Jetzt kommt Leben in die Bude

Bietzen. Voller Tatendrang und Ideen fiebern die Mitglieder des Vereins "Bietzerberg - miteinanander - füreinander" dem Ende der Umbauarbeiten im alten Pfarrhaus entgegen. Schon lange laufen die Planungen und Arbeiten für das Bürgerbüro und die Freiwilligenakademie im alten Bietzener Pfarrhaus

 Das Projektteam (von links): Marlene Maurer-Friedrich, Christa Berg, Doris Braun, Hildegard Heintz, Resi Görgen, Manfred Klein und Helga Bourgeois. Foto: Sylvie Rauch

Das Projektteam (von links): Marlene Maurer-Friedrich, Christa Berg, Doris Braun, Hildegard Heintz, Resi Görgen, Manfred Klein und Helga Bourgeois. Foto: Sylvie Rauch

Bietzen. Voller Tatendrang und Ideen fiebern die Mitglieder des Vereins "Bietzerberg - miteinanander - füreinander" dem Ende der Umbauarbeiten im alten Pfarrhaus entgegen. Schon lange laufen die Planungen und Arbeiten für das Bürgerbüro und die Freiwilligenakademie im alten Bietzener Pfarrhaus. Küche im Erdgeschoss "Wir sind zuversichtlich, wie geplant im November mit den Umbau- und Renovierungsarbeiten für das Büro und die Küche im Erdgeschoss fertig zu werden", erklärt Manfred Klein, der erster Vorsitzender des Vereins. Vieles wurde dort schon abgerissen, umgebaut, ausgebessert und neu gemacht. Einer der wichtigsten Räume ist zwar noch nicht ganz fertig, aber das Inventar steht schon bereit. Im Erdgeschoss entsteht die große Küche, mit einem freistehenden Herdmodul, an dem sechs Leute gleichzeitig kochen können. Insgesamt ist die Küche für zehn Personen ausgelegt. Schränke, Backofen und natürlich eine gemütliche Sitzecke stehen ab etwa Mitte November bereit zum gemeinsamen Kochen und Backen. Das ist einer der Bereiche, der bei der großen Bürgerbefragung als Bedarf gesehen wurde. Durch den demografischen Wandel leben immer mehr ältere Menschen alleine zu Hause. Ihnen fehlt der Kontakt zu anderen Menschen. Einkaufen, kochen und backen fällt oft schwer oder wird sogar unmöglich. Neben vielen weiteren Bereichen wollen die Vereinsmitglieder von "Bietzerberg-miteinander-füreinander" in der neuen Küche generationenübergreifende Angebote machen. "Wir haben viele Ideen, sei es, dass wir gemeinsam mit älteren Menschen kochen oder an Weihnachten Plätzchen backen", erklärt Hildegard Heintz, die Projektleiterin. Da müsse man sehen, was sich entwickelt. "Man muss bei all den Plänen und Angeboten auch den Mut haben, Rückschläge einzuplanen", gibt Manfred Klein zu bedenken. Schließlich sei der Verein flexibel, man könne auf sich ändernde Bedarfsfälle reagieren. In der Planung sind etliche Vorhaben. Spannend ist dabei, dass die Angebote generationenübergreifend sind. Von der Krabbelgruppen bis ins hohe Alter sind alle willkommen. Das ist in vielen Bereichen oder mit verschiedensten Angeboten möglich. Folgende Themen sind bereits klar: Kinder- und Hausaufgabenbetreuung, Kochen und Backen, Arbeit im Haushalt und im Garten, Fahrdienst zum Arzt, Besorgungen und Einkäufe, handwerkliche Tätigkeiten im Haus, Betreuung von Senioren, Unterstützung bei Behördengängen und Freizeitaktivitäten. Die Bedürfnisse sind vielfältig, es wird sich einfach ab November konkret zeigen müssen, wo Schwerpunkte liegen, was sich organisieren lässt und wie die Menschen auf die Angebote reagieren. Die Wohnsituation Dorf ist eine besondere. Es sind andere Probleme, aber auch andere Chancen, mit denen die Menschen dort umgehen müssen. "Wir haben die Probleme hier vor Ort gesehen, uns diesen angenommen und für das Dorf geeignete Lösungen gesucht", weiß Manfred Klein aus den Erfahrungen, die die Leute selbst gemacht haben. Ein Dorf habe Chancen, die eine Stadt nicht hat, beispielsweise eine Dorfstruktur mit funktionierender Nachbarschaftshilfe und generationenübergreifender Hilfe. Das Bürgerbüro im alten Pfarrhaus wird ab November zunächst an vier Tagen die Woche für vier Stunden besetzt sein. Wie die Angebote konkret aussehen, stellt die SZ im nächsten Artikel vor.Für weitere Informationen oder Anregungen ist Projektleiterin Hildegard Heintz Ansprechpartnerin, Tel. (0 68 61) 7 50 78 oder (01 78) 7 19 63 33 oder per Mail: HildegardHeintz@kabelmail.de. ansperchbar.

HintergrundIm Mehrgenerationendorf hat sich der Verein "Bietzerberg - miteinander - füreinander" gegründet. Mit der Gründung wurde eine Plattform geschaffen, die das soziale Engagement fördert. Die Stärke liegt im Selbstverständnis als Solidargemeinschaft. Diese soll vor dem Hintergrund des fortschreitenden demographischen Wandels ausgebaut werden. Die Idee des Projekts macht es möglich, bürgerliches Engagement mit dem Freiwilligendienst zu verknüpfen. Die Bundesregierung unterstützt den Freiwilligendienst der Generationen, der für jedes Alter offen ist. Wer mitmachen will, verpflichtet sich, für mindestens acht Stunden pro Woche für sechs Monate bei einem öffentlich-rechtlichen, gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Träger nach Wahl verbindlich aktiv zu werden. In diesem Zusammenhang wurde das Projekt Mehrgenerationendorf Bietzerberg zu einem von 46 "Leuchtturmprojekten" bundesweit. In diesen Projekten machen sich Menschen für andere stark. Es umfasst die freiwilligen Dienste aller Generationen und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.Weitere Informationen gibt's im Internet unter www. mehr-generationen-dorf.de oder bei Manfred Klein unter Tel. (0 68 61) 8 89 45. syr

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