Als Lohn gab's Standing Ovations

Wadern · Was passiert, wenn musikbegeisterte Jugendliche zusammenkommen, sie gemeinsam eine musikalische Aufgabe lösen sollen und dabei ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen können? Heraus kommt ein außergewöhnliches Musikerlebnis. Davon konnte sich das Publikum beim Konzert des Seminarfachs „Musik Praxis“ am HWG überzeugen.

 Im Seminarfach „Musik Praxis“ in der Klassenstufe elf übten die Schüler seit Beginn des Schuljahres für das Konzert. Fotos: Schule

Im Seminarfach „Musik Praxis“ in der Klassenstufe elf übten die Schüler seit Beginn des Schuljahres für das Konzert. Fotos: Schule

Unter der Leitung von Musiklehrerin Maria Haupenthal gibt es seit diesem Schuljahr am HWG das Seminarfach "Musik Praxis" in der Klassenstufe elf. Seit Beginn des Schuljahres hatten die Schüler Zeit, pro Gruppe beziehungsweise Band zwei Songcover auf die Beine zu stellen, wovon eines einen klassischen Hintergrund haben sollte. Dabei lernten sie, wie man Songs covert oder arrangieret, wie man gemeinsam probt, das Arrangement nochmals umstellt und verbessert und wie man improvisiert. Die anfänglich festgesetzten Probentermine wurden durch Sonderschichten ergänzt. In der letzten Probenwoche vor dem Konzert erkannte jeder, dass ein solches Projekt viel Arbeit sowie Disziplin erfordert und sowohl schlaflose Nächte als auch Lampenfieber dazu gehören und überstanden werden müssen.

Das zeigte sich vor allem kurz vor Konzertbeginn. Langsam füllte sich die Aula, die Technik sowie die Bühnenarbeiter, auch liebevoll "Diener" genannt, bekamen letzte Anweisungen und in dem zur Garderobe umfunktionierten Musiksaal wurde das Styling ein letztes Mal nachgebessert.

Bühne im Kerzenschein

 Die Musikdarbietungen kamen beim Publikum gut an.

Die Musikdarbietungen kamen beim Publikum gut an.

Mit einem Instrumentalcover von "Closing Time", ursprünglich von der amerikanischen Alternative-Rockband "Semisonic" geschrieben, wurde schließlich das Konzert eröffnet und Gute-Laune-Stimmung breitete sich aus. Durch die positive Resonanz des Publikums, unter anderem auch wegen der Verwendung eines Kazoos anstelle des Gesangs, verflog die Anspannung recht schnell. Es dominierten zunehmend Gelassenheit und Freude am Musizieren . Mit dem Auftritt der Band "Candelighters" wurde es romantisch, die Bühne inklusive des Flügels waren mit Kerzen oder LEDs geschmückt sowie das Licht gedimmt, um großen Gefühlen Raum zu bieten. Aber auch die anderen Titel, zum Beispiel der Band "Double FA", konnten durch gelungene Performances zur Stimmung in der Aula beitragen. Dabei wechselten sich ernstere mit freudigeren Titeln ab, so dass ein abwechslungsreiches Programm geboten werden konnte. Den Höhepunkt bildeten die Auftritte der Bands "Behind the Curtain" sowie "EmergencY". Während erstere Bachs d-Moll Toccata mit Meat Loafs "I would do anything for love" geschickt verschmelzen ließ, gelang es der Band "EmergencY", Chopins Trauermarsch mit "Chandelier" von Sia zu verbinden und dabei beim Publikum für Gänsehaut und tiefe Emotionen zu sorgen.

Zum Abschluss gab es eine gemeinsame Performance von "I Love Rock'n'Roll" mit dem gesamten Kurs, die auch das Publikum in der Aula von den Sitzen riss und zum Mitsingen und Mitklatschen animierte. Der überwältigende Beifall mit den Standing Ovations war der verdiente Lohn für alle Arbeit, Mühe und Fleiß.

Schulleiterin Frau Ellen Küneke nannte das Konzert und die gesamte Arbeit des Seminarfachs "eine Bereicherung für die Schule" und Maria Haupenthal war während ihrer Danksagung sichtlich gerührt - Komplimente und Lob, worauf die Schüler mit Recht stolz sein konnten. Der gemeinsame Motivationsspruch des Konzertabends lautete in Anlehnung an Bob der Baumeister: "Jo, wir schaffen das!" und das haben die Schüler des HWG mit ihrer Lehrerin definitiv auf großartige Weise bewiesen.

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