Schon nach zehn Sekunden landet der Gegner auf dem Rücken

Bad Ems/Merzig · Sie war die Top-Favoritin auf den Titelgewinn. Doch am Ende musste sich Jill Trenz bei den südwestdeutschen Judo-Meisterschaften wegen einer kleinen Unachtsamkeit geschlagen geben. Dennoch gab es drei Medaillen für Merzig.

 Jill Trenz hochkonzentriert vor dem Finale, das sie jedoch ganz knapp verlor. Foto: Kuster

Jill Trenz hochkonzentriert vor dem Finale, das sie jedoch ganz knapp verlor. Foto: Kuster

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Während die meisten anderen Jugendlichen am Wochenende Fastnacht feierten, mussten die qualifizierten Judokas des TV Merzig auf ihr Gewicht achten. So blieben sie Fastnacht-Freitag und -Samstag besser zu Hause. Ob sich dieses Opfer auch lohnen würde? Denn bei den südwestdeutschen Einzelmeisterschaften der Altersklassen U 18 und U 21 treten die stärksten Kämpfer aus Hessen, dem Rheinland, der Pfalz und dem Saarland an. Hier schon früh auszuscheiden, ist keine Seltenheit. Dies haben auch bereits die beiden U21-Kämpfer Nils Kleiber in der Gewichtsklasse bis 73 Kilo und Matthias Bold in der Klasse bis 81 Kilo erleben müssen.

Doch in diesem Jahr sollte es anders kommen. Gut vorbereitet und in starker Form präsentierten sich die beiden Junioren auf der Matte. Sie gewannen ihre Kämpfe in der Vorrunde vorzeitig und zogen ins Halbfinale ein. Bold traf dort auf Ali Nazarov aus Worms, den er im Juni vergangenen Jahres in der Regionalliga hatte schlagen können. Doch dieses Mal ging der Punkt allerdings an den Rheinländer. Nils Kleiber hatte es mit Stefan Bantle aus Speyer zu tun. Während Kleiber die Partie zu Anfang offen halten konnte, ging ihm am Schluss etwas die Puste aus. Das nutzte der Pfälzer zu seinem Siegwurf aus.

Saar-Duell um Platz drei

Im Kampf um Platz drei gab es dann ein saarländisches Duell zwischen Kleiber und Max König vom JC Wemmetsweiler. Bereits nach zehn Sekunden packte Kleiber seinen Spezialwurf Ushi Mata aus und donnerte König mit voller Wucht auf den Rücken. Bold bekam es mit Zweitliga-Kämpfer Leander Riegert aus Speyer zu tun. In einem spannenden Kampf brachte sich Bold durch eine Kontertechnik in Führung. Im weiteren Verlauf gelang es ihm, Riegert mit einer Würgetechnik zu packen. Das bedeutete auch für ihn Platz drei.

Dass Jill Trenz in der Klasse der U 18 bis 57 Kilo die Top-Favoritin war, stand außer Frage. Dreimal in Folge gewann sie schon den Titel. Dennoch: Eine reine Formsache ist so eine Veranstaltung nie. Zu Beginn lief noch alles wie geschmiert. Nach drei Siegen stand im Finale nur noch Leonie Nußbaum aus Rodenbach dem großen Erfolg im Weg. Dass dieser Kampf aber nicht leicht werden würde, war klar. Nußbaum war selbst mehrfache südwestdeutsche Meisterin in leichteren Gewichtsklassen und sie marschierte genau so souverän durch die Vorrunde wie die junge Gehweilerin.

Trenz führt, verliert aber

 In einem saarländischen Duell traf Nils Kleiber im kleinen Finale auf Max König aus Wemmetsweiler – und machte dabei kurzen Prozess. Bereits nach zehn Sekunden war König besiegt. Foto: Kuster

In einem saarländischen Duell traf Nils Kleiber im kleinen Finale auf Max König aus Wemmetsweiler – und machte dabei kurzen Prozess. Bereits nach zehn Sekunden war König besiegt. Foto: Kuster

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 Matthias Bold (in Weiß) erkämpfte sich mit spektakulären Würfen die Bronzemedaille.Foto: Schlude

Matthias Bold (in Weiß) erkämpfte sich mit spektakulären Würfen die Bronzemedaille.Foto: Schlude

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Taktisch gut auf den Kampf eingestellt ging Trenz nach einer Minute mit einer mittleren Wertung in Führung. Dann aber passte sie kurz nicht auf und die Pfälzerin konterte mit einer großen Wertung. In der Folge verbuchte Trenz zwar noch weitere Wertungen und brachte ihre Gegnerin an den Rand einer Niederlage. Doch am Ende zählt nur, wer die höchste Wertung für sich verbuchen konnte - und das war nun einmal die Pfälzer Meisterin.

Ebenso wie Bold und Kleiber hat aber auch Jill Trenz das Ticket für die deutschen Meisterschaften gelöst. Am Sonntag, 1. März, will sie in Herne versuchen, unter die besten Sieben zu kommen. Bold und Kleiber treten am Samstag, 7. März, in Frankfurt an der Oder an.

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