Lisa Schmitz aus Orscholz Saar-Weinkönigin lädt zum Entdecken ein

Perl · Lisa Schmitz ist die Saarländische Moselweinkönigin. Die Erzieherin wirbt für ein Anbaugebiet mit „explosivem Aufschwung“.

 Lisa Schmitz ist die Saarländische Moselweinkönigin – hier fotografiert auf dem Weingut Schmitt-Weber in Perl.

Lisa Schmitz ist die Saarländische Moselweinkönigin – hier fotografiert auf dem Weingut Schmitt-Weber in Perl.

Foto: BeckerBredel

Das königliche Weinglas ist schon etwas größer. Und sie hat es immer dabei, die Saarländische Moselweinkönigin Lisa Schmitz (25) aus Orscholz, die in diesem Jahr den saarländischen Wein repräsentiert, der nun einmal von der Mosel kommt. „Und das ist auch die am häufigsten gestellte Frage. Die Menschen sehen meine Schärpe und lesen die Wörter ‚Saarländisch’ und ‚Mosel’ und schon ist man im Gespräch“, sagt die junge Erzieherin, die immer wieder erklären muss, dass Saar-Wein in Rheinland-Pfalz wächst und saarländischer Wein an der Mosel. Aber hier Licht ins Dunkel zu bringen, gehört zu ihren vornehmen Aufgaben.

Ihr Ehrenamt als Hoheit hat es in sich. In ihrem Amtsjahr repräsentiert sie die saarländischen Weine bei mehr als 50 Veranstaltungen. Als Lohn bekommt sie die Fahrtkosten erstattet, es ist ein unentgeltliches Engagement. „Aber es macht Spaß, weil man so viele Menschen kennenlernt und auch bekannte Persönlichkeiten trifft. Ich würde es jederzeit noch einmal machen“, sagt sie.

Beruflich hat sie mit Wein überhaupt nichts zu tun. Die 25-Jährige arbeitet bei der Lebenshilfe in Völklingen und begleitet als Integrationshelferin benachteiligte Kinder in Kindergärten. Sechs kleine Schützlinge hat sie aktuell, die sie zum Teil über Jahre begleitet. „Das sind behinderte Kinder, aber auch verhaltensauffällige Kinder, die Unterstützung brauchen, um zurechtzukommen.“ Über eine Arbeitskollegin kam sie, als sie noch selbst im Nenniger Kindergarten arbeitete, zum Thema Weinkönigin.

Fotos: „Königinnen“ aus dem Saarland
11 Bilder

„Königinnen“ aus dem Saarland

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Foto: BeckerBredel

Die Kollegin sei selbst Weinkönigin gewesen und habe von der Aufgabe geschwärmt, dann habe sie Lisa überredet, als Weinprinzessin die amtierende Königin zu begleiten. „Nach diesem Jahr habe ich mich dann selbst beworben und wurde direkt vom Festausschuss des Nenniger Saar-Obermosel-Weinfests angenommen. Im August gab es eine Krönung beim Weinfest, die von Spitzenköchin Léa Linster vorgenommen wurde.“

Seitdem trägt sie die Krone und das festlich dunkelblaue Kleid bei Weinfesten, der Weinprämierung im Saarbrücker Schloss oder der Grünen Woche in Berlin. Dort warb sie für das Saarland, das Interesse sei groß gewesen. „Es ist ein Glück, dass wir so eine Weinkönigin haben, die unser Anbaugebiet nach außen bekannt macht“, sagt Winzer Thomas Schmidt, dessen Weinkeller als Fotolocation dient.

Die Saarländische Obermosel sei früher in der Weinliteratur nie vorgekommen. In den letzten Jahrzehnten hätten die Saar-Winzer, die ein Promille der deutschen Anbaufläche stellen, einen „explosiven Aufschwung wie sonst kaum irgendwo in Deutschland“ erlebt. Der Saar-Wein habe die Spitzengastronomie erreicht, werde aber (er spreche da für sich) zu 90 Prozent im Saarland vermarktet, so Schmidt. Mit der Weinkönigin erreiche man neue Kunden. Lisa sieht das auch so: „Es gibt Weinfeste in Rheinland-Pfalz, die laden mich ein. Die haben dann saarländische Weine auf den Karten, die sie ohne meine Anwesenheit nie gelistet hätten. Und dann werden diese Weine entdeckt.“

Den Hofstaat der Weinkönigin bilden Freund und Familie. „Da man als Weinkönigin auch Wein trinken sollte und man immer mit dem langen Kleid unterwegs ist, werde ich gefahren.“ Bei 50 Terminen gibt es kaum eine ruhige Woche. Aber Lisa liebt es. „Ich bin kein Mensch, der gern im Mittelpunkt steht. Aber den Saarländischen Moselwein zu repräsentieren, ist mir eine Ehre.“

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