Weinfest Ein guter Jahrgang für das Dreiländereck

Perl · Immer am letzten Oktober-Wochenende öffnen sich in Perl die Weinkeller für das Wein- und Kellerfest. Heute Abend ist großer Kehraus.

 Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (stehend, von links), Luxemburgs Weinprinzessin Lee, Schirmherr Stephan Toscani, Weinkönigin Sophie aus Luxemburg, die Saar-Weinkönigin Lisa III., mit ihrer Prinzessin Chiara, und Winzerpräsident Gerd Petgen erhoben gemeinsam die Gläser auf den guten Jahrgang.

Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (stehend, von links), Luxemburgs Weinprinzessin Lee, Schirmherr Stephan Toscani, Weinkönigin Sophie aus Luxemburg, die Saar-Weinkönigin Lisa III., mit ihrer Prinzessin Chiara, und Winzerpräsident Gerd Petgen erhoben gemeinsam die Gläser auf den guten Jahrgang.

Foto: Ruppenthal

Das Perler Wein- und Kellerfest ist und bleibt ein Besuchermagnet. Viele Besucher aus nah und fern feierten das gesamte Wochenende über im Dreiländereck und genossen in den stimmungsvoll herausstaffierten Kellern die vorzüglichen Weine der heimischen Winzer. Und wer am Freitagabend, am Samstag und am Sonntag in Perl nicht dabei sein konnte, hat am heutigen Montagabend noch die Chance, wenigstens beim traditionellen Kehraus einen Hauch dieses ganz besonderen Festes mitnehmen zu können. Dann sind nur noch die „Champusscheune“ von Gerd Petgen in Sehndorf und Dr. Matzingers „Zuckerknupp“ geöffnet.

 Am letzten Oktober-Wochenende sind in Perl traditionell die Weinkeller geöffnet: Im Rahmen des 43. Wein- und Kellerfestes verwöhnten die einheimischen Winzer ihre Gäste drei Tage lang mit erlesenen Tropfen aus der Region. Begleitend zu den Weinproben gibt es immer ein kulturelles Rahmenprogramm mit Ausstellungen und Live-Musik. Das Wein- und Kellerfest ist der Höhepunkt der Winzer in ihrem Weinjahr. Nach mühevoller Arbeit ist die Ernte in die Keller gebracht, und der erste Wein kann als „Federweisser“ probiert werden.

 So vielfältig wie die Weine der einzelnen Winzer sind, so breit gestreut präsentierten sich auch in diesem Jahr ihre lukullischen Angebote: von Klappschmieren mit Köstlichkeiten von regionalen Direktvermarktern über hausgemachte Flammkuchen, Gulaschsuppe bis hin zu Rindfleisch mit Remouladensauce. Ähnlich vielfältig präsentierte sich auch das Unterhaltungsprogramm in den einzelnen Weinkellern. Hier reichte das Angebot von Zuppelmusik bis hin zur zünftigen Wine-Party mit professionellen DJs.

 Da in diesem Jahr die saarländischen Weinbauern dank der guten Witterung – viel, viel Sonne und dann doch noch gerade rechtzeitig der notwendige Regen - eine qualitativ so hochwertige Weinernte einfahren konnten wie selten, erklärte Winzerpräsident Gerd Petgen bei der Eröffnung des Weinfestes in seiner Campusscheune, hatte man besonderen Grund zu feiern. Kein Wunder also, dass Schirmherr Landtagspräsident Stephan Toscani den saarländischen Wein und seine Winzer als die besten Botschafter des Landes bezeichnete. Saarländischer Wein stehe zudem für die außerordentliche Lebensqualität der Saarländer, die nicht nur feste arbeiten, sondern auch Feste feiern können. So sei der Wein gleichzeitig ein Markenzeichen für die saarländische Identität.

 Auch in Sachen „Gut Essen“ seien die Saarländer weit vorne. „Und zu gutem Essen“, ergänzte Toscani, „ gehört auch immer ein guter Wein.“ Er beglückwünschte die saarländischen Winzer zu der Entwicklung, die der saarländische Wein dank ihrer hervorragenden Arbeit in den letzten Jahren genommen habe.

 Kein Wunder also, dass in den Weinkellern im Dreiländereck über’s Wochenende Hochbetrieb herrschte. Der verkaufsoffene Sonntag in Perl sorgte für zusätzliche Besucher. Und auch an die kleinen Gäste hatte man gedacht: Am Sonntagnachmittag sorgte Clown Lolek in der Schulturnhalle für Spaß und Unterhaltung.

 Schon zur Eröffnung konnte Winzerpräsident Petgen viel Prominenz in Perl willkommen heißen, darunter viele Repräsentanten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Verwaltung, aber auch königliche Hoheiten wie die saarländische Weinkönigin Lisa III mit ihrer Prinzessin Chiara. Auch die luxemburgische Weinkönigin Sophie gab sich mit ihrer Prinzessin Lee die Ehre und freute sich, mit Marion Zenner, Schulleiterin des Schengen-Lyzeums, ihre frühere Lehrerin wiederzutreffen.

Die saarländische Weinkönigin Lisa III. hob bei ihrem „Heimspiel“ zusammen mit Prinzessin Chiara die außerordentliche Bedeutung des Weins für die Region hervor. Ähnlich äußerte sich auch Perls Bürgermeister Ralf Uhlenbruch, der sich zudem über den Besuch aller seiner Amtskollegen aus den benachbarten Gemeinden Lothringens und Luxemburgs freuen durfte. Er betonte dabei, dass in Perl nicht nur der Wein prächtig gedeihe, sondern auch Europa zusammenwachse. Damit diese Überzeugung nicht nur Theorie bleibe, sondern auch gelebt werden könne, sagte Uhlenbruch, bedürfe es verbindender Elemente. „Und Wein ist ein solches Element – Wein verbindet,“ erklärte er voller Überzeugung zum Abschluss seines Grußwortes.

 Eine Besonderheit beim Wein- und Kellerfest in Perl, der Grenznähe geschuldet: ein trinationale Streife mit Polizisten aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg patrouilliierte.

Eine Besonderheit beim Wein- und Kellerfest in Perl, der Grenznähe geschuldet: ein trinationale Streife mit Polizisten aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg patrouilliierte.

Foto: Ruppenthal

 Im Rahmen des 43. Perler Wein- und Kellerfestes fand anlässlich des 100. Geburtstag von Nikolaus Schmitt aus Nennig im Perler Vereinshaus auch eine Retrospektive seines Schaffens im öffentlichen und sakralen Bereich statt. Paul Endres aus Bous gab bei der Vernissage eine kleine Einführung in das Wirken Schmitts, während das Duo „Balancado“ den musikalischen Rahmen gestaltete. „Haus & Hof“ präsentierte während der Weinfest-Tage Bilder und Objekte von Heike Puderbach. Das Sekthaus Gerd Petgen zeigte Nanakunst von Ulla Klein und im Weingut Ollinger-Gelz konnten Gemälde von Mechthild Hauer betrachtet werden.

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