Wadern Barrierefrei die Busse erreichen

Wadern · Am Hochwald-Gymnasium Wadern wurde der Busbahnhof für knapp eine Million Euro modernisiert und behindertengerecht gestaltet.

 Die neuen Bussteige haben (von rechts) Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Jochen Kuttler, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Schulleiterin Ellen Künecke sowie Michael Klauck, Leiter der Bauverwaltung des Landkreises, sichtlich zufrieden getestet und für gut befunden.

Die neuen Bussteige haben (von rechts) Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Jochen Kuttler, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Schulleiterin Ellen Künecke sowie Michael Klauck, Leiter der Bauverwaltung des Landkreises, sichtlich zufrieden getestet und für gut befunden.

Foto: Erich Bücker/Erich Brücker

Am Hochwald-Gymnasium (HWG) Wadern ist vor wenigen Tagen der neu gestaltete Busbahnhof durch den Bauherrn, den Landkreis Merzig-Wadern, im Beisein von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Bürgermeister Jochen Kuttler sowie etlicher Landes- und Kommunalpolitiker, Mitarbeiter des Planungsbüros WSV-Beratende Ingenieure GmbH Mettlach und der ausführenden Firma Groß-Bau Tief- und Straßenbau GmbH Weiskirchen offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.

Damit steht der Bevölkerung und den Mitarbeitern der Firmen im anliegenden Industriegebiet Am Hals, vor allem aber rund 700  Schülern, die den ÖPNV am HWG mit mehr als 60 Bussen tagtäglich nutzen, eine barrierefreie, komplett neu gestaltete Anlage mit acht Bussteigen zur Verfügung. Der über 40 Jahre alte Busbahnhof war insgesamt in einem schlechten Zustand; die Oberdecke war schadhaft, der Asphalt rissig und die Einfassungen der Bussteige beschädigt und instabil geworden. Der Unterbau wies ebenfalls etliche Mängel auf. Dazu war der Busbahnhof nicht barrierefrei. Die Verkehrsinfrastruktur war in einem technisch schlechten Zustand, was sich besonders im Winter negativ auf die Verkehrssicherheit für Fußgänger auswirkte.

Im Rahmen der Sanierung war es dem Landkreis sehr wichtig, die Barrierefreiheit am Busbahnhof herzustellen und zukünftig zu gewährleisten. So kann nun an den neuen Bussteigen die Neigetechnik der Busse voll zum Tragen kommen. Busse mit Neigetechnik und die speziell erhöhten Bordsteinkanten der Bussteige ermöglichen heute vielen Menschen mit Handicap, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.

Weiter wurden so genannte taktile Platten für Sehbehinderte eingesetzt, um als Leitsystem die Orientierung zu erleichtern. Diese Betonplatten mit Leitlinien und Aufmerksamkeitsfeldern bieten bei diesen Behinderungen die notwendigen Hilfen zum Auffinden der Buseinstiege und der Straßenübergänge an. Bei den Straßenüberquerungen (Zebrastreifen) sind die Bordsteine auf das notwendige Maß abgesenkt, um Rollstuhlfahrern oder Rollator-Nutzern einen barrierefreien Straßenwechsel zu ermöglichen. Als Zugang zum Nebengebäude des Gymnasiums wurde eine barrierefreie Rampe errichtet, ebenso in der geneigten Fläche zum Eingang eine achtstufige Außentreppe mit beidseitigem Handlauf in einer Breite von 2,40 Meter errichtet. An jeder Haltebucht ist ein überdachter Unterstand installiert, darin findet sich eine Ruhebank mit Rücken- und Armlehnen. Die Glaswände sind mit kontrastreichen Sicherheitsmarkierungen versehen. Zusätzlich befindet sich an den Glaswänden die Kennzeichnung der Bussteige in kontrastreichen Großbuchstaben.

„Heute sind wir alle überglücklich über die pünktliche Fertigstellung unseres neuen Busbahnhofs. Für meine Schüler gibt es kein ständiges Hin- und Herrennen mehr. Dafür darf ich mich beim Schulträger, Bauherrn und Investor, dem Landkreis Merzig-Wadern, sowie für den Zuschuss vom Wirtschaftsministerium bedanken“, begrüßte Schulleiterin Ellen Künecke ihre Gäste. Es sei ein Meisterwerk in Planung und Durchführung entstanden, denn im Vorfeld waren alle Probleme ausgeräumt worden, hob die Schulleiterin hervor. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich freute sich, dass das Projekt im Planungszeitraum – von Beginn der Sommerferien bis zum Ende der Herbstferien – erfolgreich umgesetzt werden konnte. Dazu konnte gegenüber dem geplanten Kostenrahmen von rund 945 000 Euro eine Ersparnis von rund 15 Prozent erreicht werden. „Die Vorteile des neuen Busbahnhofs kommen vor allem den Schülern zu Gute.“ Mit der Unterstützung des Wirtschaftsministeriums, das 90 Prozent der Kosten trägt, sei die Qualität dieses Schulstandortes gefördert und angehoben worden, denn der Busbahnhof habe eine große Bedeutung für das Waderner Gymnasium. Schlegel-Friedrich: „Durch den Ausbau der barrierefreien Bushaltestellen ist ein wichtiger Schritt Richtung Sicherheit und Inklusion gemacht worden,“ Sie richtete Worte des Dankes an die Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger für die großzügige Förderung des Projektes, mit dem ein weiterer Schritt getan wurde, auch die Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusetzen. „In den letzten Jahren konnten wir gemeinsam mit vielen Partnern aus den Kommunen, aber auch mit öffentlichen wie privaten Verkehrsunternehmen zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Barrierefreiheit umsetzen. Das Ziel gemeinsamer Anstrengungen war und ist es, die Infrastruktur im ÖPNV so auszubauen, dass es allen Menschen möglich ist, ohne Probleme öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen“, sagte Rehlinger. Eines dieser Projekte war der Ausbau des 40 Jahre alten Busbahnhofs am HWG. Damit sei man jetzt an einem modernen Schulstandort zukunftsfähig unterwegs. Bürgermeister Jochen Kuttler war ebenfalls erfreut über das Projekt, dankte für das öffentliche Engagement in seiner Hochwaldstadt. Auch die Stadt Wadern habe schon Geld in die Hand genommen, auch Zuschüsse hierfür erhalten und in den Ausbau der Bushaltestellen investiert. Von 110 Haltestellen sind bereits 56 umgebaut. Weitere Umbaumaßnahmen werden in den nächsten Jahren folgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort