Eröffnung Labyrinth im Garten der Sinne Der Weg zur Mitte und zum „Quellstein“

Merzig · Im Garten der Sinne auf dem Merziger Kreuzberg kann man im Blutbuchen-Labyrinth zur Ruhe kommen. Oder Verstecken spielen.

 „Testlauf“ bei der Einweihung des neuen Labyrinthes im Merziger Garten der Sinne.  Foto: Rolf Ruppenthal

„Testlauf“ bei der Einweihung des neuen Labyrinthes im Merziger Garten der Sinne. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Menschenhohe Hecken ragen in einer Farbe empor, die an Blut erinnern soll. Daher auch der Name der Pflanze: Blutbuchenhecken. Die Wände sind weitestgehend verschlossen und geben nur zwei Richtungen vor, nämlich nach vorne oder zurück. Angst davor, sich zu verlaufen, muss man nicht haben. Denn anders als bei einem Irrgarten gibt es in einem Labyrinth nur einen Ausweg.

Im Garten der Sinne auf dem Merziger Kreuzberg eröffnete der Freundeskreis „Gärten ohne Grenzen“ am vergangenen Dienstag dieses neue Labyrinth. Es führt Besucher durch die Gänge zwischen den Hecken, bis sie schließlich wieder am Ausgang ankommen. Der Spaziergang dauert nicht länger als eine Viertelstunde und umfasst eine Strecke von ungefähr 1040 Metern. Schon von außen lässt sich der große Stein sichten, der in der Mitte des Labyrinths steht. Der Quellstein wurde erst kürzlich installiert und steht laut Mechthild Krug, Vorsitzende des Freundeskreises, „für den meditativen Charakter und wo man zur Ruhe kommen kann“, sagt sie. Den Stein fand man in einem Flussbett in den Alpen, er wurde vom Bildhauer Willi Kasakow aus Saarlouis in Form gebracht und ist 1,80 Meter hoch, wie Chefgärtner Peter Engel erklärt. Um diesen herum sollen noch Steinbänke aufgestellt werden, damit Besucher dort verweilen können.

Das Labyrinth samt Stein haben Peter Engel und seine Mannschaft vom Garten der Sinne angelegt. „Bereits im Winter 2013 wurde die Fläche dafür begradigt und der Weg mit Schotter ausgelegt, bevor die Blutbuchenhecken dann im Frühjahr 2014 gesetzt wurden“, erzählt Engel. Dass die Hecken nicht höher als 1,70 Meter stehen, hat den Grund, dass Besucher so noch leicht darüber gucken können und keine Platzangst bekommen sollen. Der Stein ist mit seinen 1,80 Meter etwas höher und ragt daher aus dem Labyrinth heraus, das auf einer Fläche von 2,3 Hektar steht. Die Wasserleitung für den Quellstein wurde erst nachträglich angebracht. Da aufgrund von Staunässe bereits vereinzele Hecken ausgetauscht werden mussten, konnten sie beim Legen der Wasserleitung eine zusätzliche Drainage ergänzen, um das Wasser abzuführen.

Damit hat der Garten der Sinne ein „weiteres Element, das ihn besonders macht“, findet die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, die zudem die Arbeit des Freundeskreis für die Ermöglichung des Projekts würdigte. Dieser hatte das Labyrinth in Gänze mit einer Gesamtsumme von etwa 12 000 Euro finanziert. „Man kann Familien nur erschließen, wenn man was für Kinder anbietet“, hält die Landrätin fest, was dem Garten mit dem Labyrinth nun gelungen ist. Die geschlossenen und hohen Hecken laden zum Versteck-Spielen ein.

Dass dieses Labyrinth jetzt endlich eröffnet wurde, dürfte für den Freundeskreis eine Erleichterung sein. Denn ursprünglich sollte es schon vor vier Jahren eröffnet werden. Grund für die Verzögerungen waren Probleme mit dem Pachtvertrag. Da das Labyrinth den vorherigen Platz der Wildbepflanzung des Gartens einnimmt, muss nun nach einer Ausgleichsfläche gesucht werden. Volker Gräve, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Infrastruktur und Beschäftigung (GIB) des Landeskreises Merzig Wadern, entschuldigte sich beim Freundeskreis für die Verzögerung. Die GIB betreibt den Garten mit ihren Mitarbeitern.

„In Zukunft sollen noch ein Barfußweg, Hochbeete für Behinderte und ein Gemüsegarten angelegt werden“, berichtet Peter Engel. Auch ein Teich sei im Gespräch. Des Weiteren soll „der Schulgarten nebenan entstehen und jetzt in Angriff genommen werden“, sagt Mechthild Krug. Für das grüne Schulzimmer wird ein Holzhaus für etwa 30 Personen errichtet, das in den nächsten drei Jahren gebaut werden soll.

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