Eröffnung des neuen Beratungszentrums in Merzig „Soziales muss man leben“

Merzig · Modern und vor allem barrierefrei ist die neue Beratungsstelle des VdK in der Merziger Schankstraße. Jetzt wurde Eröffnung gefeiert.

 Aus der Einweihung seines neuen Beratungszentrum in der Merziger Schankstraße machte der VdK ein Fest: (v.l.) Landesgeschäftsführer Peter Springborn, Kreisbeauftragter Alfons Friedrich, VdK-Justitiar Peter Patzolt, Sekretärin Martha Deschang, Sekretaerin Elke Heisel und der stellvertretende Landesgeschäftsführer Christian Gebhardt-Eich.

Aus der Einweihung seines neuen Beratungszentrum in der Merziger Schankstraße machte der VdK ein Fest: (v.l.) Landesgeschäftsführer Peter Springborn, Kreisbeauftragter Alfons Friedrich, VdK-Justitiar Peter Patzolt, Sekretärin Martha Deschang, Sekretaerin Elke Heisel und der stellvertretende Landesgeschäftsführer Christian Gebhardt-Eich.

Foto: Ruppenthal

Helle Büros mit blauen Ordnern und Stühlen, ein moderner Empfangsbereich und eine Rampe, die Rollstuhlfahrern den Zugang ins Haus erleichtern soll: So sehen die modernisierten Räumlichkeiten der neuen Geschäftsstelle des Sozialverbands VdK Saarland in der Schankstraße 1A in Merzig aus, die am Donnerstag eröffnet wurden. Dem Publikumsverkehr stehen die Türen zu den gewohnten Öffnungszeiten ab Mittwoch, 4. Oktober, offen.

Von den neuen Räumen erhofft sich der VdK eine angemessene Beratungssituation, wie die stellvertretende Landesvorsitzende Dagmar Heib erklärte. Damit reagiere der Verband auf die steigende Nachfrage von Ratsuchenden in sozialrechtlichen Fragen. Allein im Kreis Merzig-Wadern habe der VdK im Jahr 2016 knapp 1000 persönliche Beratungen durchgeführt. Die vielen Kunden sieht der Landesgeschäftsführer des VdK, Peter Springborn, jedoch als ein schlechtes Zeichen, denn es zeige, wie viele soziale Probleme in Deutschland weiterhin existieren.

Nachdem in den 90er Jahren die Zahl der Kriegsbeschädigten abnahm, musste sich der Sozialverband mit der Frage beschäftigen, ob und wie man weitermacht. Man entschloss sich weiterzumachen, denn „soziale Probleme müssen weiter bekämpft werden“, sagte Springborn, und Lutwin Scheuer, VdK-Kreisvorsitzender, ergänzte: „Soziales muss gelebt werden“. Er entzündete an diesem Tag eine Kerze in Gedenken an alle verstorbenen VdK-Mitglieder und diejenigen, die bis heute an dem Verband verbunden sind. Zu der Eröffnung der Beratungsstelle waren auch der evangelischen Pfarrer Klaus Künhaupt und der katholische Priester Bernd Schneider anwesend, die an die Kriegsbeschädigten der heutigen Zeit erinnerten und die Segnung der Räumlichkeiten vollzogen.

Der Umzug von der Friedrichstraße 7 in größere und barrierefreie Räume in der Innenstadt sowie in Bahnhofsnähe war aus Platzmangel notwendig geworden. Nach 20 Jahren waren die Büros in der Friedrichstraße 7 nicht mehr zeitgemäß und nicht behindertengerecht. Mitte 2014 machte Springborn den Vorschlag, die Zentren zu modernisieren. Seither war man in Merzig auf der Suche nach Räumen in zentraler Lage gewesen. Hans Kollmann trat schließlich auf den Kreisvorsitzenden Lutwin Scheuer heran und erzählte ihm von der leerstehenden Praxis der Hautärztin Dr. Ernestine Matei. Drei Monate dauerte der Umbau in der Schankstraße, jetzt stehen Kunden und den vier Hauptamtlichen sowie den weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern auf der etwa 125 Quadratmeter großen Fläche sechs Zimmer zur Verfügung, darunter ein Konferenzraum und eine behindertengerechte Toilette. Die Ehrenämter und die Rechtsberatung bekommen eigene Büros, ebenso der Kreisvorsitzende, der einmal pro Woche vor Ort sein wird. Rosi Gruhn, Beigeordnete der Stadt Merzig, lobte die Aufhebung der Barrieren, und der Merziger Ortsvorsteher Manfred Klein versicherte dem VdK weiterhin politische Unterstützung. Im Namen der Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich gratulierte der Beigeordnete des Landkreises Merzig-Wadern, Bernd Altpeter, zu den neuen Räumen, die für ihn für ein „vertrauensvolles Umfeld für die vielen Anfragen, Beratungen und Gespräche“ sorgen.

In den Zentren steht die Beratung der Kunden im Vordergrund. Dort berät der Sozialverband Kunden zu den Themen Rente, Behinderung, Gesundheit oder Pflege sowie zur Erwerbsminderungsrente, Durchsetzung des Pflegerechtes und der Anerkennung von Schwerbehinderung. Sollte es im Zuge dessen zu entsprechender Verfahren kommen, ist der VdK auch Rechtsbeistand und vertritt seine Kunden juristisch. Im Oktober feiert der VdK-Kreisverband Merzig-Wadern sein 70-jähriges Bestehen.

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