Leserbrief Da darf man sich die Augen reiben

Zu: „Grüne: Keine weitere ‚Verrummelung’ der Cloef“, SZ vom 29. Oktober

Bravo! Das nenne ich eine saubere Kehrtwende, Herr Klaus Borger – Bravo! Und ich sage nicht, dass unter anderem auch solches Vorgehen die Politik so angreifbar gemacht hat. Denn der Herr freut sich bekanntlich mehr über einen gewendeten Sünder als ...

Wenn man aber – wie ich – nochmals Ihre und Ihres Kreisverbandes Meinung zum selben Thema in der SZ vom 28. Juli 2015 bei der Planung des Baumwipfelpfades mit dem dann so gebauten Turm der Verschandelung zur Kenntnis nimmt, darf man sich doch – unbeschadet ihrer Bekehrung – die Augen reiben. Damals hieß es (auszugsweise): „… Die Grünen seien überzeugt davon, dass die Realisierung eines Baumwipfelpfades einmalige Chancen biete, von denen nicht nur Orscholz und die Gemeinde Mettlach profitieren würden“. Und: „Dass Orscholz mit diesem Projekt zum Rummelplatz werde und ein Verkehrschaos bevorstehe, sei kaum anzunehmen.“ Und: „Zum umstrittenen Aussichtsturm erkläre die Ökopartei: Unumstritten dürfte sein, dass der Turm den Blick auf die Saarschleife in keinster Weise verschandelt, im Gegenteil, sogar vielleicht zu einer weiteren Attraktion wird für die ‚Von-unten-nach-oben-Schauer!’

Heute liest sich das dann so (Auszüge): An der Saarschleife, „dem saarländischen Wahrzeichen und Naturwunder“, seien „Umwelt-, Arten- und Landschaftsschutz gegenüber möglichen anderen Überlegungen (etwa kurzfristig wirtschaftlich, parteipolitisch) zu priorisieren“. Und der Umweltminister wird aufgefordert, eine „Entscheidung zum Schutz unseres Naturwunders vor weiterer ‚Verrummelung’ zu treffen“. Und noch weiter: „Seit dem Bau des übermächtigen Aussichtsturmes“ werde die Cloef zunehmend als „Vorhabenkulisse für Events und Investitionen“ wahrgenommen. Vor dieser „‚Verrummelung’ des Bereichs warnen die Grünen eindringlich“.Wie Recht sie – die Grünen – mit Klaus Borger doch heute haben. Ach, hätte doch vor drei Jahren niemand auf sie gehört. Deshalb für die nächste Veröffentlichung zu diesem Thema mein Rat: Mit der jungen Grünen und in Orscholz geborenen Jurastudentin Jeanne Dillschneider haben Sie doch eine hoffnungsgebende Vertreterin ohne Glaubwürdigkeitsprobleme.

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