Private Förderschule in Rappweiler-Zwalbach eröffnet Ein cleverer Junge ist Namensgeber

Rappweiler-Zwalbach · Die Tom-Sawyer-Schule der Kreuzschwestern in Rappweiler-Zwalbach, eine private Förderschule, hat mit vielen Gästen ihre Eröffnung gefeiert.

 Die vielen Gäste hörten interessiert zu, als Wolfgang Maring das neue private Förderangebot aus Sicht des Trägers, der St. Hildegardishaus gGmbH, vorstellte.

Die vielen Gäste hörten interessiert zu, als Wolfgang Maring das neue private Förderangebot aus Sicht des Trägers, der St. Hildegardishaus gGmbH, vorstellte.

Foto: a-n

„Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich ihre Sache durchgesetzt hat.“ Und Wolfgang Maring, Geschäftsführer der St. Hildegardishaus gGmbH, wusste genau, warum er bei der feierlichen Eröffnung der Tom-Sawyer-Schule der Kreuzschwestern in Rappweiler-Zwalbach den Schriftsteller Mark Twain zitierte. Als Spinner hatten ihn und seine Mitstreiter manche – hinter vorgehaltener Hand freilich – im Vorfeld des komplexen Projektes wegen seiner Idee in Frage gestellt, in dieser Ortschaft Weiskirchens eine private Förderschule etablieren zu wollen. Dass sich diese Idee letztlich doch erfolgreich, auch mit dem Segen der Behörden, durchgesetzt hat, war wohl mit ein Grund dafür, dass sich an die hundert Gäste zur Eröffnung eingefunden hatten.

Schulträger ist die Kinder- und Jugendhilfe St. Maria in Trägerschaft der St. Hildegardishaus gGmbH, für die Jürgen Bolldorf zunächst die vielen Gäste begrüßte: „Wir eröffnen heute offiziell die neue private Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, die den Namen Tom-Sawyer-Schule der Kreuzschwestern trägt.“ Die Frage nach der Namensgebung konnte er leicht beantworten: „Tom Sawyer ist im Buchklassiker von Mark Twain ein cleverer Junge, der sich in einer Welt voller sozialer Widersprüche mit Geschick, Mut und Menschlichkeit – zuweilen auch mit einer gesunden Portion Raffinesse – behaupten kann. Tom Sawyer ist vor allem: sympathisch! Und eine Identifikationsfigur für Kinder und Jugendliche seit 150 Jahren.“

In seinen Dank für die diesem Projekt von allen Seiten entgegengebrachte Unterstützung schloss anschließend Maring ausdrücklich auch Winfried Weber, Vorstand der Gesellschafterversammlung und Schwester Ancilla-Maria als Vorsitzende des St.-Hildegardishaus-Vereins mit ein. Beiden versprach er: „Wir werden das Erbe der Kreuzschwestern fortführen und durch dieses neue Kombiangebot Schule und intensivpädagogische Wohngruppe in die Zukunft führen.“ Dabei hätten die Verantwortlichen aber auch unter anderem viele Mitstreiter aus dem Bildungsministerium, der Gemeinde Weiskirchen bis hin zur Kreisverwaltung in Merzig tatkräftig unterstützt. Dabei vergaß er auch die ehemalige Ortsvorsteherin Maria Greuter und MdL Frank Wagner nicht.

Dann standen die vielen Grußworte auf dem Programm, immer wieder von musikalischen Intermezzi von Thomas Müller unterbrochen. So freute sich die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, mit der neuen Förderschule eine private Ergänzung dieses wichtigen Schulangebots im Landkreis bei der Arbeit zu sehen. „Kinder, die hier beim Lernen gefördert werden, sollen damit einen guten Weg in ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben finden.“ Karin Schmitz und Pascal Decker vom Bildungsministerium hatten neben dem Lob für das pädagogische Engagement der neuen Förderschule – auch als Dank – gleich noch einen Förderbescheid und einen attraktiven Bildband mitgebracht.

„Ich ziehe meinen Hut vor der hier erbrachten Leistung“, versicherte dann MdL Frank Wagner. Er sei stolz auf das, „was hier von allen geleistet worden ist“. Das sah Weiskirchens Bürgermeister Wolfgang Hübschen ebenfalls nicht anders: „Diese Chance sind wir allen Kindern mit und ohne Behinderung schuldig.“ Seinen besonderen Dank adressierte er noch an die ehemalige Ortsvorsteherin Maria Greuter, ohne deren unermüdlichen Einsatz die ehemalige Grundschule heute nicht als neue Förderschule ihren ursprünglichen Zweck erfüllen könnte: „Hier kann die angestrebte Inklusion wirklich gelingen.“

Barbara Spaniol meinte als Vizepräsidentin des saarländischen Landtags nur kurz und knapp: „Hier geht’s zum Glück nur um die Kinder und nicht um ideologische Schuldebatten.“ Das sahen auch Julia Meyer und Jeannette Michler bei ihrer Vorstellung der neuen Schule nicht anders. Emotional sichtlich bewegt, einmal musste sie sich sogar eine Träne verstohlen aus dem Gesicht wischen, erinnerte die Ortsvorsteherin a. D. Maria Greuter an die wechselvolle Geschichte dieser einstigen Grundschule, die heute endlich wieder ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung diene.

 Für die engagierte ehemalige Ortsvorsteherin Maria Greuter war die Eröffnung der neuen Förderschule ein emotional aufwühlender Tag .

Für die engagierte ehemalige Ortsvorsteherin Maria Greuter war die Eröffnung der neuen Förderschule ein emotional aufwühlender Tag .

Foto: a-n

Bevor dann Weiskirchens Pastor Leo Koch die Einsegnung vornahm, freute sich Schwester Ancilla-Maria von den Kreuzschwestern, die eigens aus Bingen angereist war, darüber, dass in Rappweiler-Zwalbach fast Unmögliches durch großartiges Engagement möglich gemacht worden sei. Politik für Kinder sei letztlich an die Rechte von Kindern gebunden. Den Blick auf die Verantwortlichen für die neue Förderschule gerichtet, meinte sie: „Ich wünsche Ihnen Lust und Liebe bei Ihrer Arbeit und Gottes Segen.“ Damit klang die feierliche Eröffnung aus, und die vielen Gäste konnten sich beim anschließenden Tag der offenen Tür, mit leiblichen Genüssen bestens versorgt, in Ruhe ein eigenes Bild von der neuen Förderschule verschaffen.

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