Liaison aus Natur, Stein und Farbe

Merzig · „Zeichnungen und Skulpturen“ heißt die Ausstellung, die bis 23. Oktober im Museum Schloss Fellenberg in Merzig zu sehen ist. Sie würdigt das Schaffen zweier befreundeter Künstler aus der Kreisstadt: Marlene Thiesen und Paul Schneider.

 Ausstellungseröffnung mit (v.l.) Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, den beiden Künstlern Paul Schneider und Marlene Thiesen, Jürgen Schreier (Vorsitzender Villa Fuchs), Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld und Museums-Leiterin Ingrid Jakobs. Foto: Thiesen

Ausstellungseröffnung mit (v.l.) Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, den beiden Künstlern Paul Schneider und Marlene Thiesen, Jürgen Schreier (Vorsitzender Villa Fuchs), Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld und Museums-Leiterin Ingrid Jakobs. Foto: Thiesen

Foto: Thiesen

Es ist eine Liaison von Natur, Stein und Farbe, die zwei Merziger mit ihrer Ausstellung im Fellenbergmuseum eingegangen sind. "Säulengeheimnis" hat Bildhauer Paul Schneider eine seiner Arbeiten genannt, eine andere Spurenträger "Sein". Die Skulpturen des Bietzeners hat Marlene Thiesen mit Zeichnungen gemixt. "Angst vorm Schwimmen" titelt eines, ein anderes "Unterm Sommerbau oder Männchen". Zu sehen sind die Arbeiten im Schloss Fellenberg bis Sonntag, 23. Oktober. In der Broschüre, die zur Ausstellungseröffnung erschienen ist, beschreibt Kultusminister Ulrich Commerçon die Gemeinsamkeiten der beiden langjährigen Freunde . Der empfindsame Blick für die tieferen Zusammenhänge der Dinge verbindet sie nach seinen Worten ebenso wie eine geistige Verwandtschaft, "die sich in ihrer Kunst auf eine jeweils ganz eigene, besondere Weise artikuliert". Mit der Ausstellung wird nach Aussage von Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich das kreative Schaffen von zwei Merzigern gewürdigt.

Eine erfolgreiche Malerin

Sie nennt die 75-jährige Thiesen eine erfolgreiche Malerin, Zeichnerin und frischaffende Kunst- und Gestaltungstherapeutin, die erst mit 45 Jahren begann, sich der Kunst zu widmen. Mischtechnik sei ihr ebenso vertraut wie Acryl, Graphit oder Tusche. Bildhauer Schneider bezeichnet Schlegel-Friedrich als "Ideengeber einer der meistbesuchten Touristen-Attraktionen der Region", des Bildhauersympions Steine an der Grenze. Ob für dieses Projekt oder bei Schneider privat: Der Mann, den sie als einen der "bekanntesten und bedeutendsten Künstler des Saarlandes" bezeichnet, habe viele Kollegen aus dem In- und Ausland zusammengeführt.

Großzügige und sichere Striche mit Kohle und Bleistift bescheinigt Museumsleiterin Ingrid Jakobs der Malerin. "Ähnlich großzügig und abwechslungsreich, wie sie als Zeichnerin arbeitet, ist ihr Umgang mit Farbe. Gegensätzlich oder harmonisch, mit lasierendem oder pastosem Farbauftrag, hält sie die spannungsvollen Beziehungn zwischen Dargestelltem und den zwischen den Farben und Kombinationen entstehenden Wirkungen fest." Paul Schneider, der im kommenden Jahr 90 Jahre alt wird, würdigt die Museumsleiterin in dem Heft zur Ausstellung als "einen der bedeutendsten Bildhauer des Saarlandes und darüber hinaus".

Die Innenwelt der Dinge

Ob im Garten von Schloss Fellenberg, an der Straße der Skulpturen in St. Wendel oder bei Steine an der Grenze - viele Arbeiten hat der Bietzener geschaffen und die meisten kostenfrei zur Verfügung gestellt. "Es sind keine wirklichkeitsbezogenen Themen, die Paul Schneider beschäftigen. Er möchte die Innenwelt der Dinge darstellen. So erhalten seine Arbeiten eine Tiefe, eine spirituelle Dimension", erläutert Jakobs. Natürlich ließen es sich Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld und Jürgen Schreier, Vorsitzender des Kulturzentrums Villa Fuchs, nicht nehmen, die Arbeiten beider Merziger zu würdigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort