Aus Kreisel soll Ampelkreuzung werden

Merzig · Die Kosten für den Kreiselumbau bezifferten die Gutachter auf rund 1,5 Millionen Euro. In zwei Wochen entscheidet nun der Stadtrat Merzig, ob der Vorschlag der Gutachter in die Tat umgesetzt wird.

 Geht es nach den Gutachtern, wird aus dem Kaufland-Kreisel eine Ampelkreuzung. Über den Vorschlag entscheidet der Stadtrat. Foto: rup

Geht es nach den Gutachtern, wird aus dem Kaufland-Kreisel eine Ampelkreuzung. Über den Vorschlag entscheidet der Stadtrat. Foto: rup

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Der Kaufland-Kreisel in Merzig soll in eine Ampelkreuzung umgebaut werden. Gleichzeitig soll der geplante Lückenschluss, also die direkte Anbindung der L 174 (ehemals 51) an die Lothringer Straße in Richtung Innenstadt, entfallen. Dies schlägt ein Gutachten des Bochumer Ingenieurbüros Brilon-Bondzio-Weiser vor, das am Dienstagabend im Besseringer Bürgerhaus vorgestellt wurde.

Nach Ansicht der Gutachter bewältigt die Kaufland-Kreisel in seiner aktuellen Form schon jetzt nicht mehr den gesamten anfallenden Verkehr an diesem Knotenpunkt. Insbesondere am Nachmittag zwischen 17 und 19 Uhr komme es auf der Hilbringer Brücke immer wieder zu massiven Rückstaus durch den Feierabendverkehr, erläuterte der Gutachter. In umgekehrter Richtung sei die Belastung morgens zwischen 7 und 9 Uhr am stärksten. In der Lothringer Straße (Hilbringer Brücke) sei die Verkehrsqualität in den Spitzenzeiten am Nachmittag ungenügend, erläuterte Ingenieur Richard Baumert vom Bochumer Gutachterbüro. Wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens dort sowie in Richtung Hilbringer Brücke stoße auch die Rieffstraße an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Über diese Straße müssen Autofahrer, die aus Richtung Besseringen kommen und in Richtung Innenstadt wollen, aktuell fahren. Vor zwei Jahren hatte die Stadt noch erwogen, die Verkehrsführung so zu ändern, dass dieser Verkehr künftig vor der Hilbringer Brücke von der L 174 abbiegen kann und dann auch nach links in Richtung Innenstadt geführt werden kann.

Doch diese Idee, die neben dem Umbau des Kreisels in eine Ampelkreuzung den Bau einer weiteren Ampel in unmittelbarer Nähe bedeutet hätte, wurde nun von den Gutachtern verworfen: Weder der jetzige Kreisel noch eine Ampelkreuzung seien in der Lage, bei dieser Lösung für einen zufriedenstellenden Verkehrsfluss zu sorgen.

Dass die Verkehrsexperten aus Bochum dennoch an ihrem schon 2014 unterbreiteten Vorschlag (Umbau des Kreisels in eine Ampelkreuzung) festhalten, hat mit den Veränderungen zu tun, die auf dem ehemaligen Brauereigelände in der Innenstadt von Merzig sowie in der Rieffstraße geplant sind. An beiden Stellen will die Stadt neue Ansiedlungen ermöglichen. Im Falle des Brauereigeländes schreitet mit dem Bau des großen Servicecenters der Krankenkasse Barmer GEK bereits ein solches Vorhaben voran. Diese Erschließungen werden nach Einschätzungen zusätzlichen Verkehr auf den Kaufland-Kreisel bringen.

Statt mit aktuell 2650 Fahrzeugen, die in den Spitzenzeiten am Nachmittag pro Stunde den Kreisel nutzen, rechnen die Gutachter mit etwa 3000 Fahrzeugen. Diese zusätzliche Belastung könne nur eine großzügig ausgestaltete Ampelkreuzung mit mehreren Abbiegespuren in den verschiedenen Fahrtrichtungen bewältigen. Die Kosten für den Kreiselumbau bezifferten die Gutachter auf rund 1,5 Millionen Euro . Davon müsste die Stadt nach Auskunft von Bürgermeister Hoffeld rund 100 000 Euro tragen, den Rest der Kosten würde das Land abdecken. In zwei Wochen entscheidet der Stadtrat, ob der Vorschlag der Gutachter in die Tat umgesetzt wird.

< Weiterer Bericht folgt.

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