Planungen in Rappweiler Gemeinde Weiskirchen erhält bald eine Förderschule

Rappweiler · Bereits ab dem kommenden Schuljahr soll der Unterricht in der früheren Grundschule Rappweiler aufgenommen werden.

 Das frühere Schulgebäude in Rappweiler. Hier soll schon zum kommenden Schuljahr eine Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung ihren Betrieb aufnehmen.

Das frühere Schulgebäude in Rappweiler. Hier soll schon zum kommenden Schuljahr eine Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung ihren Betrieb aufnehmen.

Foto: Dieter Ackermann

In der Hochwald-Kurgemeinde Weiskirchen wird aller Voraussicht nach eine neue Schule eingerichtet. Bereits ab dem kommenden Schuljahr soll dort im Gebäude der früheren, seit 2007 geschlossenen Grundschule in Rappweiler eine Förderschule soziale und emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen etabliert werden. Dies teilte die Gemeindeverwaltung dem Gemeinderat in dessen jüngsten Sitzung am vergangenen Donnerstag.

Grundschule Rappweiler wird wiederbelebt

Dass die St. Hildegardishaus gGmbH als künftiger Träger noch zum Schuljahresbeginn 2019/2020 die Eröffnung der Förderschule ausgerechnet in Rappweiler/Zwalbach plant, wurde vom Gemeinderat einmütig begrüßt. Klar wurde in der jüngsten Ratssitzung aber auch, dass diese „Wiederbelebung“ der früheren Grundschule von Rappweiler/Zwalbach alte Narben wieder aufbrechen lässt, die einst aus der politischen Entscheidung für den Grundschulstandort Thailen zulasten von Rappweiler/Zwalbach resultierten. Verwaltungschef Wolfgang Hübschen erinnerte bei diesem Tagesordnungspunkt an seine Zuhörertour im Bürgermeister-Wahlkampf: „Dazu habe ich mir in Rappweiler einiges anhören müssen.“ Umso mehr freue er sich jetzt über die realistische Chance, das heute nur noch von ortsansässigen Vereinen genutzte Schulgebäude bald wieder von Schülern und Lehrern genutzt zu wissen.

Zum Einstieg in diese Diskussion wies Hübschen auf die Initiative der St. Hildegardishaus gGmbH hin, die der Gemeinde Weiskirchen den Vorschlag unterbreitet habe, im Gebäude der ehemaligen Grundschule eine Schule für soziale und emotionale Entwicklung in freier Trägerschaft gründen zu wollen. Die Trägergesellschaft ist in Weiskirchen durch die Kinder- und Jugendhilfe St. Maria bereits bestens etabliert. Der hervorragende Zustand der Gebäude in Rappweiler inklusive der angrenzenden Sporthalle, des Sportplatzes sowie des Schulhofes böten beste Voraussetzungen zur Schaffung dieses neuen schulischen Angebots.

Bisher erst wenige Förderschulen im Saarland

Aktuell gebe es in der ganzen Region nur in Saarlouis, Saarbrücken, Neunkirchen und Taben-Rodt vergleichbare Förderschulen. Jetzt müsse nur noch möglichst zeitnah ein genehmigungsfähiger Antrag beim zuständigen Bildungsministerium in Saarbrücken vorgelegt werden.

Als erster hakte Wolfgang Barth (Piraten) nach: „Könnten denn dann die Vereine, die das alte Gebäude heute nutzen, noch bleiben?“ Der Bürgermeister: „Hier wird nichts gegen oder ohne die Vereine gemacht!“ Aber die Chancen für diese Förderschule stünden gut, und juristisch sei das Ganze bereits weitgehend aufbereitet. Wolfgang Sauer (CDU) schloss sich an: „Wir begrüßen das Projekt. Die Vereine dürfen dabei freilich nicht zu kurz kommen, aber das Gebäude und die Anlagen würden auf Dauer wieder sinnvoll genutzt.“

Rat der Gemeinde Weiskirchen entscheidet für Träger der Förderschule

Henry Selzer (GAL) goss dagegen etwas Wasser in den Wein: „Die bessere Lösung wäre aus meiner Sicht, die Grundschule nach Rappweiler/Zwalbach zu verlegen und die neue Förderschule in Thailen zu etablieren.“ Darauf werde es angesichts der Bevölkerungsentwicklung über kurz oder lang ohnehin hinauslaufen. Und er fuhr fort: „Aber wenn das Land die Verantwortung und mit dem Träger die Kosten übernimmt, dann stimme ich natürlich zu – schon um den Kindern, die hier demnächst gefördert werden sollen, lange Anfahrtswege zu ersparen.“ Eine Spitze gegen die alte Mehrheitsentscheidung gegen Rappweiler konnte er sich aber doch nicht verkneifen: „Das war damals eine politische Strafaktion gegen Rappweiler!“

Ungeachtet solcher „Vergangenheitsbewältigung“ überwog im Weiskircher Rat die Einschätzung, dass sich aus dem Angebot der St. Hildegardishaus gGmbH für Rappweiler/Zwalbach eine attraktive Perspektive ergeben könne, zumal dies nicht zulasten der Vereine geschehen soll. Einstimmig folgten die Ratsmitglieder folglich der Beschlussempfehlung, dem Träger der neuen Förderschule die Räumlichkeiten in Rappweiler zur Verfügung stellen zu wollen.

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