Klare Mehrheit lehnt den Kreiselumbau in Merzig ab

Merzig · Kaum einer der fast 300 Teilnehmer an unserer Online-Umfrage glaubt, dass der von Experten vorgeschlagene Umbau des Merziger Kaufland-Kreisels zu einer Ampelkreuzung zu einem besseren Verkehrsfluss führt.

Seit Wochen wird in Merzig kontrovers über den Vorschlag diskutiert, den Kreisel am Kaufland-Supermarkt in eine Ampelkreuzung umzubauen. Verkehrs-Gutachter hatten dem Landesbetrieb für Straßenbau und der Stadt diesen Schritt vorgeschlagen. Sie versprechen sich durch die Ampelregelung an diesem Nadelöhr der Kreisstadt einen besseren Verkehrsfluss - gerade auch mit Blick auf zukünftige Entwicklungen in der Innenstadt und der Rieffstraße. Vor wenigen Tagen erst hatte sich der Merziger Stadtrat mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Gutachter angeschlossen und sich ebenfalls für den Kreiselumbau ausgesprochen. Im Umfeld der Entscheidung sind zahlreiche Leserbriefe in unserer Redaktion eingetrudelt, und es kommen täglich neue. Daher hat unsere Redaktion nun auch den Lesern die Möglichkeit geboten, ihre Meinung zu dem Vorschlag "Ampel statt Kreisel" kund zu tun.

Zum einen haben wir eine entsprechende Umfrage in unserem Umfragecenter gestartet. Insgesamt 124 Teilnehmer gaben dort ihr Votum ab, noch einmal 158 beteiligten sich an der öffentlichen Umfrage, bei der sie ohne vorherige Registrierung teilnehmen konnten. In beiden Fällen bekamen die Teilnehmer die gleichen Fragen gestellt. Das Votum war zwar nicht repräsentativ, aber eindeutig - und steht im krassen Widerspruch zu dem, was die Politik beschlossen hat: Zusammengerechnet 87 Prozent der Teilnehmer sind gegen den vom Rat beschlossenen Umbau des Kreisels in eine Ampelkreuzung. Nur elf Prozent finden die Idee gut, zwei Prozent sind unschlüssig.

Dem Urteil der Verkehrsgutachter trauen auch nur die allerwenigsten: Dass durch eine Ampelregelung der Verkehr besser fließen wird, glauben nur elf Prozent der Teilnehmer. 84 Prozent hingegen sind anderer Meinung, fünf Prozent wollen sich nicht festlegen. Die große Mehrheit der Teilnehmer gab zudem an, dass sie den jetzigen Kreisel täglich oder mehrmals in der Woche nutzen. Allerdings scheint es für die meisten auch wenige alternative Strecken zu geben, die sie nutzen können oder wollen: Auf die Frage, ob sie diesen Bereich zukünftig meiden werden, wenn sich dort eine Ampelkreuzung statt eines Kreisels befindet, antworteten rund 40 Prozent mit "nein". Knapp über 30 Prozent hingegen wollen Ausweichrouten nutzen. Rund ein Viertel der Teilnehmer ist noch unentschlossen.

Wer beim SZ-Umfrage-Center mitmachen will, muss sich einmalig registrieren. Die Teilnehmer werden mit Punkten belohnt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können.

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