“, betont Arend. Spätestens jetzt sei aber sowohl bei den ausbildungssuchenden jungen Leuten als auch auf Arbeitgeberseite größtmögliche Flexibilität gefragt. „Wer in dieser Situation noch auf seinen Vorstellungen beharrt, verspielt möglicherweise seine letzte Chance in diesem Jahr.“

Jugendliche und deren Eltern, die sich von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Saarland bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen lassen möchten, können über die kostenlose Servicenummer (08 00) 4 55 55 00 Kontakt aufnehmen.

 Arbeitsmarkt MZG

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Foto: SZ/Steffen, Michael

Unternehmen, die ausbilden möchten, können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice oder an die kostenlose Servicehotline (08 00) 4 55 55 20 wenden.

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